Globale Zeugnisverteilung

NEW BUSINESS Guides - STUDIEN- & BILDUNGSGUIDE 2018
Beste österreichische Universität bleibt die Universität Wien auf Rang 175, die sich jedoch um 21 Plätze im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert hat. © Universität Wien/derknopfdruecker.com

Österreichs Top-Universitäten in weltweitem Uni-Ranking

QS Quacquarelli Symonds veröffentlicht die 15. Auflage der QS World University Rankings, die weltweit als wichtige Informationsquelle zur Studienwahl dienen. Zwei Universitäten aus Österreich haben es dabei unter die Top 200 geschafft.

Insgesamt sind acht Hochschulen aus Österreich in dem Ranking vertreten. Leicht abgerutscht sind die am besten gereihten österreichischen Universitäten: Die Universität Wien kam als beste heimische Hochschule heuer auf Platz 175 (Vorjahr: 154) und die Technische Universität (TU) Wien auf Platz 199 (Vorjahr: 182). Etwas bergauf ging es für die Universität Innsbruck mit Platz 279 (Vorjahr: 286).
Einen Riesensprung nach oben machte dagegen die TU Graz auf Platz 363 (Vorjahr: 501–550). Weiters im Ranking vertreten sind die Universität Linz auf Platz 456 (Vorjahr: 471–480), die Universität Graz auf Platz 561–570 (Vorjahr: 471–480), die Universität Klagenfurt auf Platz 701–750 (Vorjahr: 751–800) und die Universität Salzburg unverändert auf 751–800.

Performance auf dem Prüfstand
Obwohl das Ergebnis für Österreich insgesamt durchaus positiv ist, gibt es Anzeichen, dass sich die Performance in kommenden Rankings verschlechtern könnte. Alle acht Universitäten erzielen im Vergleich zum Vorjahr einen geringeren Wert im Faktor Academic Reputation. Sieben der acht Universitäten verschlechterten sich im Bereich Employer Reputation und in Citations per Faculty. Mit diesem Faktor misst QS die ­Forschungswirkung einer Hochschule.

Unerfreuliches Gesamtbild
Der Rektor der Universität Wien, Heinz Engl, hält zwar Globalrankings ganzer Universitäten für weniger aussagekräftig als Ranglisten in einzelnen Fächern – dort liege die Uni Wien in Mathematik, Life-Sciences und Linguistik immer noch recht gut. „Aber das Gesamtbild ist natürlich recht unerfreulich“, so Engl gegenüber der Austria Presse Agentur (APA). Das Abrutschen gegenüber dem Vorjahr sei vor allem auf die schlechten Betreuungsrelationen sowie die Bewertungen durch Fachkollegen sowie Arbeitgeber zurückzuführen. Die ab 2019 geltenden neuen Regelungen zur Studienplatzfinanzierung und zum Universitätszugang würden zwar in Zukunft Verbesserungen ermöglichen, meinte Engl. „Aber sicher nicht nächstes Jahr, sondern dann, wenn sie greifen.“ Ab Herbst 2019 kann die Uni Wien überlaufene Fächer wie etwa Rechtswissenschaften, Chemie oder einige Sozialwissenschaften mit Zugangsbeschränkungen versehen. „Am wehesten“ tut dem Rektor das Abfallen in der Bewertung der Arbeitgeber. Dies sei nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, dass die Probleme der österreichischen Unis schon seit Jahren diskutiert würden. „Wenn ständig von schlechten Betreuungsrelationen und langen Studiendauern geredet wird, hören das sowohl die Academic Community als auch die Arbeitgeber. Und dementsprechend bewerten sie dann.“
Beim QS-Ranking hängen 40 Prozent der Reihung von den Ergebnissen einer weltweiten Umfrage unter Akademikern zum Ansehen von Hochschulen ab, weitere zehn Prozent von einer zusätzlichen Befragung unter Arbeitgebern. Je 20 Prozent der Wertung ergeben sich aus dem Zahlenverhältnis von Studenten zu Lehrenden sowie der anhand von Zitierungen gemessenen Forschungsleistung und je fünf Prozent aus dem Anteil an internationalen Studenten bzw. internationalem Personal.

Gutes Zeugnis für Internationalität
Die diesjährigen Ergebnisse bestätigen aber auch erneut, dass Österreichs Universitäten zu den internationalsten weltweit zählen. Gleich vier Hochschulen erreichen im Faktor International Student Ratio einen Wert von 90/100 oder höher: die Technische Universität Wien (91,4/100), die Universität Wien (93,4/100), Die Paris-Lodron-Universität Salzburg (97,3/100) und die Universität Innsbruck (99,2/100).

USA und Großbritannien dominieren Top Ten
Insgesamt dominieren Universitäten aus den USA und Großbritannien die Top Ten: Auf Platz eins steht zum siebenten Mal hintereinander das Massachusetts Institute of Technology (MIT). Die Plätze zwei und drei belegen mit der Stanford University und der Harvard University wie im Vorjahr ebenfalls US-Unis. Es folgen das California Institute of Technology (Caltech) sowie die britischen Unis Oxford und Cambridge. Mit der ETH Zürich (Schweiz) schaffte es die beste kontinentaleuropäische Uni heuer auf Rang sieben.

Singapur bleibt Asiens Uni-Haupstadt, Australian National University fällt zurück
Die zwei besten Universitäten Asiens befinden sich wieder in Singapur: Die National University of Singapore holt sich die kontinentale Vorherrschaft zurück und erreicht Platz elf. Die Nanyang Technological University belegt Platz zwölf. Die Tsinghua University erreicht als erste chinesische Universität die Top 20. Die Australian National University, bisher einziger Vertretet dieses Kontinents in den Top 20, fällt auf Rang 24 zurück.

Eine Frage des Alters?
Etwas erratisch fällt ein anderes aktuelles Ranking aus: Seit einigen Jahren veröffentlicht mit Times Higher Education (THE) der Anbieter des wohl wichtigsten Uni-Rankings eine eigene Auswertung der besten „Jung-Unis“ – also jener Unis, die in den vergangenen 50 Jahren gegründet oder aus anderen Hochschulen ausgegliedert wurden. So geht etwa die vor mehr als 650 Jahren als älteste medizinische Fakultät des deutschsprachigen Raums gegründete Medizin-Uni Wien als Jung-Uni durch, weil sie 2004 aus der Uni Wien ausgegliedert wurde und seither eine eigenständige Universität ist. Sie kommt auf Platz 38, knapp vor der im gleichen Jahr aus der Uni Graz ausge­gliederten Medizin-Uni Graz auf Platz 41, deren Medizinstudium ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Noch im Vorjahr war die Medizin-Uni Wien aus dem Ranking wieder herausgenommen worden, weil sie ihr Studium nicht im Bachelor-Master-System anbietet.
Seit dem Vorjahr hat die Ranking-Industrie ein neues Feld erschlossen: Ins THE-Golden-Age-Ranking werden jene Unis aufgenommen, die zwar nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurden, es aufgrund ihres Alters aber gerade nicht ins Jung-Uni-Ranking schaffen: Hier findet sich die Uni Linz auf Platz 80 von 200 Hochschulen. (BO)

INFO-BOX
QS Graduate Employability Rankings 2018: Österreichs Universitäten mit den besten Jobaussichten
• Die Universität Wien bringt eine höhere Anzahl sehr erfolgreicher Alumni hervor als jede andere Universität Österreichs.
• In dem Ranking befinden sich noch vier weitere österreichische Universitäten. Die Technische Universität Wien liegt im Bereich 201–250. Die Technische Universität Graz, die Karl-Franzens-Universität Graz und die Universität Innsbruck liegen alle im Bereich 301–500.
• Laut der Arbeitgeberbefragung durch QS hat die Technische Universität Wien Österreichs am ­besten qualifizierte Absolventen. Die TU erzielt in Österreich den höchsten Wert für Employer Reputation mit einem Wert von 64.0/100.