Tierisch ökologisch

NEW BUSINESS Guides - UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 2020/21
Fünf Schafe kümmern sich auf dem Betriebsgelände von LUKOIL in der Wiener Lobau um die Rasenpflege – und können via Internet bei ihrer Arbeit beobachtet werden. © LUKOIL

Mit Bienen, Bäumen und Schafen bringt LUKOIL sein Wiener ­Betriebs­gelände am Rande eines Naturschutzgebiets wieder näher zur Natur ...

... Doch auch andere Maßnahmen des Schmiermittelherstellers sorgen für mehr Nachhaltigkeit.

In der Wiener Lobau hat der Schmiermittelhersteller LUKOIL Lubricants Europe in den letzten Jahren intensiv in ein nachhaltiges Betriebsgelände investiert. Die Europazentrale entspricht nicht nur den höchsten technischen Standards, auch Produktinnovationen werden konsequent vorangetrieben. Ein starker Fokus wird auf Nachhaltigkeit und Ökologie gelegt. Wie Miso Curcic de Jong, Marketing Director Europe, im Interview erläutert, setzt man dabei unter anderem auf tierische Unterstützung.

Würden Sie uns einige Projekte nennen, die LUKOIL im Bereich ­Nachhaltigkeit und Klimaschutz durchführt?
Im Jahr 2018 lag unser Fokus auf der Reduktion des Energieverbrauchs sowie der Erhöhung des Ökostromanteils. Dafür investierten wir in eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einer LED-Beleuchtung. Im Bereich Abfall konnten wir durch die Umstellung der Abfallentsorgungsinfrastruktur und die Anschaffung von Fasspressen das Abfallvolumen um mehr als 90 Prozent reduzieren. Im Jahr 2019 haben wir unsere Bemühungen weiter vorangetrieben. Nachhaltige Verpackungslösungen wie das innovative Bag-in-Box-System, der erfolgreiche Abschluss der Zertifizierung des ISO-Umweltmanagementsystem-Standards und eine vorausschauende Nachhaltigkeitsstrategie, bei der wir als Erstes vor unserer eigenen Tür kehren – auf dem Betriebsgelände in der Wiener Lobau –, sind die Highlights unserer vielen Schritte für den Klimaschutz.

Photovoltaik und LED-Beleuchtung leuchten ein, aber Sie Setzen auch auf Schafe und Bienen. wie passen die ins Bild?
Unser Werk grenzt an eines der schönsten Naturschutzgebiete, die Lobau. Darum haben wir uns unter dem Motto „naturnahes Betriebsgelände“ unter anderem zum Ziel gesetzt, das Werksgelände in das Land­schaftsbild der Umgebung zu inte­grieren. Zu dem Zweck wurden 100 regionale Bäume gepflanzt, die für eine CO₂-Emissionreduktion sorgen und die Luftqualität verbessern. Fünf Schafe leben in einem Stall auf dem Betriebsgelände und kümmern sich um die Grünflächenpflege. Ihre Mäharbeit können Interessierte übrigens auch per Livestream unter www.lukthesheep.tv mit­verfolgen. Außerdem haben wir – ganz im Sinne des Erhalts der Artenvielfalt – Bienenvölker aufgestellt. Erst vor Kurzem wurden wir dafür vom Gemeinnützigen Verein zum Schutz der Honigbiene mit einer Plakette für Bienenschutz und naturnahe Garten­gestaltung ausgezeichnet.

Wenn man es auf harte Zahlen und den Nutzen reduziert: was bringen solche Initiativen einem Unternehmen dann, abseits der positiven Wirkung in der Öffentlichkeit?
Einen unserer wesentlichen Meilensteine zur Verminderung der CO₂-Emissionen haben wir bereits 2015 umgesetzt: Die eigene Schiffs­anlegestelle zur Anlieferung der Basisöle hilft uns maßgeblich, die verkehrsbedingten Emissionen zu verringern. Allein im ersten Jahr ermöglichte die Zulieferung per Binnenschiff eine Einsparung von 500 Tonnen CO₂. Der Standort Österreich nimmt eine zentrale Stellung ein. Von hier betreuen wir sämtliche westeuropä­ischen Länder – nicht nur mit Produktion und Entwicklung, sondern auch mit dem Betrieb eines hocheffizienten Distributionsnetzes. Die Mög­lichkeit der direkten Umladung vom Schiff auf die Bahn macht den Standort zusätzlich zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt in Europa. Mehr als 50 Prozent der Basisöle werden inzwischen per Schiff angeliefert, mehr als 20 Prozent per Bahn. Die Photovoltaikanlage, die wir 2018 in Betrieb genommen haben, wird seitdem kontinuierlich ausgebaut, sodass aktuell bereits 25 Prozent des Stromverbrauchs über Sonnenenergie abgedeckt werden können. Mit der Umsetzung der Ausbaustufe drei im kommenden Jahr soll dieser Anteil noch einmal deutlich angehoben werden. Unsere Aktivitäten und Anstrengungen im Bereich Nachhaltigkeit haben also tatsächlich einen konkreten Nutzen für uns.

Wieso engagiert sich LUKOIL so stark in diesem Bereich? Ist das Imagepflege?
Natur und Industrie stehen für uns grundsätzlich nicht im Widerspruch. Wir sehen im Umweltschutz eine Chance, unsere Produkte und Leistungen, unsere Betriebsstätten und das Wohl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kunden und Partner zu verbessern. Umweltschutz fordert und fördert, er spornt uns an, Lösungen für Probleme zu finden und Innovationen voranzutreiben. Wir werden daher auch in den nächsten Jahren unser Engagement in puncto Nachhaltigkeit motiviert weiter vorantreiben, wobei ein ganzheitlicher Fokus im Mittelpunkt steht.

Was haben Sie vor, in diesem Bereich in Zukunft noch zu machen?
Um ein konkretes Etappenziel zu nennen: Bereits ab 2021 wollen wir unseren Strombedarf zu 100 Prozent aus Ökostrom decken. Auf diese Weise können wir unsere Produkte für den europäischen Markt völlig CO₂-neutral produzieren. Unser Partner NATURKRAFT vertreibt ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen, ohne CO₂-Emissionen und ohne radioaktiven Abfall. (RNF)

INFO-BOX
Über LUKOIL
Gegründet im Jahr 1991 durch den Zusammenschluss regionaler Öl- und Gasförder­unternehmen in den westsibirischen Städten Langepas, Urai und Kogalym (LUK), hat sich LUKOIL zum größten privaten Ölkonzern Russlands entwickelt und zählt heute nach Produktionsmaßstäben zu den größten börsennotierten Unternehmen der Welt. In den letzten Jahren ist vor allem das Schmiermittelgeschäft in den Mittelpunkt gerückt. Im Jahr 2011 wurde unter dem Namen LUKOIL Lubricants Europe ein Tochterunternehmen für den europäischen Schmiermittelmarkt gegründet. Der Standort Österreich im Herzen Europas nimmt dabei eine zentrale Stellung ein. Von hier aus betreut LUKOIL Lubricants seit Februar 2014 und infolge der Übernahme des OMV-Schmierstoffgeschäfts in Österreich sämtliche westeuropäischen Länder – nicht nur mit Produktion und Entwicklung, sondern auch mit dem Betrieb eines hocheffizienten Distributionsnetzes.
www.lukoil-lubricants.eu