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Gasausstieg

NEW BUSINESS Innovations - NR. 05, MAI 2023
Der vollständige Gasausstieg 2023 konnte Fronius nur dank jahrelanger Vorarbeiten gelingen. © Fronius

Der Fronius-Weg in Richtung Dekarbonisierung führt im Jahr 2023 zu einem ­weiteren Meilenstein. Das Unternehmen schafft den Gasausstieg und kann alle Fertigungs­standorte ...

... in Österreich ohne fossile Energie betreiben.

Fronius erreicht im Jahr 2023 einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung und schafft den Gasausstieg. In Österreich können wir jetzt alle Fertigungsstandorte ohne fossile Energieträger betreiben“, zeigt sich Volker Lenzeder, CIO und in der Geschäftsleitung zuständig für Corporate Sustainability, erfreut über die Ergebnisse der Strategie zur Dekarbonisierung. Die seit fast einem Jahr andauernde Energiekrise hat die Roadmap zur Dekarbonisierung zwar beschleunigt, den vollständigen Gasausstieg 2023 hat Fronius jedoch nur wegen der jahrelangen Vorarbeiten erreichen können.

„Mit Mut einen Schritt vorausgehen, das zeichnete Fronius bereits in der Vergangenheit aus“, verweist Lenzeder auf die Geothermieanlage in Thalheim, die zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung im Jahr 2011 die größte in Europa war. „Fronius investiert aber nicht nur in Großprojekte, sondern hat im vergangenen Jahr auch in der Fläche die Dekarbonisierung effektiv umgesetzt. So konnten wir die letzten verbliebenen Gas- und Ölheizungen durch Pelletsheizungen, Wärmepumpen oder Fernwärmeanschlüsse ersetzen“, erklärt Lenzeder den Fronius-Weg in Richtung Dekarbonisierung.

Größter Eisspeicher Europas in Betrieb
„Die neueste Errungenschaft an unserem größten Fertigungsstandort in Sattledt ist der neue Eisspeicher, der sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen verwendet wird. Mit einer Heizleistung von 8 MW und einer Kühlleistung von 6,3 MW ist der Eisspeicher der größte seiner Bauart in Europa“, freut sich Lenzeder über den technologischen Fortschritt in der Standorttechnik und die eingesparte Energie durch Innovation und Technik.

Durch die Investitionen in den Gasausstieg kann Fronius im Vergleich zum Vorjahr allein an den Standorten Sattledt, Thalheim, Pettenbach und Steinhaus mehr als 2,9 GWh Erdgas einsparen. Das entspricht dem Gasverbrauch von etwa 73 Einfamilienhäusern oder 773 Tonnen CO₂-Äquivalent. Die Eigenleistung durch unsere Photovoltaikanlagen werden heuer 3 MWp erreichen, der zugekaufte Strom ist, wie schon in der Vergangenheit, 100 % zertifizierter Ökostrom.

Gelebter Klimaschutz und Fachkräftemangel
„Nachhaltigkeit hat einen hohen Stellenwert für Fronius und ist fix in unserem Unternehmensleitbild, dem ‚Fronius-Weg‘, verankert. Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz sind neben einem positiven Arbeitsklima entscheidend bei der Rekrutierung von Fachkräften. Fronius sucht allein in Österreich im Jahr 2023 mehr als 800 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir wissen aus eigenen Erhebungen auch, dass Klimaschutz als gelebte Realität bei Fronius die Suche nach den besten Köpfen erleichtert, so konnten wir im vergangenen Jahr mehr als 1.000 neue Kolleginnen und Kollegen ins Fronius-Team holen“, erklärt Lenzeder die Auswirkungen von gelebtem Klimaschutz bei der Fachkräfterekrutierung. (BO)


INFO-BOX
Der Eisspeicher in Sattledt
Der Eisspeicher besteht aus zwei Betonbehältern mit einem Durchmesser von je 20 Metern und einer Höhe von 5,5 Metern, die unterhalb der Tiefgarage im Erdreich der Norderweiterung des Standortes Sattledt gebaut wurden. Innerhalb der beiden Zylinder befindet sich ein 88 Kilometer langes Leitungsnetz, in dem eine frostsichere Flüssigkeit zirkuliert. Die Betonzylinder selbst sind mit Wasser gefüllt. Das Prinzip ist das gleiche wie bei einer Wärmepumpe im Einfamilienhaus. Grundsätzlich wird zwei Medien Energie entzogen: einmal dem Wasser im Eisspeicher und einmal der Luft über Rückkühler am Dach der Haustechnikzentrale. Wärmepumpen verdichten die entzogene Energie auf eine höhere Vorlauftemperatur, mit der geheizt wird. Durch den Wärmeentzug aus dem Eisspeicher gefriert das ­Wasser im eingegrabenen Zylinder. Beim Wechsel des Aggre­gatszustandes wird so viel Energie freigesetzt, wie man benötigt, um einen Liter Wasser von 0 auf 80 Grad zu ­erwärmen. Am Ende der Heizperiode tritt dann der umgekehrte Effekt ein. Dem gefrorenen Wasser wird Kälte zum Kühlen der Gebäude entzogen.