Optimaler Durchblick

NEW BUSINESS Innovations - NR. 09, NOVEMBER 2018
Teams sollen mit der jüngsten Version der Eplan-Lösung optimal zusammenarbeiten können, da jeder Zugriff auf die exakt ­benötigten Daten erhält. © EPLAN Software & Service GmbH

Wenn Schaltschränke geplant werden, ist das eine hochkomplexe Angelegenheit, gerade wenn es um smarte Systeme geht ...

... Hier will Eplan seinen Kunden mit einer neuen Version von Smart Wiring unter die sprichwörtlichen „Arme" greifen.

Schaltschränke sind in Zeiten der Digitalisierung ein wichtiges Element, um Steuerelemente und Leitungen sicher zu verstauen und zu verbinden. Ein Schaltschrank beherbergt klassischerweise die elektrischen und elektronischen Komponenten einer verfahrenstechnischen Anlage, einer Werkzeugmaschine oder Fertigungseinrichtung, die sich nicht direkt in der jeweiligen Maschine befinden. Die Einsatzszenarien reichen dabei von der produzierenden Industrie über die Infrastruktur bis hin zu Bahn-, Schiff- und Flugverkehr. Selbst in der internationalen Raumstation sind Schaltschränke zu finden.
So vielfältig die Einsatzgebiete sind, so komplex ist mitunter auch die Planung einer Anlage beziehungsweise eines Schaltschranks. Nun will Lösungsanbieter Eplan rechtzeitig zur „SPS IPC Drives“ die kommende „Version 2.8“ von „Eplan Smart Wiring“ vorstellen. Drei markante Schwerpunktthemen seien, betont der Anbieter, „in der innovativen Software“ zur Verdrahtung im Schaltschrank-/anlagenbau realisiert worden. Erstens die mögliche Gliederung in Teilprojekte, zweitens ein neuer Prüfmodus zur Unterstützung der Fertigung und drittens mehr Transparenz in der Anwendung der Software. Nun lasse sich ein durchgängiger Prozess von der Schaltschrankplanung über die systemgeführte Verdrahtung bis zur effizienten Schaltschrankfertigung realisieren, betont das Unternehmen.

Jeder Projektbeteiligte erhält relevante ­Informationen
Version 2.8 optimiere den Prozess der Verdrahtung von Schaltschränken. Eine erste entscheidende Neuerung, die auf das Konto „Collaborative Engineering“ gehe, sei die mögliche Gliederung in Teilprojekte. Bei größeren Schaltanlagen würden häufig mehrere Beteiligte an einem Projekt arbeiten. Um das Projekt in einzelne Bereiche aufzugliedern, könnten nun Teilprojekte gefiltert werden – beispielsweise die Ansicht von nur einem Schrank einer fünffachen Anreihung oder eine bestimmte Montageplatte. Mit diesem neuen Projektierungsansatz könnten Sublieferanten ideal in den digitalen Workflow eingebunden werden. Teams könnten mit dieser Arbeitsweise optimal zusammenarbeiten und jeder Beteiligte erhalte Zugriff auf die exakt benötigten Daten.
Wenn zwei Drähte in einem Anschlusspunkt münden würden, arbeite der Verdrahter klassisch mit Doppelendhülsen. Nun müssten diese Anschlusspunkte auch im System eindeutig identifiziert werden. Dies werde durch farbliche Markierungen von Aderketten erreicht. Hinzu komme ein weiterer entscheidender Praxisvorteil: Wenn der jeweilige Verdrahter den Schaltplan einsehen wolle, könne er direkt über eine seitenübergreifende Sprungfunktion in die entsprechende Elektrodokumentation navigieren. Dafür wurden die entsprechenden Schaltplaninformationen direkt in der Software integriert. Dies erspare dem Fachmann Rückfragen und sichere die Qualität nach dem Vier-Augen-Prinzip, verspricht der Anbieter.

Qualität nach dem Vier-Augen-Prinzip
Eine weitere Kernfunktionalität der Neuerungen sei ein optimiertes Grafikhandling, welches aufgrund der erweiterten Bedienoberfläche in der Version 2.8 ganz neue Spielräume im Umgang mit Grafikdaten erlaube. Soll etwa an einer Seiten- und Rückansicht des Schaltschranks gearbeitet werden, so sei dies nun auf Knopfdruck möglich. Sogenannte „90-Grad-Quickturns“ würden diese Arbeitsweise schneller, bequemer und genauer machen. Dass die frei gewählte Ansicht auch fixiert werden könne, beschleunigt den Prozess zudem. Überdies könnten Bauteile, die im Schrank verbaut wurden, aber optisch den Blick auf die korrekte Verdrahtung „versperren“, nun transparent geschalten werden. Nutzer hätten so freie Sicht auf alle Verbindungen.
Darüber hinaus könnten Anwender jetzt einzelne Betriebsmittel wie Schütz oder Sicherung in der Grafik selektieren – die zugehörige Verbindungsliste weise dann ausschließlich die entsprechenden Verbindungen aus. Dadurch würden Nutzer den „besten Überblick in der anschließenden Verdrahtung“ erhalten. Zudem würden sämtliche gängigen Labelprinter über Windows-Treibertechnologie unterstützt.
Ein neuer Prüfmodus soll letztlich für mehr Sicherheit bei der finalen Prüfung des Schrankes sorgen. Jede Verbindung des realen Schaltschranks, welche die Prüfung bestanden hat, werde nach dem Ampelprinzip farblich gekennzeichnet. Das System gebe zum Ende ein Prüfprotokoll aus, das genauen Aufschluss darüber gebe, welche Verbindungen korrekt seien und welche gegebenenfalls nachbearbeitet werden müssten.

Plattformübergreifender Datenaustausch
Erweiterten Funktionsumfang bietet indes „Eplan Electric P8“ zusammen mit den Weidmüller-Softwaretools „M-Print PRO eCAD“ und dem Weidmüller Configurator (WMC). Ersteres nutze Konstruktionsdaten effizient und übergreifend für die Bauteilbeschriftung. So sei M-Print PRO eCAD dafür ausgelegt, den Datenexport aus P8 signifikant zu vereinfachen und Kosten deutlich zu reduzieren, wie der Hersteller betont. Denn der wachsende Kostendruck in der Industrie erfordere es, Prozesse stetig zu optimieren und zu standardisieren.
Gleiches gelte für das Erstellen und Nutzen von Daten, Makros, Templates und Skripten. Die Daten sollten zudem vollständig dokumentiert und für künftige Projekte nutzbar sein. Diese Forderungen würden sich im Hinblick auf Industrie 4.0 nahezu überall stellen. Zur Vereinfachung der Anwendung und für einen direkten Zugriff sei in P8 der Menüpunkt „Weidmüller“ angelegt. Mit einem Klick könnten Nutzer die Software erreichen. PRO eCAD fungiere dabei als Bindeglied zwischen P8 und M-Print PRO. Die Software exportiere Daten für nachgelagerte Prozesse, eliminiere Fehlerquellen und sorge für eine Kostenreduzierung von bis zu 60 Prozent, wie der Anbieter unterstreicht.
Im Zusammenspiel integriere das AddOn die Referenzkennzeichnung in den gesamten Produktentstehungsprozess. So prüfe PRO eCAD die vorhandenen Daten beim Export aus P8 auf ihre Vollständigkeit. Außerdem würden alle Weidmüller-Produktdaten die passenden Zubehörinformationen enthalten – dies stelle sicher, dass Nutzer die jeweils passenden Markierer problemlos zuordnen könnten, und erleichtere die Projektdokumentation, so etwa für die Erstellung von Stücklisten.

Zeiteinsparungen mittels optimierter Planung
Engineering-Prozesse müssten heute immer schneller, präziser und wirtschaftlicher erfolgen, betont ein Weidmüller-Sprecher. Dies erfordere aber entsprechende Tools, die den komplexen Planungsprozess optimal unterstützen würden. Ein Beispiel dafür sei der anwenderfreundliche „Weidmüller Configurator“ (WMC). Die Software beschleunige die Auswahl, Konfiguration und Anfrage von Tragschienen, montierbaren Verbindungs- und Automatisierungskomponenten sowie Gehäusen aus dem Weidmüller-Portfolio. Mit dem WMC könnten Engineering-Zeiteinsparungen von bis zu 75 Prozent realisieren werden, wie das Unternehmen betont. Denn mit durchgängigen digitalen Produktdaten und standardisierten Schnittstellen werde der komplette Planungsprozess vom Engineering im ECAD bis hin zur Dokumentation unterstützt. (TM)
www.eplan.com
www.weidmueller.at