Investieren leicht gemacht

NEW BUSINESS Innovations - NR. 09, NOVEMBER 2020
Mit Unterstützungspaketen versucht die österreichische Bundesregierung, Investitionen anzukurbeln. © Peter Novotny/Pixabay

Damit geplante Investitionen getätigt werden können, hat die Regierung ein eigenes Unterstützungspaket geschnürt. Andreas Hrzina, Marketingleiter von Rittal Österreich, erklärt ...

... welche Anreize Rittal in diesem Zusammenhang anbieten kann. 

Aktuell gibt es zahlreiche Unterstützungen und Förderungen für Betriebe. Sie weisen auf Ihrer Homepage auch auf eine Förderung der Bundesregierung hin? Worum geht es dabei?

Das Unterstützungspaket der Bundesregierung, auf das wir hinweisen, beinhaltet unter anderem eine Investitionsprämie für Anschaffungen in den Bereichen Ökologisierung, Digitalisierung und Gesundheit und ebenso die degressive Abschreibung von 30% der Investitionssumme. Wir haben nach Rücksprache mit dem austria wirtschaftsservice einige Produkte ausgemacht, die in diese Förderung fallen würden. Wir zeigen damit unseren Kunden Möglichkeiten auf, mit den getätigten Investitionen die Prozesse kosteneffizienter zu machen.

Welche Produkte wären das?
Das sind einerseits Maschinen und Halbautomaten für den Schaltschrankbau, wie z. B. für die Drahtkonfektionierung, die Gehäusebearbeitung oder den Zuschnitt von Kabelkanälen und Hutschienen. Aber auch bei den Anforderungen in Sachen Ökologie gehen wir davon aus, dass man ebenso Projekte für die Klimatisierung von Schaltschränken darunter verstehen kann. (Anmerkung der Redaktion: „ ... Investitionen zu Effizienzsteigerungen bei industriellen Prozessen, Anlagen und Elektrotechnik, die zu einer Energie- oder Treibhausgaseinsparung von mindestens 10 % gegenüber der Bestandsanlage führen.“ – Quelle: Förderungsrichtlinie „COVID-19-Investitionsprämie für Unternehmen“ mit Stand 1. 9. 2020). Die Rittal-Kühlgeräte Blue e+ zum Beispiel reduzieren im Vergleich zu marktüblichen Kühlgeräten die Energiekosten um bis zu 75 Prozent. Wichtig ist die Argumentation hinsichtlich Gesamt­ersparnis. Das Thema Investitionen betrifft aber nicht nur industrielle Anlagen. Man darf nicht vergessen, dass auch Investitionen in IT-Equipment gefördert werden.

Man hat den Eindruck, dass neben Digitalisierung das Wort Effizienz im Schaltanlagenbau sehr wichtig ist?
Effizienz ist eben das bestimmende Thema in Steuerungs- und Schaltanlagenbau. Es gibt viele Bereiche über die gesamte Prozesskette hinweg – von der Entwicklung über das Engineering bis zur Produktionen und Fertigung –, in denen noch Optimierungspotenzial steckt. Deshalb bieten wir auch Consulting für die Wertschöpfungskette im Bereich Schaltschrankbau an. Wir betrachten dabei mithilfe von Analysetools die wertschöpfenden Prozesse und entwickeln Lösungsvorschläge für die Optimierung. Daher schlagen wir unseren Kunden zur Einreichung auch unser Value Chain Consulting im Rahmen der Investitionsprämie vor.

Wie viel Einsparungspotenzial gibt es im Schalt­anlagenbau Ihrer Meinung nach?
Wir haben Kunden, die uns erzählen, dass sich durch die Anschaffung einer Bearbeitungsmaschine der mechanische Aufwand um 60 Prozent reduziert hat oder dass sie bei der Verdrahtung der Schaltschränke nun sechsmal schneller sind als zuvor. Es steckt in der Automatisierung noch viel Potenzial. Dies beginnt bereits bei einer Fertigung von etwa 100 Schaltschränken im Jahr aufwärts.

Wie können Unternehmen ihre wertschöpfenden Prozesse im Schaltschrankbau schneller, wirtschaftlicher und präziser gestalten?
Rittal und unser Schwesterunternehmen Eplan arbeiten bei der Wertschöpfungskette im Schaltschrankbau gemeinsam am Markt. Dabei ist es das Ziel, den Steuerungs- und Schaltanlagenbau zu automatisieren und zu industrialisieren. Mit gebündeltem Know-how sowie optimal aufeinander abgestimmten Lösungen können wir in diesem Bereich unsere Kunden einen großen Schritt nach vorne bringen.

Wie kann man sich das vorstellen?
Unser Erfolgsgeheimnis liegt im verbesserten Zusammenspiel von Produktentwicklung und Produktion. Wir setzen, beginnend beim digitalen Zwilling, auf kombinierte Softwarelösungen, Systemtechnik und Maschinen zur Automatisierung. So schaffen wir maßgeschneiderte Lösungen für die individuellen Wertschöpfungsketten unserer Kunden. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Digitalisierung und Datendurchgängigkeit über Prozesse sowie Systeme hinweg – und dadurch signifikant reduzierte Fertigungs- und Montagezeiten. Am besten man wendet sich an seinen Rittal- oder Eplan-Fachberater. (BS)

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