Der Gesamtumsatz aller 280 Industrieunternehmen unseres Rankings ist im Vergleich zum Jahr 2020 um rund 25 Prozent gestiegen. © Adobe Stock/Panithan
NEW BUSINESS präsentiert das Ranking der 280 umsatzstärksten Industrieunternehmen Österreichs und offenbart, welche Entwicklungen, Sparten und Maßnahmen ...
... zu ausgewählten Umsatzsprüngen beigetragen haben.
Österreich liegt mit einer Industriequote von rund 25 Prozent deutlich über dem EU-Schnitt und gehört damit zu den Top-Industrienationen. „‚Made in Austria‘ steht für Qualität und Innovation in Europa und in der Welt“, betonte Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), anlässlich des Tages der Industrie am 30. September 2022, der seit rund 18 Jahren zu den Höhepunkten im industriellen Vereinsjahr zählt. „Unsere Industrie ist das Herz inmitten unseres Wirtschaftssystems und damit zentraler Gestalter einer vielversprechenden Zukunft. Sie ist der größte Antrieb für Wohlstand und Arbeitsplätze im Land, reicht in alle Wirtschaftszweige hinein und schafft ein gemeinsames Netzwerk.“
Der Industriestandort Österreich muss bewahrt und geschützt werden – gerade in der multiplen Krise, in der sich die Wirtschaft aktuell befindet. Denn der produzierende Sektor steht in Österreich für rund eine Million hochqualitativer Arbeitsplätze, ist einer der größten Lehrlingsausbilder des Landes und stemmt knapp die Hälfte der heimischen Innovationsausgaben.
Um die beachtlichen Leistungen der heimischen Industrie in diesen schwierigen Zeiten gebührend zu würdigen, haben auch wir uns wieder mächtig ins Zeug gelegt und in aufwendiger Recherchearbeit das Ranking der 280 umsatzstärksten Industrieunternehmen Österreichs für das Geschäftsjahr 2021 auf die Beine gestellt. Ab Seite 35 bieten wir Ihnen die Möglichkeit, sich über die wichtigsten Facts & Figures (Branche, Eigentümerstruktur, Umsatz, EBIT bzw. EBT und Mitarbeiterzahl) der einzelnen Platzierungen zu informieren.
Die Daten des Rankings haben wir wie gewohnt in akribischer Sorgfalt persönlich bei den Unternehmen erfragt. In vereinzelten Fällen, wo uns keine Daten zur Verfügung gestellt wurden, haben wir auf die vertrauensvolle Unterstützung der Firma Creditreform gesetzt. Bei wenigen Ausnahmen ist es uns trotz aller Bemühungen leider nicht gelungen, umsatzrelevantes Zahlenmaterial zu erhalten. Diese haben wir mit dem Hinweis „k. A.“ wie im Vorjahr gereiht.
Sollte uns trotz unserer hohen Ansprüche und strengen Qualitätskontrollen dennoch ein Fehler unterlaufen sein, möchten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, bitten, uns zu informieren.
Zahlen, Ziele, Zukunftsfragen
Erfolgsmeldungen aus der Welt der österreichischen Industrie haben in den Magazinen des NEW BUSINESS Verlags eine lange Tradition. In der Novemberausgabe spielen sie Jahr für Jahr die erste Geige. Wie die beeindruckenden Zahlen des Geschäftsjahres 2021 belegen, haben sich viele Unternehmen mit aller Macht gegen die multiple Krise gestemmt und trotz aller Herausforderungen gute Ergebnisse erzielt. Der Gesamtumsatz aller 280 Industrieunternehmen unseres Rankings ist im Vergleich zum Jahr 2020 sogar um rund 25 Prozent gestiegen. Welche Trends und Geschäftsbereiche zu den Erfolgen ausgewählter Platzierungen beigetragen haben, welche Entwicklungen die jeweiligen Branchen geprägt haben und welche strategischen Ziele erreicht bzw. für die Zukunft gesteckt wurden – davon möchten wir Ihnen auf den folgenden Seiten berichten.
OMV
Rang: 1
Umsatz 2021: 35.555 Mio. Euro (+115 %)
Die OMV AG, unangefochtene Nr. 1 unseres jährlichen Rankings der 280 umsatzstärksten Industrieunternehmen Österreichs, kann in diesem Jahr nicht nur erneut ihre Poleposition verteidigen, sondern blickt auch auf einen historischen Höhepunkt: Der Umsatz des heimischen Erdöl- und Gaskonzerns wurde im Geschäftsjahr 2021 auf über 35 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. „Mit einem CCS operativen Ergebnis vor Sondereffekten von rund 6 Milliarden Euro haben wir das höchste jemals in der OMV Geschichte erwirtschaftete Ergebnis erzielt“, so CEO Alfred Stern. Diese Rekordzahl ist zum einen den gestiegenen Öl- und Gaspreisen geschuldet, doch „deutlich mehr als die Hälfte dieses Ergebnisses stammt von den Geschäftsbereichen Refining & Marketing sowie insbesondere Chemicals & Materials“, erklärt Stern. Darüber hinaus wurde das im März 2020 im Zuge der Borealis-Akquisition angekündigte Devestitionsprogramm konsequent umgesetzt.
„Seither haben wir Vereinbarungen mit einem Entschuldungseffekt von über 2 Milliarden Euro unterschrieben. Dazu zählen der Verkauf unserer Anteile an der Gas Connect Austria, unseres Retail und Commercial Geschäfts in Slowenien und unserer Tankstellen in Deutschland ebenso wie die Veräußerung unseres Explorations-&-Productions-Geschäftes in Kasachstan, der Verkauf von Ölfeldern in Malaysia und unseres 25-Prozent-Anteils am Offshore-Ölfeld Wisting in Norwegen. Damit und durch die Unterstützung unseres starken Ergebnisses konnten wir im vergangenen Jahr unseren Verschuldungsgrad auf 22 Prozent senken“, so Stern.
Mit den historischen Ergebnissen im Rücken steuert der Konzern einer neuen Firmenstrategie entgegen, die den grundlegendsten strategischen Wandel in der Geschichte des Unternehmens darstellt: Die OMV plant, bis spätestens 2050 ein klimaneutrales Unternehmen zu werden. Der Geschäftsbereich Chemicals & Materials wird der Wachstumstreiber des Unternehmens sein und soll erheblich gestärkt, erweitert und diversifiziert werden mit dem Ziel, eine weltweit führende Position bei Lösungen für die Kreislaufwirtschaft einzunehmen. Der Geschäftsbereich Refining & Marketing soll ein führender europäischer Anbieter von nachhaltigen Kraftstoffen, Rohstoffen und Mobilitätslösungen werden. Im Einklang mit dem Netto-Null-Ziel, wird die OMV ihre Öl- und Gasproduktion bis 2030 um rund 20 Prozent reduzieren und bis 2050 die Öl- und Gasproduktion für die energetische Nutzung vollständig einstellen. Gleichzeitig wird der Geschäftsbereich Exploration & Production in die Bereiche Geothermie und Abscheidung sowie Speicherung von CO2 (Carbon Capture and Storage; CCS) investieren.
„Wenn wir den Lebensstandard überall auf der Welt erhalten und ausbauen und gleichzeitig das Überleben unserer Gesellschaft sichern wollen, müssen wir zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise übergehen“, so Stern. „Aus diesem Grund haben wir uns zum Ziel gesetzt, Grundlagen für ein nachhaltiges Leben neu zu erfinden.“
www.omv.com/de
EGGER-Gruppe
Rang: 12
Umsatz 2021: 4.230 Mio. Euro (+37 %)
Die EGGER-Unternehmensgruppe schließt ihr Geschäftsjahr 2021/2022 in ausnehmend herausfordernden Zeiten: Die andauernde Coronapandemie sowie die dramatischen Entwicklungen in der Ukraine wirken sich massiv auf die globalen Energie- und Rohstoffmärkte aus. Die Produktnachfrage war hoch und schlägt sich in den Finanzzahlen nieder. Der Holzwerkstoffhersteller berichtet eine deutlich positive Entwicklung der wesentlichen Kennzahlen: So wurde ein gruppenweiter Umsatz von 4.230 Mio. Euro (+37,21 % zum Vorjahr) und ein EBITDA von 877,5 Mio. Euro (+41 % zum Vorjahr) erwirtschaftet.
„Diese Ergebnissteigerung zeigt, dass wir einerseits die Herausforderungen der nach wie vor anhaltenden Pandemie gut bewältigt und zugleich die sich in unserer Branche ergebenden Chancen sehr gut genützt haben“, so Thomas Leissing, Sprecher der Gruppenleitung. EGGER produzierte in den vergangenen Monaten Rekordmengen und bedient damit die starke Kundennachfrage. Mit 10,5 Mio. m³ Holzwerkstoffen und Schnittholz verzeichnet die Unternehmensgruppe einen Produktionshöchststand.
Äußerst herausfordernd gestaltet sich die Situation auf den globalen Rohstoffmärkten. EGGER ist zudem mit einem enormen Energie- und Transportkostenanstieg konfrontiert. Die zunehmende Nachfrage nach Holz, dem wichtigsten Rohstoff für den Holzwerkstoffproduzenten, führt zu zusätzlichem Kostendruck. Die Krise in der Ukraine, die volatilen Rohstoffmärkte, die unsichere Energieversorgung, die fortdauernde Coronapandemie und die steigende Inflation sind Faktoren, die die Ergebniserwartungen der EGGER-Gruppe für das kommende Geschäftsjahr dämpfen. Auch wenn die Aussichten aktuell trüb sind, bei EGGER hält man an der Unternehmensstrategie fest und setzt das stabile Wachstum aus eigener Kraft fort.
Im aktuellen Geschäftsjahr formiert sich das oberste Führungsgremium neu: Walter Schiegl tritt nach mehr als 20 Jahren aus der Gruppenleitung aus und wird ab Herbst das Aufsichtsratsmandat von Michael Egger übernehmen und so die strategische Ausrichtung der EGGER-Gruppe auch künftig mitgestalten. Michael Egger feierte Ende August seinen 75. Geburtstag und zog sich anschließend aus dem strategischen Gremium zurück. Die Position von Walter Schiegl als verantwortlicher Gruppenleiter für Technik/Produktion übernimmt Hannes Mitterweissacher. Frank Bölling ergänzt die Gruppenleitung und verantwortet den Bereich Logistik. EGGER reagiert damit auf die Potenziale und Entwicklungen im Bereich der internen und externen Logistik.
Ebenso wird nach vielen Jahren wieder ein Vertreter der Familie Egger im operativen Management der EGGER-Gruppe tätig sein: Michael Egger jun. übernimmt die Agenden Vertrieb/Marketing von Ulrich Bühler, welcher künftig Michael Egger jun. mit seiner langjährigen Erfahrung und Expertise begleiten wird. Gemeinsam mit Thomas Leissing und Michael Egger jun. bilden Hannes Mitterweissacher und Frank Bölling somit das neue Managementteam der EGGER-Gruppe.
www.egger.com
Wienerberger
Rang: 14
Umsatz 2021: 3.971,3 Mio. Euro (+18 %)
Die Wienerberger-Gruppe blickt auf das Jahr 2021 als das erfolgreichste Jahr in der Unternehmensgeschichte zurück, das durchaus von großen Herausforderungen geprägt war: Sowohl die instabile geopolitische Lage, die makroökonomischen Bedingungen als auch die anhaltende COVID-Pandemie sorgten mit Handelsrestriktionen und der hohen globalen Nachfrage nach wichtigen Rohstoffen und im Energiebereich für Lieferengpässe bzw. signifikante Preisanstiege von bis zu 50 Prozent. Durch ein effektives Supply-Chain-Management hat Wienerberger es jedoch geschafft, dauerhaft lieferfähig zu bleiben und die inflationsbedingte Kostensteigerung zu managen.
Gleichzeitig ist es Wienerberger damit gelungen, seine Position als verlässlicher Partner am Markt und für die Kunden auch in einem schwierigen Umfeld zu stärken und ein starkes organisches Wachstum zu generieren. „Damit konnten wir 2021 unseren beeindruckenden Wachstumskurs bestätigen und beweisen, dass unsere Unternehmensstrategie widerstandsfähig, nachhaltig und wegweisend ist. Wienerberger hat sich in den letzten Jahren strategisch komplett neu ausgerichtet und sich zu einem Komplettanbieter von innovativen, smarten Systemlösungen gewandelt, um den Bedürfnissen unserer Kunden noch besser zu entsprechen. Dadurch schafften wir es seit 2012, mit einem hervorragenden organischen Umsatzwachstum von ca. 6 Prozent pro Jahr, das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in unseren Kernmärkten signifikant outzuperformen. Unser Portfolio reicht heute von Dach- und Wandsystemen über Fassadenlösungen und Gebäudetechnik für die gesamte Gebäudehülle bis hin zu kompletten Infrastrukturlösungen für eine sichere Versorgung mit Energie und Wasser“, kommentiert Vorstandsvorsitzender Heimo Scheuch.
„Wir sind mit unserer starken operativen Performance sehr zufrieden. Wienerberger ist 2021 organisch als auch anorganisch erfolgreich gewachsen. Dazu beigetragen haben sowohl eine hohe Kapazitätsauslastung, unsere Produktinnovationen sowie der Fokus auf Nachhaltigkeit als auch die erfolgreich getätigten Übernahmen. Unsere 2021 abgeschlossene Akquisition von Meridian Brick stärkt die Position von Wienerberger, um den Kunden in Nordamerika als Komplettanbieter für Fassadenlösungen zur Verfügung zu stehen. Mit der Ergänzung des Portfolios des britischen Herstellers für Abwasser- und Regenwasserlösungen FloPlast wiederum haben wir unser Angebot in den Kernmärkten Renovierung, Instandhaltung und Sanierung weiter ausgebaut.“
Die erfolgreiche Entwicklung setzt sich auch im Jahr 2022 fort. In der ersten Jahreshälfte 2022 konnte der Konzernumsatz um 38 Prozent auf 2.572 Mio. Euro gesteigert werden, während ein operatives EBITDA von 545 Mio. Euro erwirtschaftet wurde – ein Plus von 79 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2021. „Wir sind uns der rezessiven Tendenzen, die aktuell am Finanzmarkt antizipiert werden, bewusst. Unser Geschäft entwickelt sich jedoch gut“, so Scheuch. „Wir rechnen damit, dass sich die geopolitische Lage im zweiten Halbjahr nicht entspannen wird und die wirtschaftlichen Auswirkungen weiterhin zu spüren sein werden. Bei Wienerberger sind wir auf alle Szenarien vorbereitet, können rasch auf ein verändertes Marktumfeld reagieren und investieren daher konsequent in die Entwicklung unserer innovativen Lösungen für nachhaltiges Bauen und Sanieren sowie einer nachhaltigen Wasserinfrastruktur. Somit werden wir durch unseren Fokus auf Innovation und Systemlösungen auch weiterhin starkes organisches Wachstum sicherstellen.“
www.wienerberger.com
HEINZEL GROUP
Rang: 33
Umsatz 2021: 2.038,2 Mio. Euro (+26 %)
Zum ersten Mal seit dem Rekordjahr 2018 knackte die HEINZEL GROUP im Geschäftsjahr 2021 mit ihren Umsatzzahlen die Zwei-Milliarden-Euro-Marke. Steigende Verkaufsvolumina sowie die hohen Marktpreise führten zu einem Net-Sales-Anstieg von 26,5 Prozent auf 2.038,2 Mio. Euro.
Insgesamt erzielte der österreichische Papierhersteller 2021 trotz herausfordernder Marktbedingungen ein EBITDA von 195,8 Mio. Euro – mit einem Plus von 55,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr das zweithöchste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte und eine hervorragende Basis zur Umsetzung neuer strategischer Ziele. Dieses beachtliche Gesamtergebnis resultiert aus der Top-Performance der Produktions- und Handelsunternehmen der HEINZEL GROUP. Insgesamt steigerte die HEINZEL GROUP ihre Papier- und Zellstoffproduktion um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1.687.939 Tonnen. Zudem stiegen die gruppenweiten Verkaufsmengen – 54,7 Prozent Handelsware und 45,3 Prozent aus Eigenproduktion – im Jahr 2021 um 26.000 Tonnen auf 3.712.092 Tonnen.
Mit April 2022 folgte Sebastian Heinzel (vorm. Chief Strategy Officer) Kurt Maier als Chief Executive Officer (CEO) der HEINZEL GROUP nach. Kurt Maier wechselte indes in die Rolle des Chief Operating Officer (COO) und verbleibt mit Chief Financial Officer (CFO) Barbara Potisk-Eibensteiner in der dreiköpfigen Unternehmensführung. „Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, die HEINZEL GROUP größer, besser und zukunftssicher zu machen. Das bedeutet, einen besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit zu legen“, beschreibt Sebastian Heinzel sein unternehmerisches Verständnis.
Die nachhaltige Ausrichtung der HEINZEL GROUP wurde 2021 grundlegend in der Unternehmensstrategie verankert und eine umfangreiche Investitionen in die nachhaltige Weiterentwicklung der österreichischen Papierfabrik Laakirchen für eine umweltfreundliche Zukunft beschlossen. Im Zuge eines Investitionsprogramms von deutlich mehr als 100 Mio. Euro wurde die Papiermaschine 11 in eine hochleistungsfähige Maschine für leichtgewichtige Wellpappenrohpapiere auf Altpapierbasis umgebaut. „Recycelte Verpackungspapiere sind das Produkt der Zukunft und ganz im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft“, so Kurt Maier anlässlich der Investitionsentscheidung. „Mit in Summe mehr als einer Million Tonnen Produktion auf zwei Papiermaschinen wird Laakirchen zu einer der größten Produktionsstätten für diese Produkte in ganz Europa werden.“
Die Entwicklung des Geschäftsjahres 2022 war und ist vor allem durch den Krieg in der Ukraine sowie die noch anhaltende Pandemie, die Inflation und hohe Rohstoff- und Energiepreise geprägt. Die HEINZEL GROUP rechnet trotz aller Widrigkeiten weiterhin mit einer guten Nachfrage nach Papier und Zellstoff und ist bestrebt, ihren Wachstumskurs im Jahr 2022 weiter fortzusetzen. Außerdem wird weiter intensiv an den nachhaltigen Zielen des Unternehmens gearbeitet. Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2050 legt die HEINZEL GROUP im Rahmen ihrer Dekarbonisierungsstrategie fest, bis 2030 die gruppenweiten CO2-Emissionen gegenüber dem Jahr 2021 um 35 Prozent zu senken.
www.heinzel.com
Plansee Group
Rang: 34
Umsatz 2021: 2.020 Mio. Euro (+57 %)
Unternehmensgründer Paul Schwarzkopf hat in Reutte mit einer Handvoll Produkten für die Lichtindustrie und 15 Mitarbeitern begonnen. Aus den wenigen Produkten sind in den vergangenen 100 Jahren mehr als 100.000 geworden. Und aus den 15 Pionieren der Pulvermetallurgie im Außerferner Bezirk Reutte wurden über 2.500 Mitarbeiter in Reutte und weit über 11.000 Mitarbeiter in aller Welt. „Vor 100 Jahren war die Plansee Group mit Wolframdrähten für die Glühbirne erfolgreich, heute ist unser größter Erfolgstreiber die Halbleiterindustrie, die wir bei der Fertigung unvorstellbar leistungsfähiger Mikrochips unterstützen“, erklärt Vorstandssprecher Karlheinz Wex. Insgesamt erzielte die Plansee Group im Geschäftsjahr 2021/22 einen Umsatz von 2,02 Milliarden Euro, das waren 56,59 Prozent mehr als im Vorjahr.
„Im 100. Jahr unseres Bestehens hat sich die bislang größte Chance für die weitere Entwicklung der Gruppe aufgetan – die Übernahme der Mehrheit an der Ceratizit, an der die Plansee Group seit dem Jahr 2002 zu 50 Prozent beteiligt war,“ freut sich Karlheinz Wex. „Im Zuge der Übernahme haben wir die gesamte Gruppe neu organisiert und aufgestellt. Doppelte Strukturen wurden bereinigt, Entscheidungswege wurden klarer und die Mitarbeiter sind den Weg mit großem Engagement mitgegangen. Die vergangenen zwei Jahre waren zwar ein Kraftakt für die Organisation, wir sehen aber bereits heute, dass wir mit diesen Weichenstellungen die Gruppe noch leistungsfähiger und wettbewerbsfähiger im Markt aufgestellt haben, und erwarten uns auch in Zukunft noch mehr Präsenz auf den Märkten und steigende Marktanteile.“
Die Plansee Group ist auf die Verarbeitung der beiden starken Metalle Wolfram und Molybdän spezialisiert und fertigt aus diesen Metallen mehr als 100.000 unterschiedliche Produkte und Werkzeuge für Hightech-Industrien wie Halbleiter, Medizintechnik, Unterhaltungselektronik oder Bearbeitungsmaschinen.
„Mit der Übernahme der Ceratizit haben wir unsere Wolframpulverfertigung neu geordnet und wettbewerbsfähiger aufgestellt. Sie basiert zunehmend auf Recycling. Um die ehrgeizigen Recyclingziele zu erreichen, haben wir eine Initiative gestartet, soviel Wolframschrott wie möglich wieder einzusammeln und dem Recycling zuzuführen. Das recycelte Wolfram wird in der Plansee Group für die Herstellung neuer Produkte eingesetzt. Moderne Recyclingtechnologien stellen sicher, dass Produkte aus wiederverwertetem Wolfram über identische Eigenschaften verfügen wie Produkte aus ‚frischem Wolfram‘“, so Wex.
Mit der Verabschiedung einer ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie hat die Unternehmensgruppe außerdem einen Technologiewechsel eingeläutet. Seit 20 Jahren wird im Hause Plansee Wasserstoff, der in mehreren wesentlichen Produktionsschritten als Prozessgas benötigt wird, überwiegend aus Erdgas erzeugt. Künftig soll dieser Wasserstoff vorwiegend über die Elektrolyse mithilfe von grünem Strom gewonnen werden. Ein Entwicklungsschritt, der angesichts der angespannten Energiesituation noch mehr an Bedeutung gewinnt.
„Wir haben es weiterhin mit schwierigen Randbedingungen zu tun, dazu gehören Themen wie Energiekrise, Inflation, Logistik- und Versorgungsprobleme auf den Beschaffungsmärkten und fehlende Fachkräfte in mehreren Berufsgruppen“, so der Vorstandssprecher. „Positiv entwickeln sich Märkte im Maschinenbau, der Halbleiterindustrie und in der Medizintechnik. Anzeichen für eine Bedarfsabschwächung sehen wir in der Automobilindustrie, der Displayindustrie und der Bauindustrie. Wir werden weiterhin zielgerichtet investieren, um uns bestmöglich für die Zukunft aufzustellen.“
www.plansee.com
PALFINGER
Rang: 38
Umsatz 2021: 1.841,53 Mio. Euro (+20 %)
Die PALFINGER AG blickt in ihrem 90. Unternehmensjahr auf ein herausragendes Ergebnis zurück. Dank der weltweit starken Nachfrage verzeichnet der Konzern im Geschäftsjahr 2021 Rekorde im Auftragseingang und Auftragsstand sowie einen Rekordumsatz von 1,84 Mrd. Euro und ein Rekordkonzernergebnis von 86,6 Mio. Euro. Mit rund 122 Mio. Euro Nettoinvestitionen treibt der international renommierte Anbieter von Kran- und Hebelösungen den Ausbau zukunftsorientierter Strukturen voran und schafft Kapazitäten für weiteres Wachstum. Trotz Wiederaufflammen der Pandemie setzte sich die Erholung der Weltwirtschaft 2021 fort.
Nahezu alle Regionen und Produktlinien verzeichneten neue Rekordauftragseingänge und -stände. Die starke Nachfrage resultierte hauptsächlich aus der positiven Entwicklung der Bauwirtschaft sowie der Forstwirtschaft und Recycling. Langfristige Infrastrukturpakete sowie steigende Investitionen im Wohnbau verstärkten den positiven Trend in der Bauwirtschaft.
„Dieses Ergebnis zeigt, wie rasch PALFINGER mit der GLOBAL PALFINGER ORGANIZATION (GPO) auf ein volatiles und herausforderndes Umfeld reagiert und es zu seinem Vorteil nutzt“, betont PALFINGER-CEO Andreas Klauser. Zu den größten Herausforderungen 2021 zählten die extremen Kostensteigerungen für Rohmaterialien, Transporte und Personal. Trotz limitierter Materialverfügbarkeit konnte PALFINGER seine Liefertreue auf relativ hohem Niveau halten.
Die gesamtwirtschaftlichen Verwerfungen, die global angespannten Lieferketten, die steigenden Energie- und Materialkosten sowie die Wechselkurse wirkten sich auch auf die Kennzahlen des 1. Halbjahres 2022 aus. In diesem volatilen Umfeld verzeichnet PALFINGER einen Rekordumsatz von 1.039 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis von 80,2 Mio. Euro. Der Krieg in der Ukraine bremste ab dem 2. Quartal die Marktnachfrage in EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika). In den Regionen NAM (Nordamerika) und vor allem LATAM (Lateinamerika) hingegen profitiert PALFINGER von der anhaltend guten Nachfrage.
Ebenso verzeichnet das Unternehmen Markterfolge im Marine-Bereich: Ein Rahmenvertrag mit Aker BP über Wartung und Lieferung ferngesteuerter Offshore-Krane wurde abgeschlossen. Angesichts des hohen Auftragsstands und der versetzten Wirksamkeit von eigenen Preiserhöhungen stellt PALFINGER mit Wirkung ab Jänner 2023 auf „Dynamic Pricing“ um. Mit dem neuen, indexbasierten und flexiblen Preismodell kann PALFINGER rasch auf steigende oder fallende Kosten reagieren. „Damit garantieren wir Transparenz, die unmittelbare sowie direkte Weitergabe von Kosten und infolgedessen eine Stabilisierung der Profitabilität“, erklärt Andreas Klauser.
Im Zuge der Investitionen zur Umsetzung der Strategie 2030 eröffnet PALFINGER in Köstendorf sein globales Technologiezentrum. Hier werden Steuerungs-, Regel- und Antriebstechnik zentral und einheitlich für alle PALFINGER-Lösungen weltweit entwickelt. Der Erwerb des 35-Prozent-Minderheitenanteils an der französischen Guima Palfinger S.A.S. sowie des 40-Prozent-Minderheitenanteils an der portugiesischen Comercio e Aluguer de Maquinas, S.A. ermöglicht, noch rascher und effizienter auf Wettbewerbs- und Marktentwicklungen in der Region EMEA reagieren zu können.
www.palfinger.com
KNAPP
Rang: 42
Umsatz 2021: 1.666,14 Mio. Euro (+57 %)
Gegründet 1952, hat KNAPP seine Wurzeln in der Steiermark, wo auch heute noch das Herz des Technologieunternehmens schlägt. Aus einem 2-Mann Betrieb ist ein Hightech-Unternehmen für Software und Automatisierung gewachsen, das weltweit ein gefragter Entwicklungspartner ist. Auch im Jahr 2021 wurde im Hause KNAPP wieder eine Reihe von neuen, innovativen Lösungen entwickelt, um auf die Bedürfnisse von Märkten und Kunden optimal reagieren zu können, was sich mit einem Umsatzwachstum von 57 % zu Buche schlug.
Weltweit zeigt sich ein enormer Trend zur Automatisierung und Digitalisierung entlang von Wertschöpfungsketten. Grund dafür sind vor allem die hohe Dynamik in den Lieferketten, das starke Wachstum im Onlinehandel, der anhaltende Mangel an Arbeitskräften sowie die Urbanisierung. „Besonders positiv entwickelte sich unser Geschäft in Europa, beispielsweise in den Niederlanden, Großbritannien oder Italien, wo gleich mehrere große automatisierte Distributionszentren für namhafte Onlinehändler umgesetzt wurden“, berichtet KNAPP-COO Franz Mathi.
Auch Nordamerika hat sich zu einem wichtigen Standbein der KNAPP-Gruppe entwickelt: Die größten Player im Segment Handel und Lebensmittelhandel setzen auf Technologien von KNAPP. Analog dazu wurde auch der US-amerikanische Standort in der Nähe von Atlanta stark ausgebaut und um ein Trainingszentrum für neue Mitarbeiter:innen erweitert.
„In fast allen Regionen der Welt ist der Trend zur Automatisierung klar zu erkennen“, weiß Mathi. „Wir erwarten steigende Umsätze in Lateinamerika, Asien, Australien und Südafrika. In unseren Stammmärkten ist auch die Optimierung von bestehenden Anlagen ein großes Thema. Das bedeutet, dass Anlagen, die seit 15 bis 20 Jahren in Betrieb sind, im Rahmen eines Retrofit-Programms für weitere 15 Jahre leistungsfähig gemacht werden. Das folgt auch dem Trend zu mehr Nachhaltigkeit. Im Zuge des Retrofits rüsten wir Systeme in systemrelevanten Bereichen, wie zum Beispiel dem Pharmagroßhandel, auf die neueste Technologiegeneration um. Damit stellen wir sicher, dass unsere Kunden ihr Geschäftsmodell wieder optimal gewinnbringend betreiben können, und sichern die Versorgung von Menschen mit wichtigen Medikamenten.“
Für das Jahr 2022 hat sich KNAPP weitere ambitionierte Ziele gesetzt: So wird weiter kräftig in den Ausbau der österreichischen Standorte in Hart bei Graz, Leoben, Dobl, Raaba-Grambach, Klagenfurt und Wien sowie in das Netzwerk der 62 internationalen Niederlassungen investiert. Am Headquarter in Hart bei Graz entsteht gerade ein neues, modernes Bürogebäude mit Innenhof und eine Parkgarage inklusive Ladestationen für E-Autos. Am Standort Leoben ist eine neue Montage- und Logistikhalle kurz vor Fertigstellung.
Auch das Lehrlingsausbildungsprogramm, das bei KNAPP als staatlich ausgezeichnetem Ausbildungsbetrieb bereits jahrzehntelange Tradition hat, wird weiter ausgebaut: Dieses Jahr wurden zusätzlich 50 neue Lehrstellen geschaffen und ein neuer Lehrberuf kommt dazu. „Wir läuten das Jahr der neuen Technologien ein, von Robotern über neuartige Sorter zu umfassenden Softwarelösungen. Damit versetzen wir unsere Kunden in die Lage, die komplexen Abläufe in ihren Lieferketten zu durchblicken und optimal zu steuern und so Wettbewerbsvorteile zu generieren“, so Franz Mathi abschließend.
www.knapp.com
ENGEL AUSTRIA
Rang: 50
Umsatz 2021: 1.500 Mio. Euro (+36 %)
Mit einem Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr hat ENGEL das Geschäftsjahr 2021/22 sehr erfolgreich abgeschlossen. Die ENGEL-Gruppe erwirtschaftete einen Umsatz von 1,5 Mrd. Euro und hat damit fast das Niveau des Jahres 2018/19, das bislang beste Geschäftsjahr in der Firmengeschichte, erreicht. „Dass wir die Automobilkrise und die Pandemie so gut überstanden haben, zeigt, wie widerstandsfähig unser Unternehmen ist. Auch in schwierigen Zeiten sind wir für unsere Kunden ein verlässlicher, stabiler Partner“, betont Stefan Engleder, CEO der ENGEL-Gruppe.
Gründe für die herausragende Resilienz sind die hohe Flexibilität aufgrund des globalen Produktionsnetzwerks, die kontinuierlichen Investitionen in die weltweiten Standorte sowie die hohe Innovationskraft. Auch während der zurückliegenden schwierigen Zeit hatte ENGEL sowohl an den Entwicklungszielen als auch Investitionsvorhaben festgehalten.
Die Rahmenbedingungen haben sich seit 2018 jedoch grundlegend verändert. „Krisen werden Teil unseres Alltags bleiben. Darauf stellen wir uns ein und wir entwickeln uns mit den immer wieder neuen Herausforderungen weiter“, so Engleder. Zu den größten Herausforderungen zählen für den CEO die geopolitischen Entwicklungen, die noch immer spürbaren Störungen der Lieferketten sowie die massiv steigenden Energie- und Materialpreise. „Dies rückt die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in den Fokus. Gleichzeitig beschleunigt sich weiter die Digitalisierung der Produktionsprozesse. Die Digitalisierung leistet einen wesentlichen Beitrag, den Energieverbrauch in der kunststoffverarbeitenden Industrie zu senken und das Klima zu schützen.“
Potenzial für weiteres Wachstum sieht man bei ENGEL vor allem in Lösungen und Technologien für eine höhere Energieeffizienz, einen niedrigeren CO2-Ausstoß und die Verarbeitung von Rezyklat. „Vor diesem Hintergrund wird auch in unsicheren Zeiten weiter investiert. Darüber hinaus erfordert zum Beispiel die Transformation des Automobils hin zur Elektromobilität und zum autonomen Fahren neue Technologien“, so Engleder.
Der Wachstumskurs im Hause ENGEL setzt sich auch im Geschäftsjahr 2022 weiter fort, wie Stefan Engleder bestätigt: „Wir werden das laufende Geschäftsjahr erneut mit einem leichten Plus abschließen. ENGEL setzt auch zukünftig auf strategische Investitionen und eine starke Forschung und Entwicklung und ist damit für seine Kunden auf lange Sicht ein stabiler und zuverlässiger Partner. Seit seiner Gründung 1945 ist ENGEL durchgehend in Familienbesitz und unabhängig von externen Investoren. Gerade in angespannten Zeiten profitieren unsere Kunden von der Stärke der ENGEL-Unternehmensgruppe.“
www.engelglobal.com
AMAG Austria Metall
Rang: 53
Umsatz 2021: 1.259,4 Mio. Euro (+39 %)
Die AMAG Austria Metall AG konnte im Geschäftsjahr 2021 die Absatzmengen in allen operativen Segmenten steigern und sogar das Vorkrisenniveau aus 2019 geringfügig übertreffen. Damit wurde sowohl im Primäraluminiumbereich, als auch bei Recycling-Gusslegierungen und Aluminiumwalzprodukten das positive Marktumfeld erfolgreich genutzt.
„Wir haben es geschafft, der hohen Nachfrage aus nahezu allen Industrien mit einer stabilen Produktion und einer hohen Produktivität zu begegnen“, berichtet Gerald Mayer, Vorstandsvorsitzender der AMAG. „Am Standort Ranshofen wurden Produktmixoptimierungen gezielt umgesetzt und Bestandskunden erfolgreich bedient. Die beträchtliche Kosteninflation, vor allem bei Energie, Legiermetallen und Logistik, hat die Ergebnis- und Margenentwicklung ab dem zweiten Halbjahr 2021 negativ beeinflusst. In der kanadischen Beteiligung Alouette konnte das besonders positive Marktumfeld genutzt und damit ein wesentlicher Beitrag zum Rekordergebnis der AMAG-Gruppe geleistet werden.“
Nach einem sehr erfolgreichen Start ins Jahr 2022 konnte die AMAG im 2. Quartal 2022 einen weiteren Anstieg bei Umsatz und Ergebnis erzielen. Mit einem EBITDA von 156,5 Mio. Euro blickt die Unternehmensgruppe in den ersten sechs Monaten des Berichtsjahres auf das bislang höchste Halbjahresergebnis. „Unserem AMAG-Team ist es gelungen, mit hoher Kompetenz und großem Einsatz ein Rekordergebnis zu erwirtschaften“, zeigt sich Gerald Mayer erneut erfreut. „Dabei war das erste Halbjahr von Unsicherheiten in der Material- und Energieversorgung sowie von Schwierigkeiten in der internationalen Logistik geprägt. Unter der Voraussetzung, dass die Energieversorgung auch im zweiten Halbjahr gesichert ist, erwarten wir trotz erster spürbarer Eintrübungen im wirtschaftlichen Umfeld ein sehr gutes Geschäftsjahr 2022.“
Das derzeitige Marktumfeld zeigt sich insbesondere aufgrund des Ukraine-Konflikts eingetrübt und weist eine besonders geringe Visibilität auf. Zwar berichtet die Commodity Research Unit (CRU) von einem kontinuierlichen Wachstum in der Nachfrage nach Aluminiumprodukten, die Prognose hängt jedoch stark vom weiteren wirtschaftlichen Verlauf in Europa und weltweit ab. Insbesondere die hohe Kosteninflation und das Risiko in der Energieversorgung Europas dämpfen weltweit die wirtschaftlichen Aussichten und nehmen auch Einfluss auf die Geschäftsentwicklung in der AMAG.
Der weitere Verlauf der Covid-19-Pandemie kann zudem die Wirtschaftsentwicklung beeinflussen. Beeinträchtigte Lieferketten und der anhaltende Arbeitskräftemangel bleiben auch im 2. Halbjahr 2022 herausfordernd. Die Ergebnisentwicklung in Kanada hängt im Detail vor allem von der weiteren Preisentwicklung für Aluminium sowie wesentliche Rohstoffe ab. Währungsschwankungen, insbesondere zwischen dem USD und CAD können zusätzlich das Ergebnis im Segment Metall beeinflussen. Vorausgesetzt, dass die Energieversorgung im 2. Halbjahr 2022 stabil ist und solide Marktbedingungen bestehen, erwartet der AMAG-Vorstand ein Gesamtjahres-EBITDA zwischen 220 Mio. Euro und 250 Mio. Euro für die AMAG-Gruppe.
www.amag-al4u.com
CNH Industrial Österreich
Rang: 77
Umsatz 2021: 950 Mio. Euro (+25 %)
Seit mehr als 75 Jahren steht STEYR Traktoren, eine Marke von CNH Industrial, für Top-Technologie aus Österreich. 2021 blickte das Unternehmen auf ein besonders erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. „Die Markteinführung des Case IH Optum AFS Connect und des STEYR Terrus CVT war ein enormer Erfolg, wie auch die Vorstellung der neuen Frontlader-Reihe für Case IH und STEYR Traktoren“, erinnert sich Christian Huber, Geschäftsführer der CNH Industrial Österreich GmbH und Vizepräsident Globales Produktmanagement für Case IH & STEYR Traktoren. „Aufgrund dessen waren wir in der Lage, unsere herausragende Leadership-Position am österreichischen Markt weiterhin aufrecht zu erhalten. Insbesondere ist dieser Erfolg aber unserem gesamten Team zu verdanken, welches unsere Werte ‚Kompetenz, Exzellenz und Leidenschaft‘ tagtäglich lebt und damit maßgeblich für diese positive Unternehmensentwicklung war.“
Im Pandemiejahr 2021 war die Entwicklung innerhalb der Branche gegensätzlich zu anderen. Es stellte sich relativ schnell heraus, dass der Landwirtschaftssektor zu jenen Bereichen gehörte, die weniger betroffen waren und verhältnismäßig gut durch diese Krise kommen sollten. „Einige Landwirte waren anfangs vielleicht etwas zurückhaltend, um die Entwicklung abzuschätzen. Wie dann aber erkennbar war, dass sie weniger bis kaum von der Krise betroffen waren, sie zudem durch staatliche Subventionen unterstützt wurden, führte dies zu Investitionen in landwirtschaftliche Produkte“, so Huber.
„Aber auch wir haben in der Krise weiter investiert. Durch den Launch einiger oben genannter neuer Produkte, haben wir hier zusätzliche Anreize geschaffen und dieser Entwicklung noch einen weiteren ‚Boost‘ verliehen. Mit den neuen Maschinen konnten wir dem Trend der Digitalisierung weiter entgegenkommen, um die Produktivität, aber auch den Komfort für unsere Kunden weiter zu steigern. Besonders umsatzstark sind wir mit Traktoren im 150- bis 240-PS-Bereich, etwa mit dem Case IH Puma 140-240, dem STEYR Absolut CVT oder auch dem STEYR Impuls CVT. Genau in diesem Bereich sehen wir auch das größte Wachstumspotenzial. Da bei diesen Maschinen Produktivität und Komfort besonders gefragt sind, wollen wir mit der entsprechenden Technologisierung und Digitalisierung dieser Produkte sowie neuen und komfortablen Kabinen die idealen Lösungen für unsere Kunden anbieten.“
Im aktuellen Geschäftsjahr freut sich das Unternehmen über eine ähnlich positive Entwicklung, wie Christian Huber betont: „Wir können volle Auftragsbücher bis ins nächste Jahr und eine sehr gute Auslastung verzeichnen. Die Lieferkettenproblematik hat sich durchwegs verbessert, aber natürlich sind auch wir mit den Folgen der Kostenerhöhungen konfrontiert. Unser Ziel ist es, mit der Einführung weiterer neuer Traktoren unsere Marktführerposition in Österreich noch weiter zu stärken. Eine intensive Kundenbetreuung, die hohe Qualität unserer Produkte ‚Made in Austria‘ und die Einführung von weiteren innovativen technischen Lösungen, welche exakt den Anforderungen unserer Landwirte entsprechen, stehen dabei ganz klar im Fokus.“
www.steyr-traktoren.com
Welser Profile Austria
Rang: 88
Umsatz 2021: 789 Mio. Euro (+43 %)
Seit elf Generationen wird in der Welser Familie Stahl verarbeitet. Heute bedient das traditionsreiche Unternehmen Kunden aus verschiedensten Branchen – von der Bauindustrie über die Haus- und Industrietechnik oder die Umwelttechnik bis zur Automobilindustrie. Im Geschäftsjahr 2021 freut sich die Welser Profile Austria GmbH über ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 43 Prozent. Die Gründe für diese Steigerung sind vielfältig: Trotz der aktuellen Krise rund um Corona, instabiler Versorgungsketten, steigender Energiepreise, des Krieges in der Ukraine und anderer Herausforderungen konnte Welser Profile seine Mitarbeiterzahl und das Geschäft stabil halten.
Geschäftsführer Thomas Welser hält sich nicht mit Lob dem mittlerweile 2.350 Menschen starken Team gegenüber zurück: „Wo auch immer die Engpässe oder Auftragsänderungen aufgetreten sind, konnten wir mit hoher Flexibilität, Zusatzschichten und vor allem einem starken Miteinander entgegenwirken: Unsere Kollegen und Kolleginnen an den Anlagen oder in der Kundenbetreuung haben alles gegeben, um das Unmögliche möglich zu machen und unsere Kunden mit den dringend benötigten Profilen zu versorgen. Dieser Einsatz ist nicht selbstverständlich!“
Dass der Geschäftsverlauf in wirtschaftlich schwierigen Zeiten so hoch geblieben ist, liegt zum einen am guten Branchenmix und zum anderen an den guten Geschäftspartnern, sowohl auf der Kunden-, als auch auf der Lieferantenseite. „Es gibt Industrien, die boomen, und es gibt zuverlässige, langjährige Partnerschaften, die uns nicht hängen lassen. Das ist uns definitiv zugutegekommen“, freut sich Welser. „Außerdem ziehen wir gemeinsam am selben Strang, arbeiten ständig daran, gemeinsam durch die Krisen und weiterzukommen, den Märkten zu folgen, zu investieren und unseren Mitarbeitern ein bestmögliches Umfeld zu bieten. Und natürlich spielen auch die Vormaterialpreise eine wesentliche Rolle in den jüngsten Umsatzzahlen.“
Dank verschiedenster interner und auch externer Employer-Branding-Maßnahmen konnte das Unternehmen eine erhebliche Anzahl von Facharbeitern gewinnen, welche die Teams verstärken und das Unternehmen vorantreiben. 2021 starteten erstmalig über 30 neue Lehrlinge bei Welser Profile in Österreich. „Nun befinden sich erstmals in der Geschichte der Ausbildung über 109 Lehrlinge am Standort Österreich“, freut sich Thomas Welser. „Außerdem haben wir es geschafft, trotz dieser schwierigen Zeit den operativen Betrieb aufrechtzuerhalten und unsere Kulturtransformation weiter voranzutreiben.“
Dank einer soliden Vorarbeit in den vergangenen Jahren entwickelt sich 2022 für Welser Profile weiterhin hervorragend. „Wir treffen zahlreiche Maßnahmen, um die Gesundheit unserer Mitarbeiter, aber auch ihre Motivation zu gewährleisten. Darüber hinaus möchten wir die Kulturentwicklung weiter forcieren und uns gut auf Marktschwankungen und Kostensteigerungen vorbereiten“, so Welser abschließend.
www.welser.com
Stoelzle Oberglas
Rang: 128
Umsatz 2021: 416,5 Mio. Euro (+22 %)
Stoelzle ist ein familiengeführtes Unternehmen mit über 200 Jahren Erfahrung in der Glasproduktion. An sechs europäischen Standorten werden Verpackungsgläser für die Bereiche Spirituosen, Pharma, Parfümerie und Kosmetik wie auch Gläser für Lebensmittel und Getränke gefertigt. An drei Standorten gibt es auch Dekorationsstätten, in denen die Gläser veredelt/gebrandet werden. Im März 2021 erwarb die Stoelzle-Glasgruppe ihr erstes Produktionswerk in den USA, in Monaca, Pennsylvania, und verfügt nunmehr über sieben Produktionsstandorte. Das US-amerikanische Werk fokussiert auf der Herstellung von Spirituosenflaschen für internationale Brands und positioniert sich als kompetenter Ansprechpartner vor Ort. Die Anzahl der Beschäftigten in der Glasgruppe wuchs auf rund 3.150 Personen.
„Das Jahr 2021 stand noch im Zeichen der Coronapandemie. Zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 gab es Rückgänge in den Bereichen Parfümerie und Spirituosen“, erinnert sich Georg Feith, CEO der Stoelzle-Glasgruppe. „Das konnten wir mit unserem breit gefächerten Portfolio und den Umsätzen in Pharma und Consumer ausgleichen. 2021 sahen wir speziell einen Anstieg bei Premiumspirituosenflaschen. Der Markt hat sich wieder erholt. Generell haben Konsumenten verstärkt auf Glasbehälter gesetzt, da Glas das nachhaltigste Verpackungsmaterial ist. Lebensmittel, Getränke und Arzneimittel sind darin bestmöglich geschützt sind. Es bildet eine hochwertige Verpackung für Kosmetik und Parfüm. Kaum ein Verpackungswerkstoff lässt sich so branchenübergreifend und vielseitig einsetzen wie Glas.“
Im Sinne der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie konnte die Glasgruppe wegweisende Meilensteine setzen. Zum zweiten Mal in Folge hat Stoelzle den Goldstatus beim EcoVadis-Rating erreicht und zählt damit zu den Top 5 Prozent aller bewerteten Unternehmen. Darüber hinaus wurde der Standort Stoelzle Oberglas in Köflach für das Prestige-Recycling-Glas-Projekt mit dem Trigos Regional Steiermark 2021 ausgezeichnet. Beim Prestige-Recycling-Glas (Weißglas) werden dem Glasgemenge 20 Prozent Scherben aus der Altglassammlung beigefügt. Dies spart 20 Prozent an Rohstoffen, senkt den Energieverbrauch beim Schmelzen um 4 Prozent und spart rund 16 Prozent CO2. Die Herausforderung dabei ist jedoch, die Glasqualität und Glasfarbe trotz des Einsatzes von Fremdscherben auf einem beständig hohen Niveau zu halten. Begleitet durch ein Qualitätssicherungskonzept zum Erhalt der hochwertigen Glasfarbe arbeitet man nun daran, sowohl den Scherbengehalt sukzessive noch weiter zu erhöhen als auch die Glasfarbe und -rezeptur weiter zu optimieren.
Außerdem wurde in den Neubau der Weißglaswanne am französischen Standort Masniéres investiert, der sich sowohl in der Energiereduktion als auch in der Produktionssteigerung zu Buche schlägt. Ein weiterer Wannenneubau erfolgte auch am Stoelzle-Oberglas-Standort in Österreich, der die Kapazitäten auf 270 Tagestonnen erhöht sowie 13 Prozent Energie durch modernste Schmelztechnologie einspart. Besonders stolz ist man im Hause Stoelzle auch auf die Entwicklung eines innovativen Prozesses zur Herstellung von Typ-2-Glas. Das sogenannte EcoSecur-Glas wird dabei mittels einer Flüssigdosierung innenvergütet. Dieses Verfahren birgt erhebliche Vorteile in puncto Sicherheit, Prozessstabilität, Qualität und Umwelt.
Trotz aller ressourcenschonenden Anstrengungen ist auch die erfolgreiche Glasgruppe aktuell mit großen Herausforderungen konfrontiert, wie Georg Feith bestätigt: „Wir sehen bereits seit 2021 konstante Kostensteigerungen im Bereich Energie. Zusätzlich zu den stark gestiegenen Rohstoffpreisen führt das zu einer Verteuerung unserer Herstellungskosten. Dieser signifikante Anstieg wirkt sich auf die Preise unserer Produkte aus und wird sich in weiterer Folge dann auch auf Seite der Konsumenten bei den Waren im Handel niederschlagen.“
www.stoelzle.com
Pankl Racing Systems
Rang: 177
Umsatz 2021: 285,10 Mio. Euro (+50 %)
Seit der Gründung im Jahr 1985 steht Pankl als Synonym für das Titan-Pleuel im Motorsport, welches anno dazumal von Gerold Pankl jr. am Standort im steirischen Bruck an der Mur entwickelt und produziert wurde. Heute ist die Pankl Racing Systems AG auf die Entwicklung und Produktion einer Vielzahl an Komponenten für Motoren- und Antriebssysteme in den Bereichen Rennsport, Sportwagen sowie Luftfahrt spezialisiert und international etabliert. Die hohe Nachfrage nach High-Performance-Getrieben und Antriebskomponenten haben der Kapfenberger Innovationsschmiede trotz Pandemie im Geschäftsjahr 2021 ein beeindruckendes Umsatzwachstum von fast 50 Prozent beschert.
Die weltweiten Automobilzulieferer haben die Coronakrise besser überstanden als erwartet und konnten im Jahr 2021 sowohl die Umsatzrückgänge des Vorjahres aufholen als auch ihre Profitabilität deutlich steigern. Das belegen sowohl die Ergebnisse der aktuellen „Automobilzulieferer-Studie“ von Strategy& als auch Pankl-CEO Wolfgang Plasser: „Durch die schnelle Erholung nach Corona haben wir bei Pankl im Jahr 2021 in eigentlich allen Geschäftsbereichen guten Umsatz gemacht, wobei der High-Performance-Bereich ein besonders starkes Wachstum verzeichnet hat. Die Produktion wurde schnell aufgenommen. Aber die Halbleiter-Thematik hat die ganze Industrie beschäftigt, wodurch die Lieferzeiten sich durch die Supply Chain verzögert haben. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir – trotz des stürmischen Wachstums – sämtliche Kunden versorgen konnten. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass wir die Coronazeit ohne Mitarbeiterkündigungen überstanden haben.“
Der rasante Wandel im Bereich Mobilität hat auch in Zeiten der Pandemie nicht an Geschwindigkeit verloren – im Gegenteil. Auch die Transformation der Zulieferindustrie hat sich erneut beschleunigt und eröffnet den Unternehmen neben großen Herausforderungen auch viele Chancen. Davon ist auch Wolfgang Plasser überzeugt. „Die gesamte Mobilitätsbranche befindet sich im Umbruch; der Motorsport dient als Spielwiese für Entwicklungen und neue Technologien, die im kleinen Rahmen erprobt und dann für die Serie industrialisiert werden. Sprich, Wachstum wird es auch in Zukunft in all unseren Sparten geben.“
Trotz der enormen Inflation hat sich Pankl auch im Jahr 2022 bisher sehr gut entwickelt und Wolfgang Plasser sieht sein Unternehmen weiterhin auf dem richtigen Weg: „Wir sind zuversichtlich, dass wir auch 2023 trotz Krieg, Energiekrise und Inflation erfolgreich bewältigen werden. Wir wollen weiterhin unsere Marktposition ausbauen und damit sicherstellen, dass wir ein attraktiver und sicherer Arbeitgeber in der Region bleiben.“
https://pankl.com/racing
Metadynea Austria
Rang: 178
Umsatz 2021: 280,64 Mio. Euro (+68 %)
Die chemische Industrie gehört zu den größten und bedeutendsten Industriebranchen in Österreich und eröffnet große Potenziale für heimische Akteure. Wie der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) berichtet, stieg die Chemieproduktion innerhalb der EU von Jänner bis September 2021 um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau. Das Produktionsniveau der Branche lag 2021 etwa 3 Prozent über jenem vor der Pandemie. Die EU-Exporte im Chemiesektor verbuchten einen Wert von 128,2 Mrd. Euro in den ersten acht Monaten des Jahres 2021, und lagen damit 15 Prozent über dem Niveau von 2020 und 8,4 Prozent über dem Niveau prä Corona.
In diesem dynamischen Umfeld agiert die Metadynea Austria GmbH höchst erfolgreich und konnte im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von über 280 Mio. Euro erwirtschaften, was einem Wachstum von beeindruckenden 68 Prozent entspricht. Metadynea Austria GmbH wurde 1948 gegründet und war mehr als 50 Jahre lang als „Krems Chemie” sehr bekannt. Im Jahr 2001 wurde das Unternehmen umbenannt in Dynea Austria GmbH und 2013 an den Metafrax-Konzern verkauft.
„Generell war das Geschäftsjahr 2021 für hochqualitative Produzenten der chemischen Industrie ein starkes Jahr. Wir konnten die hohe Nachfrage gut einfangen und in ein starkes Volumenwachstum umsetzen. Auch die stark angestiegenen Rohstoffpreise haben zu einem signifikanten Umsatzzuwachs beigetragen“, berichtet Managing Director Michael Kunz. „Die größte Steigerung war im Bereich der Holzwerkstoffindustrie, welche wir auf die Technologieführerschaft unserer Produkte für dieses Marktsegment zurückführen. Im Bereich der Lackrohstoffe konnten wir mit unserem neuen Segment der Urethan-Acrylate große Erfolge erzielen.“
Der österreichische Standort in Krems fungiert als wichtiges Kompetenzzentrum für Produktentwicklung und Anwendungstechnik mit gut ausgebildeten und erfahrenen Spezialisten. „2021 war geprägt von einer starken Nachfrage in Kombination mit weltweiten Lieferkettenproblemen, welche wir als zentraleuropäischer Standort gut meistern konnten. Es ist uns dadurch gelungen, als verlässlicher Partner an der Seite unserer Kunden unsere Position am Markt auszubauen. Außerdem konnte unsere Harzkapazität durch Installation einer neuen Melamin-Dosierung erweitert werden, und die Modernisierung unseres Prozessleitsystem auf den Anlagen ist trotz laufender Produktion ohne nennenswerte Kapazitätseinbußen geglückt“, freut sich Michael Kunz.
Ein breites Wachstumsfeld sieht er auch künftig in allen Produktsparten, sowohl in der Holzwerkstoffindustrie als auch im Bereich der Feinchemikalien. „Speziell unsere Entwicklungen mit umweltfreundlicheren Leimsystemen und unsere halogenfreien Flammschutzmittel unterstützen die Nachhaltigkeitsgedanken unserer Kunden.“ Im Zuge des Wachstumskurses erfolgte im Jahr 2022 ein weiterer Ausbau der Produktionskapazitäten. Aktuell wird an einem neuen Projekt zur Erweiterung der Stromerzeugung aus dem wasserstoffhaltigen Schwachgas gearbeitet, welches eine 100%ige Eigenversorgung mit umweltfreundlichem Strom zum Ziel hat.
www.metadynea.com
Salzburger Aluminium AG
Rang: 212
Umsatz 2021: 208 Mio. Euro (+36 %)
Äußerst positiv fällt für die Salzburger Aluminium Group die Bilanz des vergangenen Jahres aus. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen durch Pandemie, Supply-Chain-Probleme, Halbleiterkrise und dadurch bedingte wochenlange Produktionsstopps bei den OEMs konnte 2021 ein deutlicher Umsatzsprung erzielt werden. Der Gruppenumsatz stieg um mehr als 35 Prozent, die EBIT-Marge auf sieben Prozent. Denn die Nachfrage nach SAG-Treibstofftanks für LKWs ist ungebrochen und immer mehr OEMs – vor allem im Bereich der E-Mobilität – setzen auf maßgefertigte Alugussteile, die in Lend mittels perfektioniertem Rheocasting-Verfahren hergestellt werden.
Großes Marktpotenzial steckt auch in der SAG-Kryotanktechnologie. Dahinter steckt die technisch komplizierte Entwicklung von Spezialspeicherlösungen für flüssigen Wasserstoff, die heuer in die Prototypenphase gehen und ab 2027 als Serienprodukt angeboten werden. Zudem engagiert sich SAG immer mehr im Bereich Green Mobility: So werden bei SAG Niederlande Leichtbaukomponenten für Cargo-E-Bikes und in Schweden Rheocasting-Spezialachsen für Skateboards entwickelt und verkauft.
„Ein Weg, um gut durch schwierige Zeiten zu kommen, ist, nicht stehenzubleiben, sondern kreativ zu werden und Neues zu wagen. Das hat sich für uns immer gut bewährt. Das gesamte SAG-Team hat sich dabei auch 2021 wieder besonders ausgezeichnet“, verrät Vorstandsvorsitzende Karin Exner-Wöhrer ein Erfolgsrezept, das die Salzburger Aluminium Group schon gut durch mehrere Weltwirtschaftskrisen gebracht hat.
„Wir haben dank hoher Flexibilität und starker Innovationskraft unseres gesamten Teams die letzten beiden Jahre für die Entwicklung neuer Ideen genutzt. Wir haben in Digitalisierung und Ausstattung unserer Standorte investiert. Wir haben den Fokus auf nachhaltige Prozesse und Produkte geschärft. Und wir sind mit völlig neuen Produktlinien im Bereich Green Mobility in den Markt gegangen. Wir haben R&D-Projekte vorangetrieben. Der LKW-Markt ist nach wie vor unser Hauptmarkt und das wird noch lange so bleiben – auch dank der von uns entwickelten Kryotanksysteme für LNG- und Wasserstoff. Wir sehen aber gleichzeitig einen rasanten Anstieg an Nachfrage nach unseren maßgefertigten Leichtbaukomponenten aus vielen anderen Branchen, wie Bahn-, Luftfahrt- oder Telekomindustrie. Man könnte sagen, wir etablieren uns immer mehr als Lösungsanbieter für alle Industrien, bei denen Gewichtsreduktion ein wichtiger Vorteil in der Gesamtperformance ist. Somit ist auch 2022 der weiteren Produktentwicklung und Diversifikation gewidmet.“
www.sag.at
Schrack Seconet
Rang: 259
Umsatz 2021: 150,50 Mio. Euro (+13 %)
Die Bereiche Sicherheit und Gesundheit haben seit Ausbruch der Pandemie stark an Bedeutung gewonnen. Gerade in Krisenzeiten wird der Wunsch nach persönlicher Sicherheit immer lauter, die Nachfrage boomt. In diesem Umfeld konnte die Wiener Schrack Seconet AG, ein Unternehmen der Securitas-Gruppe Schweiz, einen Umsatz von mehr als 150 Mio. Euro erzielen. „Der Zuwachs 2021 konnte überwiegend im Geschäftsbereich Fire Alarm erzielt werden – sowohl national als auch international herrscht großes Interesse an unseren High-End-Brandmeldesystemen“, berichtet CFO Martina Eder. „Wenn erstklassiger Brandschutz gewünscht ist, ist Schrack Seconet der richtige Partner. Mit unserer neuen Brandmeldezentrale Integral Evoxx konnten wir am Markt überzeugen.“
Neben Brandmelde- und Sicherheitstechnik ortet Martina Eder in einem weiteren Geschäftsbereich großes Zukunftspotenzial: „Im jetzigen Umfeld sehen wir – sowohl pandemiegetrieben als auch der Altersstruktur der Gesellschaft geschuldet – Potenzial im Bereich Health Care, weshalb wir hier 2021 auch erhebliche Investitionen getätigt haben.“ In diesem Zusammenhang stellte die Akquisition der Care Communication Solutions GmbH (CCS) und nunmehrigen Schrack Seconet Care Communication GmbH ein besonderes Highlight des Geschäftsjahres dar. „Damit haben wir erfolgreich eine solide Basis für zukünftiges Wachstum geschaffen und positionieren uns als Global Player“, erklärt Martina Eder. Bereits zuvor hat sich Schrack Seconet als österreichischer Marktführer für Kommunikationssysteme im Gesundheitswesen etabliert und ist mit seinen Produkten und Lösungen in über 70 Ländern präsent. „Durch diese Akquisition wird unser Know-how zusammenfließen und zu einem neuen, starken Ganzen werden“, so Wolfgang Kern, Vorstand von Schrack Seconet, anlässlich des erfreulichen Meilensteins.
Nachdem das Unternehmen die von der Pandemie geprägten Jahre erfolgreich gemeistert hat, stehen im Jahr 2022 – angesichts der angespannten Wirtschaftslage –weitere Herausforderungen an der Tagesordnung, wie Martina Eder bestätigt: „Aufgrund der Pandemie sind die Lieferketten noch immer nicht wieder völlig hergestellt, was auch die Schrack Seconet AG 2022 vor große Herausforderungen gestellt und erhebliche Mehrkosten verursacht hat. Langsam ist auf diesem Gebiet Entspannung in Sicht, die Energiekrise ist jedoch ein neuerlicher Kostentreiber. Ziel des Unternehmens ist es daher, sich auf dem bestehenden hohen Niveau zu konsolidieren, bevor der Wachstumskurs wieder unvermindert fortgesetzt wird.“
www.schrack-seconet.com
(BO)