In einem Lager gehen immer verschiedene Gefahren für Mitarbeiter aus. Unternehmen müssen daher proaktiv auf diese Gefahrenquellen reagieren und so potenzielle Arbeitsunfälle verhindern. © EFAFLEX Schnelllauftore/Pixabay
Ob klein oder groß, semi-automatisiert oder vollständig vom Menschen kontrolliert – in einem Lager gehen diverse Gefahren für die Mitarbeiter aus. Unternehmen müssen daher proaktiv auf diese Gefahrenquellen reagieren und so potenzielle Arbeitsunfälle verhindern.
Wege und Zonen kennzeichnen
In jedem Lager wird mit gewissen Maschinen gearbeitet. Vom kleinen Hubwagen bis hin zum großen Stapler geht dabei für Mitarbeiter grundsätzlich eine gewisse Gefahr aus. Die elektrischen Flurförderfahrzeuge bewegen sich nahezu flüsterleise durch die Gänge, was das Risiko für einen Zusammenstoß mit einer Person durchaus erhöht. Daher ist es wichtig, separate Wege für Personal und für Flurförderfahrzeuge mit gelben oder weißen Bodenmarkierungen zu kennzeichnen. Grundsätzlich gilt dabei: Schweres Gerät hat immer Vorrang und Personal muss im Zweifelsfall ausweichen. So lassen sich Arbeitsunfälle verhindern und gleichzeitig kann sich der Staplerfahrer voll auf die Ladung konzentrieren.
Wege für Mitarbeiter werden, wenn möglich, immer direkt an der Wand gezogen, damit die Flurförderfahrzeuge nicht umständlich manövrieren müssen. Aber auch gewisse Gefahrenzonen in einem Lager sollten separat über Markierungen gekennzeichnet werden. In Ladezonen für elektrische Flurförderfahrzeuge darf beispielsweise kein brennbares Material abgestellt werden. Bildet sich ein Funke, könnte dieser Styroporverpackungen oder Paletten in der Nähe entzünden. Werden die Sicherheitsabstände nicht eingehalten, kann das in weiterer Folge zu Problemen mit der Versicherung führen.
Neue Mitarbeiter müssen vor dem ersten Arbeitstag unterwiesen werden
Bevor Mitarbeiter im Lager ihren Dienst antreten, müssen sie durch eine mündliche oder schriftliche Schulung unterwiesen werden. Das ist nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch mit Blick auf die Haftung besonders wichtig. Weisen Unternehmen vor dem Arbeitsantritt nicht auf potenzielle Gefahren und Besonderheiten hin, kann das Folgen haben, wenn es zu einem Unfall kommt. Hinzu kommt vor dem Arbeitsantritt noch einmal eine Prüfung, ob der neue Mitarbeiter im Besitz eines gültigen Staplerscheins ist.
Hier kann es unter Umständen sinnvoll sein, eine Kopie anzufertigen, damit rechtliche Fragen bei einem Unfall schnell geklärt werden können. Zur allgemeinen Unterweisung sollten dann auch noch regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter im Bereich Erste Hilfe und Brandschutz anbieten. Diese zusätzlichen Sicherheitsaspekte sind in einem Lager von großer Bedeutung und dürfen keinesfalls vernachlässigt werden. In weiterer Folge müssen Lagerarbeiter auch für die richtige Verladung geschult werden. Dieser Aspekt hat zwar weniger mit der alltäglichen Arbeitssicherheit zu tun, kann dem Unternehmen aber schnell einmal viel Geld kosten. Durch ein Verladeschema für Lkws wird klar vorgegeben, wie Paletten verladen werden müssen, um möglichst sicher am Endziel anzukommen.
Die richtige PSA für Lagerarbeiter
Unternehmen sind in der Pflicht, ihre Mitarbeiter mit entsprechender Schutzausrüstung auszustatten, um deren Sicherheit zu gewährleisten. Gerade im Lager sind Handschuhe und Sicherheitsschuhe unverzichtbar, um gängige Verletzungen zu vermeiden. Schnittwunden am Finger oder verstauchte Zehen lassen sich so proaktiv vermeiden und das Risiko für einen Arbeitsunfall sinkt merklich. Grundsätzlich wäre es auch sinnvoll, im Lager einen Schutzhelm zu tragen, wenn die Regale eine Höhe von 2 Metern übersteigen. Bei schlechter Lagerung kann es durchaus passieren, dass Einzelteile zu Boden fallen und einen Mitarbeiter unter Umständen am Kopf treffen. Da Personal in der Praxis aber gerne auf den Sicherheitshelm verzichtet, ist hier ein offenes Gespräch gefragt. Wenn die Risiken regelmäßig erklärt und vielleicht auch durch einen externen Sicherheitsberater unterstrichen werden, kann die Awareness aber erhöht werden.
Regale einer regelmäßigen Prüfung unterziehen
Lagerregale stellen per se keine Gefahr dar, müssen aber regelmäßig einer Prüfung unterzogen werden. Hier wird durch externe Gutachter festgestellt, ob Beschädigungen vorliegen oder die Stabilität gefährdet ist. Wenn das der Fall ist, besteht grundsätzlich Einsturzgefahr und die Mängel müssen schnellstmöglich behoben werden. Mit der Zeit können auch einzelne Querstreben durchhängen, wenn sie überladen wurden. Bei einem Bruch würde die Palette unter Umständen aus großer Höhe herabstürzen und eine enorme Gefahr darstellen. Durch den externen Gutachter werden alle gravierenden und leichten Mängel aufgelistet.
Dann ist das Unternehmen in der Verantwortung, diese schnellstmöglich zu beheben. Um Schäden vorzubeugen, sollte gerade an den Standfüßen ein Rammschutz angebracht werden. Im Arbeitsalltag wird es immer wieder vorkommen, dass Regale mit dem Flurförderfahrzeug gerammt werden. Ist kein Rammschutz vorhanden, können die Standfüße großen Schaden nehmen und das Regal unter Umständen sogar einstürzen. Der robuste Rammschutz verhindert hingegen, dass es zu einem teuren Zwischenfall kommt. Selbst, wenn die Barriere ausgetauscht werden muss, ist das am Ende noch immer günstiger und schneller abgewickelt. (red./PR)