Das Gründungsteam der VÖSI-SIG "Bildungswandel-Digital" © VÖSI
Der Verband Österreichischer Software Industrie (VÖSI) forciert 2021 als wichtiges Schwerpunktthema den "Bildungswandel Digital". Dazu wurde eine eigene Special Interest Group (SIG) gegründet.
Die Schulen und alle daran Beteiligten mussten sich im Zuge der Corona-Krise gezwungenermaßen quasi über Nacht anpassen, "bei Home Schooling und Distance Learning haben sich aber die Versäumnisse der letzten Jahre in unserem Bildungssystem klar gezeigt. Hier ist in den letzten Monaten einiges auf der Strecke geblieben – es gibt nach wie vor großen Handlungsbedarf", stellt VÖSI-Präsident Peter Lieber klar. "Die Digitalisierung im Bildungssystem hat daher jetzt höchste Priorität und wird 2021 somit eines der wichtigen Schwerpunktthemen des VÖSI sein", betont Lieber. Dazu hat der VÖSI eine eigene Special Interest Group (SIG) unter dem Titel "Bildungswandel Digital" eingerichtet. Ziel ist es, die längst überfällige Digitalisierung im Bildungsbereich voranzutreiben und zu erfolgreichen Ländern (etwa in osteuropäischen Staaten oder Skandinavien) so rasch wie möglich aufzuschließen. "Darüber hinaus geht es auch darum, generelle Fähigkeiten wie kritisches, reflektierendes Denken, Lösungskompetenz sowie die Fähigkeit zur Zusammenarbeit (Collaboration) zu fördern und ein Bewusstsein für 'Lebenslanges Lernen' zu entwickeln", unterstreicht Lieber.
Die SIG "Bildungswandel Digital" wird von VÖSI-Vorstand Nahed Hatahet (im Bild rechts unten; siehe auch unser Interview "Jeder muss sich transformieren" mit dem Transformationsexperten), CEO von HATAHET productivity solutions, geleitet. Der österreichische Experte für Digitalisierung und digitale Arbeitsplatzlösungen schätzt die Lage teils dramatisch ein: "Unsere Schulen sind Menschenfabriken und fördern keine Individualität. Ganz im Gegenteil, unser Bildungssystem produziert die Arbeiter und Angestellten für das System von morgen, das es so nicht mehr geben wird. Doch jeder Mensch ist einzigartig. Jedes Kind ein Wunder des Universums mit einer ganz besonderen einzigartigen Kreativität ausgestattet. Diese jungen Menschen stecken voller Drang diese Welt erleben und erfahren zu können. Es ist unsere Verantwortung, diesen so besonderen Persönlichkeiten alle Möglichkeiten zu bieten, um deren eigenen Potenziale entfalten zu können. Wir brauchen ein anderes, innovatives Bildungssystem, indem Menschen individuell gefördert werden und ihre eigene Kreativität entfalten können. Kinder sollen vorbereitet werden – auf eine Welt, die es verlangt, dass wir uns ununterbrochen verändern und anpassen. Wir brauchen viel mehr universell gebildete Menschen und ein Bildungssystem, das auf ein lebenslanges, eigenständiges Lernen vorbereitet. Bei der VÖSI Special Interest Group (SIG) 'Bildungswandel Digital' beschäftigen wir uns genau damit und wie die Softwareindustrie davon profitieren kann. Es erfüllt mich mit großem Stolz der Leiter dieser so besonderen Sepcial Interest Group sein zu dürfen.”
Die SIG "Bildungswandel Digital" widmet sich den folgenden drei Handlungsfeldern:
• Schaffung von Awareness: Die Digitalisierung als Chance und nicht als Belastung bei allen Stakeholdern des Bildungswesens (Schüler, Eltern, Lehrer, Administration) etablieren – aber auch möglichen Risiken thematisieren
• Erarbeitung von Konzepten und Best Practices zur Digitalisierung an Schulen: Etwa für virtuelle Lernumgebungen oder die digitalisierte Abwicklung von administrativen Prozessen. Aber auch zur Individualisierung des Lernens mit besonderer Berücksichtigung der Erkenntnisse der modernen Hirnforschung.
• Präsentation von intelligenten Tools und Lösungen: Österreichische Unternehmen (und auch VÖSI-Mitglieder) bieten viele großartige Tools, Apps und Knowhow zur Integration von Technologien für das Bildungssystem. Das Angebot reicht von intelligenten Formen der Kommunikation bis zu smarten Werkzeugen der Zusammenarbeit und Wissensvermittlung.
Mit diesen drei Lösungsansätzen will die VÖSI SIG "Bildungswandel Digital" einen Paradigmenwechsel herbeiführen und die längst überfällige Digitalisierung der Lern- und Lehrumgebungen vorantreiben – damit der heimische Bildungsbereich nicht nur gestärkt aus der Krise gehen, sondern auch nachhaltig die Qualität und Effizienz steigern kann.
"Wir benötigen ein modernes Bildungssystem, das alle Chancen der Digitalisierung nutzt und individuelle Bildung und Stärken fördert, aber auch auf lebenslanges Lernen vorbereitet", fasst Nahed Hatahet, Leiter der VÖSI SIG "Bildungswandel Digital", zusammen.
Die SIG "Bildungswandel Digital" wird von den Unternehmen ETC – Enterprise Training Center, FB Consulting, HATAHET productivity solutions, Meister, MP2 IT-Solutions sowie POLYMATH HOUSE unterstützt und steht allen Interessierten zur Mitarbeit offen.
"Digitale Bildung entscheidet nicht nur für Einzelne über ihre persönlichen Job-Chancen, sondern ist die einzige Ressource Österreichs im harten internationalen Wettbewerb. Investitionen in zeitgemäße Bildung sind daher die wirklich gewinnbringenden Investitionen in den Wirtschaftstandort“, ist auch Michael Swoboda, Geschäftsführer von ETC, überzeugt. (PI)
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