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Ing. Günter Piwetz, Geschäftsführer UTG (li.) und DI Harald Ruderes, Prokurist und Standortleiter in Wien © UTG Universaltechnik GmbH

Harald Ruderes, Prokurist und Wiener Standortleiter der UTG Universaltechnik GmbH, im Gespräch über Herausforderungen im Maschinen- und Anlagenbau, das Portfolio an modernen Planungswerk­zeugen, ...

... die Bedeutung der Wiener Niederlassung, die Geschäftsentwicklung und Auftragslage u. v. m.

Herr Ruderes, wir haben uns ­zuletzt im Jahr 2021 mit UTG-Geschäftsführer Günter Piwetz unterhalten. Damals war die Coronapandemie ein vorrangiges Thema unseres Gesprächs. Mit welchen Herausforderungen ist UTG heute konfrontiert und wie werden diese gemeistert?
Eine große Herausforderung stellen zweifellos die raschen Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung, künstliche Intelligenz sowie moderne Organisationsstrukturen dar, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Es ist unbestritten, dass der Nutzen dieser neuen Technologien und Arbeitsweisen sehr hoch sein kann. Allerdings ist die Gefahr meines Erachtens sehr groß, dass der Fokus dadurch nicht mehr auf die eigentlichen Sache unseres Tuns gelegt wird – nämlich unseren Kunden das bestmögliche Ergebnis zu liefern. Wir werden diese neuen Trends, Technologien und Arbeitsweisen zusammen mit unseren Fähigkeiten und Kenntnissen gezielt einsetzen, wo es sinnvoll ist, ohne dabei unsere gewohnte Qualität und Effizienz zu verlieren.

Wie in vielen anderen Bereichen ist auch für uns die Rekrutierung passenden Personals eine große Herausforderung. Als mittelständisches Ingenieurbüro ist es nicht einfach, sich inmitten der etablierten Größen so zu positionieren, um das Interesse potenzieller Bewerber zu wecken. Jedoch zeichnet sich unser Team durch einen außergewöhnlich starken Zusammenhalt aus, den man in einer größeren Organisation wahrscheinlich nicht findet. Und ich kann Ihnen versichern, dass, wenn einmal die Begeisterung für die UTG entfacht ist, es schwer ist, sich davon zu lösen.

Wie lange gibt es die Niederlassung Wien bereits und wie hat sie sich seit Beginn entwickelt? Worauf sind Sie besonders stolz?
Unsere Niederlassung in Wien gibt es seit Sommer 2017. Die Eröffnung dieses Standortes war für uns als UTG ein bedeutender Schritt und wir haben uns seit der Eröffnung in kürzester Zeit hervorragend etabliert. Wir konnten in den letzten sieben Jahren bei vielen umfangreichen und wichtigen Anlagenbauprojekten in unterschiedlichen Branchen maßgeblich mitwirken und mit professioneller und hochqualitativer Arbeit bei unseren Kunden überzeugen. Man kennt uns mittlerweile in Wien!

Maßgeblich für diesen Erfolg ist die hervorragende Arbeit unseres Teams. Es macht Spaß, mit so engagierten und talentierten Kollegen zusammenzuarbeiten – das macht mich besonders stolz.
Im Frühjahr 2023 sind wir auch in ein größeres Büro umgezogen, um einerseits ein ideales Arbeitsumfeld für unsere Kollegen zu schaffen und andererseits die Möglichkeit für zukünftige Veränderungen zu eröffnen.

Was sind aktuell die vorherrschenden Anforderungen, die Ihre Kunden bei Maschinen- und Anlagenbauprojekten einfordern? Gibt es diesbezüglich branchenspezifische Unterschiede?
Die grundlegenden Anforderungen haben sich jeher kaum verändert. Unsere Kunden erwarten eine professionelle und qualitativ hochwertige Planung und Durchführung ihrer Projekte, die ihren Bedürfnissen und Anforderungen gerecht wird.

Selbstverständlich gibt es kunden- und branchenspezifisch immer wieder besondere und neue Anforderungen an Maschinen und Anlagen, wie zum Beispiel einen geringeren Energieverbrauch, Flexibilität in der Betriebsweise, besondere Sicherheitsvorgaben sowie höchste Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit. Die Erfüllung der geforderten Leistung und Qualität und die Einhaltung des Budgets und der Termine sind aber immer die vorherrschenden Kundenanforderungen bei unseren Maschinen- und Anlagenbauprojekten. 

Das Planungsstadium ist bei der Entwicklung einer industriellen Anlage oder Maschine eine entscheidende Phase. Auf welche Technologien greifen Ihre Ingenieure dabei zurück und welche Vorteile eröffnen sich dadurch?
Wir haben in den letzten Jahren unser Portfolio an Planungswerkzeugen erheblich erweitert. Insbesondere durch den Einsatz unseres ausgereiften 3D-CAD-Systems und die präzisen 3D-Scandateien können wir unseren Kunden äußerst realistische Planungsmodelle bieten. Diese erlauben es, das Projekt bis ins Detail zu visualisieren und potenzielle Herausforderungen oder Verbesserungsmöglichkeiten bereits in einem frühen Stadium zu identifizieren.

Des Weiteren ermöglicht die Nutzung von 3D-Scannern die Erstellung digitaler 3D-Modelle von bestehenden Anlagen- und Maschinenteilen (Reverse Engineering). Durch den Einsatz von Software für Rohrstatikberechnungen und Finite-Elemente-Analysen runden wir unser umfangreiches Portfolio im gesamten Planungsprozess ab. Die effektive Anwendung all dieser Planungswerkzeuge erfordert jedoch ausgeprägte Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrung im Maschinen- und Anlagenbau, von denen wir glücklicherweise jede Menge vorzuweisen haben.
  
Neben einer präzisen Planung halte ich auch ein professionelles Projektmanagement für entscheidend bei der erfolgreichen Entwicklung einer industriellen Anlage. Als Engineering-Partner im Bereich Maschinen- und Anlagenbau, der den Großteil der Schritte von der Projektidee bis zur erfolgreichen Inbetriebnahme abdeckt, ist eine organisierte Projektabwicklung unerlässlich.

Wie ist die Stimmung im Hause UTG hinsichtlich der aktuellen Geschäftsentwicklung und Auftragslage?
In den vergangenen Jahren hatten wir das Privileg, in einer Lage zu sein, die es uns ermöglichte, unsere Auslastung und Projekttätigkeiten vergleichsweise langfristig zu planen. Man kann aber aktuell beobachten, dass die Industrie vorsichtiger agiert, was zu Verzögerungen bei Investitionsentscheidungen und Projekten führt. Dadurch ist unsere Planbarkeit wieder kurzfristiger geworden, und der Blick in die Zukunft reicht nicht mehr so weit wie zuvor. Ich möchte jedoch hervorheben, dass wir es gewohnt sind, mit dieser Situation umzugehen, da sie eher die Norm als die Ausnahme ist, und das lässt uns daher zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Was dürfen sich Ihre Kunden in ­Zukunft von Ihnen erwarten? 
Bislang war unser Erfolg stets das Resultat aus partnerschaftlicher Zusammenarbeit, Leistungsfähigkeit und der Qualität unserer Arbeit – und genau das soll auch in Zukunft so bleiben. Wir betrachten uns als zuverlässigen Partner, der äußerst flexibel, aufrichtig und bestrebt ist, gemeinsam mit unseren Kunden Ziele zu erreichen. Unser Team verfügt über eine immense Erfahrung und Expertise in Planung und Durchführung von Projekten. Unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes Gut.

Welche Ziele haben Sie sich für das Jahr 2024 an die Fahne geheftet?
Unser Ziel ist es, den Fokus auf den wesentlichen Aspekten unserer Arbeit zu behalten, uns bestmöglich an externe Veränderungen anzupassen und vor allem die Zufriedenheit unserer Kunden sicherzustellen – wir wollen also weitermachen wie bisher. (red.)

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