AK warnt vor Betrug bei angeblichen Umschuldungen © APA - Austria Presse Agentur
Die Arbeiterkammer (AK) hat am Mittwoch eindringlich vor dubiosen "Finanzsanierern" gewarnt, die überschuldeten Menschen noch einmal kräftig Geld aus der Tasche ziehen. Teure Kredite werden nicht - wie versprochen - durch günstigere ersetzt. Stattdessen fallen hohe Spesen für nichts an. "Verschuldete Konsumentinnen und Konsumenten werden schamlos abgezockt", warnt AK-Experte Christian Prantner.
Die Zahl der Beschwerden bei der AK habe zugenommen, im Schnitt gehe es im Streitfall um 800 Euro. Den Schuldnern würde suggeriert, dass sie einen Kredit vermittelt bekommen, der bestehende Schulden ablösen soll. Das sei aber nicht der Fall. "Denn im Kleingedruckten steht, dass bloß Gespräche mit Gläubigern geführt werden, damit die Schulden neu geregelt werden. Allerdings sind die Versprechen vielfach heiße Luft", so die Arbeiterkammer.
Statt dessen müssten die Konsumenten Verwaltungs- und Bearbeitungsgebühren, häufig auch Kautionen, bezahlen. Ein besonderes Problem bestehe darin, dass das gesetzliche Rücktrittsrecht von zwei Wochen ab Vertragsabschluss nicht akzeptiert werde. "So wenden die Finanzsanierungsunternehmen häufig ein, dass die Rücktrittsfrist verstrichen ist", kritisiert Prantner.
Von September des Vorjahres bis heuer seien über 800 Beschwerden bei der AK registriert worden. Die Arbeiterkammern hätten schon zahlreiche Gerichtsverfahren gegen dubiose Finanzsanierer erfolgreich abgeschlossen.
Die AK fordert dass der Begriff "Finanzsanierung" verboten wird. Die Schuldenberatung solle bei staatlich anerkannten Schuldner-Beratungsstellen bleiben. Und bei der Umsetzung der Verbraucherkredit-Richtlinie sollten neue gesetzliche Schutzbestimmungen aufgenommen werden.
(SERVICE: Die AK Analyse zu den Finanzsanierungsunternehmen sowie Tipps gibt es unter wien.arbeiterkammer.at/finanzsanierer).