Gasimporte legten wertmäßig besonders zu, trotz rückläufiger Mengen © APA - Austria Presse Agentur

Österreichs Außenhandel ist im September und in den ersten drei Quartalen des heurigen Jahres kräftig gewachsen. Der Anstieg ist aber großteils auf gestiegene Import- und Exportpreise zurückzuführen, die Mengen waren unterdessen vielfach rückläufig, teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit. Einfuhren im Wert von 158,18 Mrd. Euro standen in den ersten neun Monaten Ausfuhren im Volumen von 144,34 Mrd. Euro gegenüber. Das Handelsbilanzdefizit wuchs auf 13,84 Mrd. Euro an.

Die Einfuhren stiegen somit von Jänner bis September um 21,4 Prozent, bei den Ausfuhren belief sich das Plus auf 18,7 Prozent. Der Wert der Gasimporte wuchs um 132,7 Prozent, obwohl die Einfuhren mengenmäßig um 41,4 Prozent zurückgingen. Gas war das wichtigste Importgut im Handel mit Russland. Hier verzeichnete die Statistik Austria einen markanten Zuwachs, der Handel mit Russland legte insgesamt um 102,3 Prozent auf 5,80 Mrd. Euro zu. Sowohl import-, als auch exportseitig handelte Österreich mehr mit seinen zehn wichtigsten Partnern. Neben Russland wurde besonders aus Deutschland, China und Tschechien mehr importiert, die Ausfuhren stiegen vor allem nach Deutschland, Italien und in die USA.

Die wichtigsten Handelspartner waren weiterhin die Mitgliedsstaaten der EU. In den ersten drei Quartalen importierte Österreich hier Waren im Wert von 104,03 Mrd. Euro (plus 19,3 Prozent), die Exporte beliefen sich auf 99,31 Mrd. Euro (plus 19,7 Prozent). Daraus ergab sich ein Handelsbilanzdefizit von 4,73 Mrd. Euro, nach 4,21 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Einfuhren aus Drittstaaten stiegen um 25,8 Prozent, während die Ausfuhren um 16,5 Prozent zulegten. Das Handelsbilanzpassivum erreichte 9,12 Mrd. Euro.

Im September zeigte sich ein ähnliches Bild. Die Importe kletterten wertmäßig um 20,5 Prozent, bei den Exporten ergab sich ein Plus von 19,6 Prozent. "Der Anstieg der Außenhandelswerte ist allerdings zum Großteil auf die gestiegenen Im- und Exportpreise zurückzuführen, während die Mengen vielfach rückläufig waren", sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas laut Aussendung.

Das Außenhandelsplus zeigte sich auch in den vier bedeutendsten Produktgruppen. Der Export von Maschinen und Fahrzeugen, bearbeiteten Waren, chemischen Erzeugnissen und sonstigen Fertigwaren kletterte um 18,5 Prozent auf 14,77 Mrd. Euro. Den größten absoluten Zuwachs verzeichnete dabei die Gruppe Maschinen und Fahrzeuge. Importseitig verzeichnete die Statistik Austria bei den vier bedeutendsten Produktgruppen zusammen einen Anstieg um 15,1 Prozent auf 14,07 Mrd. Euro. Auch hier legten Maschinen und Fahrzeuge am kräftigsten zu.