Der börsennotierte deutsche Weinhändler Hawesko hat seine Verluste schreibende Österreich-Tochter Wein & Co im Vorjahr neu ausgerichtet. Unter der Zielsetzung "Retail first" seien die Produkt- und Vermarktungsstrategien grundlegend überarbeitet worden, erklärte der Hawesko-Vorstand im am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht. Auch Personal wurde eingespart und einer der 23 Shops sowie eine der fünf Weinbars geschlossen.
Hawesko berichtete von "deutlichen Verbesserungen" bei Wein & Co. Der Verlust wurde mehr als halbiert, von 2,5 Mio. Euro 2023 auf rund eine Million 2024. Die Deutschen hatten bei ihrer Tochterfirma 2023 einen Sparkurs eingeleitet und den Geschäfts- und Firmenwert der Wein & Co Handelsges.m.b.H. in Höhe von 8,2 Mio. Euro vollständig wertberichtigt.
Hawesko selbst schrieb 2024 einen Gewinn von 18,5 Mio. Euro, nach 21,3 Mio. Euro 2023. Der Konzernumsatz sank von 650 auf 640 Mio. Euro. Das Unternehmen bekommt infolge der Krisen die Zurückhaltung der Verbraucher bei Konsumausgaben zu spüren.
Negatives Eigenkapital von 4,4 Mio. Euro
Hawesko hatte Wein & Co 2018 übernommen. Der 1993 von Heinz Kammerer gegründete Wiener Weinhändler war bis 2013 profitabel, kämpft seither aber immer wieder mit finanziellen Schwierigkeiten. In den vergangenen zehn Jahren wurde nur drei Mal ein Gewinn erwirtschaftet. Das Eigenkapital von Wein & Co ist mit minus 4,4 Mio. Euro inzwischen tief im negativen Bereich.
(APA)