Handel voller Unsicherheiten verläuft schleppend © APA - Austria Presse Agentur
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schließt ein weiteres Schrumpfen der hiesigen Wirtschaft heuer nicht aus und hält eine Rezession für möglich. "Meine größte Sorge sind nicht per se die nun angekündigten Zölle der USA, sondern die dadurch entstehende Unsicherheit über eine Eskalation und fehlende Planungssicherheit", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorausbericht.
"Dies dürfte die Investitionen der deutschen Unternehmen weiter schwächen und könnte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr erneut in die Rezession treiben." Die deutsche Industrie leide am stärksten unter den Handelskonflikten, weil sie stark vom Handel abhängig sei, sowohl für Vorleistungen als auch für den Verkauf ihrer Produkte im Ausland.
Auch 2025 könnte Rezessionsjahr werden
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland - dem mit Abstand wichtigsten Handelspartner Österreichs - war bereits 2023 und 2024 geschrumpft. Viele Volkswirte schließen nicht aus, dass angesichts der schwierigen Lage unter US-Präsident Donald Trump auch 2025 ein Rezessionsjahr werden könnte.
Fratzscher mahnt zu gemäßigten Reaktionen auf die von Trump angekündigten neuen Maßnahmen. "Wir sollten auf die Androhung der Handelszölle durch Donald Trump nicht hysterisch reagieren, sondern nüchtern und deeskalierend", sagte er in dem Interview. Die neue Bundesregierung müsse eine Stärkung Europas und der gemeinsamen europäischen Kompetenzen zu ihrer obersten Priorität im Umgang mit den Handelskonflikten machen. "Wir Deutschen müssen verstehen, dass wir eine kleine Volkswirtschaft haben und unsere Interessen nur als Teil eines starken Europas schützen können."