Der Essenszusteller erweitert sein Portfolio © APA - Austria Presse Agentur

Der Essenszusteller Foodora Österreich plant, im kommenden Jahr sein Portfolio auf Technikartikel und Tiernahrung auszuweiten. Für den Technikbereich sei man mit einem "bekannten österreichischen Technikanbieter" in Gesprächen, hielt sich mit Details aber noch bedeckt. Eine Änderung des Firmennamens sei aufgrund dessen nicht geplant. Das gab der neue Geschäftsführer von Foodora Österreich, Alexander Gaied, am Dienstag vor Journalisten bekannt.

Die österreichweit rund 3.000 Fahrerinnen und Fahrer werden künftig jedoch nicht am Sonntag, dem beliebtesten Bestelltag der Kundinnen und Kunden, zu der Pizza auch das verlorene und nachbestellte Handyladekabel liefern, da die Zustellung von den normalen Öffnungszeiten der Geschäfte abhängig sei. Auch bei großen technischen Geräten wie Waschmaschinen bleibe den Botinnen und Boten das Schleppen erspart, da es sich um für eine Person tragbare Technikartikel handeln soll. Wann genau und in welcher Größenordnung Foodora die beiden Sparten auf die Straße bringen wird, stehe noch nicht fest, so Gaied.

"In der Mitte der Gesellschaft angekommen" sei das Steckenpferd des Unternehmens, die Essenszustellung. Laut einer von Foodora in Auftrag gegebenen Befragung bestellen 44,2 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher mindestens einmal im Monat eine Mahlzeit per Lieferservice. Fast genauso groß ist der Anteil jener, die damit noch nicht warm geworden sind: 19 Prozent gaben an, seltener als quartalsweise zu bestellen und zusätzliche 21,6 Prozent, dass sie "nie" Essen liefern lassen. Den Gang zum Supermarkt ersparen sich laut der Umfrage 23,2 Prozent mindestens einmal im Monat, indem sie Lebensmittel nach Hause bestellen.

Zuletzt machten die Essenszusteller vor allem mit Streiks Schlagzeilen. Grund hierfür waren unter anderem die bis heute nicht abgeschlossenen Kollektivvertragsverhandlungen. Foodora zahlt seit August den freien Dienstnehmerinnen und Dienstnehmern sowie den nach Kollektivvertrag angestellten Fahrern ohne Einigung mit der Gewerkschaft um 5,8 Prozent mehr. Konkurrent Lieferando kündigte eine Erhöhung von 7,8 Prozent ab September an. Seitens der Arbeitnehmervertreter blieb die Forderung nach einem Plus von 8,7 Prozent aufrecht. Gaied wünschte sich diesbezüglich einen "Kompromiss", der für ihn "einen Abschluss auf mehrere Jahre" bedeute.

Vor seinem Wechsel zum Geschäftsführer war Alexander Gaied seit Ende 2021 für das operative Geschäft von Foodora Östereich zuständig. Er folgt auf Herbert Haas, der diese Position zwei Jahre innehatte.