In Frankreich weiß der Gast bald woher sein Fleisch stammt © APA - Austria Presse Agentur

In Frankreich müssen ab 1. März in Restaurants und Kantinen alle Fleischsorten mit Herkunfts- und Aufzuchtland ausgezeichnet werden. Eine entsprechende Vorschrift wurde am Donnerstag im Amtsblatt veröffentlicht. Bisher musste lediglich bei Rindfleisch die Herkunft angegeben werden. Das war eine Folge der Rinderwahn-Krise und galt seit 2002. Künftig sind auch Geflügel, Schweine-, Schaf- und Ziegenfleisch betroffen.

Französische Züchter hatten sich seit Langem für die Kennzeichnung eingesetzt. Landwirtschaftsminister Julien Denormandie will auf diese Weise auch auf eine regionalere und gesündere Ernährung hinwirken. "Wenn die Hühnerbrust aus Brasilien oder der Ukraine kommt, wird das vielleicht das Kaufverhalten der Verbraucher ändern", sagte er kürzlich in der Nationalversammlung. In Kantinen sei derzeit etwa die Hälfte des Fleisches importiert.

In Österreich wollen die Grünen in der Gastronomie eine Herkunftskennzeichnung, die ÖVP will schrittweise vorgehen. Die Gastronomie und Hotellerie solle in Krisenzeiten nicht zusätzlich überfordert werden, wird argumentiert. Im Regierungsprogramm haben Türkis und Grün "eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung der Primärzutaten Milch, Fleisch und Eier in der Gemeinschaftsverpflegung (öffentlich und privat) und in verarbeiteten Lebensmitteln ab 2021" vereinbart. Dazu braucht es noch Verordnungen.