Der Preis für europäisches Erdgas hat am Dienstag seine Talfahrt fortgesetzt und ist erstmals seit zwei Jahren unter 24 Euro je Megawattstunde (MWh) gefallen. Am Dienstag wurde der richtungsweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam bei 23,50 Euro je gehandelt. So günstig war Erdgas zuletzt im Juni 2021.

Der Preis für europäisches Erdgas befindet sich seit Ende des vergangenen Jahres in einem Abwärtstrend. Der Rohstoff hat sich seitdem stark verbilligt, nachdem er im vergangenen Jahr wegen der Folgen des Kriegs in der Ukraine drastisch angestiegen war. In der Spitze wurde im vergangenen Sommer ein Rekordpreis von mehr als 300 Euro je MWh gezahlt. Der Stopp russischer Gaslieferungen hatte Ängste vor einer Energiekrise geschürt.

Der Preis für europäisches Erdgas liegt mittlerweile deutlich unter dem Niveau, das er kurz vor Beginn des Kriegs in der Ukraine im Februar 2022 hatte. Mittlerweile nähert sich die Notierung dem Niveau, das vor 2021 lange Zeit herrschte, und merklich unter 20 Euro je MWh lag.

Während die Gaspreise fallen, werden die Gasspeicher in Deutschland und Österreich immer weiter gefüllt. Laut jüngsten Daten des europäischen Speicherverbandes GIE betrug der Füllstand in allen deutschen Speichern am 28. Mai rund 74 Prozent und in allen österreichischen Speichern 75 Prozent. Gründe für den höheren Stand sind ein vergleichsweise milder Winter und Einsparungen vor allem in der Industrie.

(APA)