++ ARCHIVBILD ++ Für viele Gäste geht die Schere von Kosten und Qualität auseinander © APA - Austria Presse Agentur

Mit der Gastronomie in Österreich, Deutschland und der Schweiz geht es abwärts, lässt eine am Mittwoch präsentierte Umfrage (Sample 3.082 Personen) vermuten. 35 Prozent der Befragten in Österreich nahmen in den vergangenen zwei Jahren eine Verschlechterung des Services wahr - in Deutschland und der Schweiz waren es 27 Prozent. Am meisten ärgerte das Preis-Leistungs-Verhältnis (33 Prozent), gefolgt von der Qualität von Speisen und Getränken (27 Prozent).

Und noch ein Ärgernis wird ausgemacht: das Trinkgeld. 85 Prozent der Befragten wünschen sich faire Löhne statt dieser Form der Bezahlung der Beschäftigten durch die Gäste. Knapp die Hälfte gab bei der Umfrage an, oft unsicher zu sein, wie viel Trinkgeld angebracht ist. Ein Drittel gibt auch bei schlechtem Service eine "Maut".

Maximal 90 Cent für Leitungswasser

Auf wenig Gegenliebe stößt die Bekanntgabe der Kreditkartendaten bei der Reservierung, dies wird von 84 Prozent abgelehnt. Auch Time-Slots und fixe Servicegebühren schlagen den Gästen auf den Magen. Für Leitungswasser und einen "Räuberteller" wird ungern bezahlt, und wenn ja dann maximal 90 Cent fürs Wasser und 1,12 Euro für einen zusätzlichen Teller.

65 Prozent der Befragten in Österreich gönnen sich laut der am Mittwoch veröffentlichten Marketagent-Umfrage zumindest einmal im Monat ein Essen außer Haus - mehr als in Deutschland (54 Prozent), aber weniger als in der Schweiz (69 Prozent). 6 Prozent gehen hierzulande mehrmals die Woche in ein Restaurant oder zum Wirten, gut 5 Prozent verweigern der Gastro ihren Besuch.

Hälfte der Gäste hat kein Problem mit "Adult only"

"Unsere Studie zeigt: Die Österreicherinnen und Österreicher gehen gerne essen - aber sie möchten sich dabei gut behandelt fühlen, transparent bezahlen und frei entscheiden. Komplexe Gebührenmodelle und unpersönliche Vorgaben gefährden das fragile Gleichgewicht zwischen Gastfreundschaft und Geschäftsmodell", so das Fazit von Marketagent-Chef Thomas Schwabl.

Apropos Gastfreundschaft: 55 Prozent der Befragten hatten kein oder eher kein Problem damit, wenn Kinder unter 16 im Lokal nicht erlaubt sind. Gleichzeitig haben 59 Prozent kein Problem, wenn Hunde ins Restaurant oder zum Wirten mitgebracht werden. Auffällig ist auch, dass die Österreicher deutlich lieber mehr Plätze reservieren als sie brauchen - als dies Deutsche und Schweizer tun. Keine Länderunterschiede gibt es bei der Einschätzung der Zahlungsfreudigkeit von Bekannten bei Gastrobesuchen: 3 von 4 Befragten haben keine zahlungsscheuen Freunde.