Die Süba soll restrukturiert und fortgeführt werden © APA - Austria Presse Agentur

Der Bauträger Süba AG des österreichischen Immobilieninvestors Klemens Hallmann ist insolvent. Das Unternehmen hat am Freitag beim Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Ziel ist eine "nachhaltige Restrukturierung für den Fortbestand", teilte die Süba mit. Das Unternehmen verwies auf das negative Marktumfeld als Insolvenzgrund, sieht aber bereits wieder erste Entspannungssignale.

Zuvor hatte der Branchendienst "immoflash" über die Insolvenz berichtet. Das "toxische Marktumfeld der vergangenen Jahre" habe die Immobilienwirtschaft stark unter Druck gesetzt, was auch negativ auf die Entwickler abgefärbt habe. Das gestiegene Zins- und Inflationsniveau, deutlich höhere Baukosten und schärfere regulatorische Vorgaben, beispielsweise durch die KIM-Verordnung, hätten die Rahmenbedingungen erschwert. Dennoch gebe es bereits erste Signale für eine Entspannung am Markt - so seien Zinsen und Inflation bereits zurückgegangen. "Die Vorzeichen für eine positive Wende in der Immobilien- und Baubranche stehen gut", schreibt die Süba.

Geschäftsbetrieb soll während Sanierung weiterlaufen

Den Gläubigern will der Bauträger eine Quote von rund 20 Prozent anbieten. Der Geschäftsbetrieb laufe während der Sanierung weiter. Das Unternehmen verweist zudem darauf, dass die Süba Gruppe über ein "werthaltiges, attraktives Immobilien-Portfolio mit viel Potenzial in Österreich, Deutschland und Ungarn" verfüge. Zu den Passiva sowie zu der Zahl der betroffenen Mitarbeiter der Süba AG gab es vorerst noch keine Informationen.

Erst vor wenigen Monaten hatte die Tochter Süba Bau- und Projekterrichtungs GmbH Insolvenz angemeldet. Die Süba ist seit mehr als 40 Jahren am österreichischen Immobilienmarkt tätig und wurde 2018 zur Gänze von Hallmann übernommen. Die in Alleineigentum von Hallmann stehende Hallmann Holding ist seither Einzelaktionär der Süba AG.

Hallmann Holding: Kein Haftungsverhältnis zu Süba

Die Hallmann Holding teilte am Freitag in einer Aussendung mit, dass sie in keinem Haftungsverhältnis zur Süba AG stehe und als Aktionärin "nicht in die Projektentwicklungen und laufende Geschäftsaktivitäten der Süba AG oder anderer Unternehmensbeteiligungen eingebunden" sei. Der Vorstand der Süba sei weiters weisungsfrei und "für sämtliche Geschäftsaktivitäten alleinig verantwortlich". Die Holding selbst sei eine "breit aufgestellte Unternehmensgruppe mit internationalen Firmenbeteiligungen in unterschiedlichen Branchen, darunter Immobilien, IT, Tech, Cybersecurity, Lifesciences, Venture Development sowie Filmproduktionen".

Das Immobiliengeschäft will die Hallmann Holding aktuell neu ausrichten. Wie am vergangenen Mittwoch bekannt wurde, will das Unternehmen die Entwicklung neuer Projekte künftig zurückfahren, während Bestandsimmobilien zugekauft und aufgewertet werden. Begründet wurde die Maßnahme unter anderem mit langwierigen Umwidmungs- und Genehmigungsverfahren sowie zunehmenden behördlichen Hürden. Auch innerhalb der Asset-Klassen soll es eine Umschichtung geben: Der Bereich Shopping und Retail soll zurückgefahren werden. Dafür will Hallmann verstärkt auf Logistikimmobilien, Apartmenthotels und Student-Housing sowie auch nachhaltiges Wohnen und Büro setzen.