Arbeitsleistungen von Handwerkern sollen gefördert werden © APA - Austria Presse Agentur

Mit dem Handwerkerbonus sollen Sanierungen und Renovierungen sowie Aus- und Zubauten von Wohnraum im privaten Bereich gefördert werden. Wobei zwischen dem 1. März 2024 bis zum 31.12. 2025 erbrachte Leistungen unterstützt werden. Ab heute kann der Bonus - nach technischen Problemen - unter https://go.apa.at/G9VK1Ng7 beantragt werden. Gefördert werden 20 Prozent der Arbeitskosten (netto) der Handwerker mit mindestens 50 und maximal 2.000 Euro heuer und 1.500 Euro 2025.

Pro Kalenderjahr und Person kann ein Antrag gestellt werden, der von der Buchaltungsagentur des Bundes (BHAG) bearbeitet wird. Wobei jeder Antrag auch mehrere Rechnungen umfassen kann. Allerdings muss in den Rechnungen die Arbeitsleistung gesondert ausgewiesen sein. Die Anmeldung erfolgt entweder über ID Austria oder indem man einen Lichtbildausweis hochlädt. Bei Fragen oder Problemen stehen Institutionen wie Gemeindeämter oder die Servicehotline 0505 06-859 333 zur Verfügung.

Insgesamt sind für den Handwerkerbonus 300 Mio. Euro eingeplant, erinnerte die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) in einer Aussendung. Allerdings brauchen Konsumentinnen und Konsumenten, die den Bonus online beantragen wollen, derzeit noch Geduld. "Aktuell kommt es bei der Antragseinbringung wegen der hohen Nachfrage zu technischen Problemen. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut", hieß es am Vormittag auf der Homepage.

"Wesentliches Element zur Stärkung der Konjunktur ist der Handwerkerbonus, der Aufträge für Betriebe sichert und die Verbesserung des Wohnraums fördert", sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Montag vor Journalisten. "Der Bonus wird einerseits Handwerksbetriebe unterstützen, andererseits dazu beitragen, Arbeitsplätze zu sichern und die Konjunktur insgesamt zu stützen", bekräftigte Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP).

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitener (ÖVP) erhofft sich von dem Handwerkerbonus eine Belebung für Handwerks- und Baubetriebe, wie sie sagte: "Denn für Menschen, die in letzter Zeit überlegt haben, ein Bau- oder Sanierungsprojekt umzusetzen, kann dieser Bonus der entscheidende Impuls sein, es nun wirklich zu beauftragen."

Auf einen weiteren Vorteil kam Wolfgang Ecker, Präsident der WKÖ Niederösterreich, zu sprechen: "Die Konsumenten profitieren, weil sie sich Geld ersparen und auf Top-Qualität sowie auf qualifizierte, ehrliche Arbeit vertrauen können,"

"Das Interesse ist riesengroß: Wir sind überzeugt, dass der Handwerkerbonus wieder eine tolle Erfolgsgeschichte schreiben wird", sagte Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der WKÖ. "Schon jetzt lassen sich dadurch Signale für einen Stimmungsumschwung in unserer Konjunkturbeobachtung erkennen"

Die SPÖ kritisierte in einer Aussendung "die weiterhin fehlende Möglichkeit auf eine Antragstellung ohne Internet". "Vergessen wurde dabei aber leider einmal mehr die ältere Generation", sagte die stellvertretende Klubvorsitzende der SPÖ, Eva-Maria Holzleitner. "Auch mit Blick auf die heutigen technischen Probleme bei der Online-Antragstellung sollte die schwarz-grüne Bundesregierung endlich einlenken und analoge Anträge ermöglichen."

Auch Monika Kemperle, Vorsitzende der ÖGB-Pensionistinnen und -Pensionisten, thematisierte die Antragstellung: "Ältere Menschen dürfen bei der Digitalisierung nicht zurückgelassen werden", wurde sie in einer Mitteilung zitiert.

Die FPÖ vertrat in einer Aussendung eine ähnliche Position wie die SPÖ: "Ein derartiges 'Ausschlussverfahren' bestimmter Bevölkerungsgruppen ist schlichtweg diskriminierend", sagte FPÖ-Seniorensprecherin Rosa Ecker. "Es muss alternativ zur Online-Antragstellung unbedingt auch eine analoge Antragstellung geben."

Der ÖVP-Seniorenbund sieht dies jedoch anders: Schließlich gebe es Unterstützung durch Betriebe, Gemeindeämter, die Wirtschaftskammer und Seniorenorganisationen. "Durch die institutionelle Hilfestellung wird sichergestellt, dass jeder, der Unterstützung benötigt, sie auch erhält", teilte Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec in einer Aussendung mit. Allerdings gebe es noch genügend Bereiche, die zu verändern seien. "Deshalb fordere ich weiterhin, dass künftig stets sowohl digitale, als auch wieder analoge Optionen angeboten werden und dies zur Norm wird."

Laut Umfrage stufen drei Viertel (74 Prozent) der Österreicherinnen und Österreicher den Handwerkerbonus als attraktives Angebot ein. 37 Prozent werden diesen nutzen und weitere 27 Prozent überlegen sich das noch. Mehr als die Hälfte der Befragten starten wegen dem Handwerkerbonus neue Vorhaben oder ziehen bereits geplante Projekte vor.