Sporthändler in Tourismusregionen mit guter Geschäftsentwicklung © APA - Austria Presse Agentur

Die steigenden Touristenzahlen haben den heimischen Intersport-Händlern im vergangenen Herbst und Winter einen Erlösschub beschert. Der prognostizierte Umsatz des Sportfachhändler-Verbunds erhöhte sich um 4,7 Prozent auf 405 Mio. Euro. "Die Intersport-Standorte in den Tourismusregionen verzeichneten insbesondere in den Weihnachts- und Semesterferien eine Nachfrage auf Rekordniveau", sagte Intersport-Austria-Geschäftsführer Franz Koll am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

Die heimische Intersport-Gruppe mit Zentrale in Wels umfasst 104 Intersport-Händler an über 280 Standorten in Österreich. Die hohe Nachfrage nach Verleihausrüstung war für die Intersport-Sporthändler auch im vergangenen Winter der Wachstumstreiber, aber auch beim Verkauf von Ski, Skischuhen, Helmen und Protektoren konnten die Händler "deutlich zulegen".

Sporthändler in urbanen Gegenden "mehr unter Druck"

In Tourismus-Regionen hätten Intersport-Händler davon profitiert, "dass die Urlauber stark zugelegt haben", erklärte der Chef des Sportfachhändler-Verbunds. Die Sporthändler in Städten und urbanen Gegenden seien "mehr unter Druck". Wegen der geringen Schneemengen in den Tälern im vergangenen Winter waren auch Langlauf-Ausrüstungen, Bobs und Schlitten wenig gefragt. Als Erfolgsmodell erwähnte die Intersport-Führung die neu eingeführte Kinderski-Miete ab 69,99 Euro pro Saison. Über 4.000 "Pistenflitzer"-Skimieten seien für den Zeitraum November bis April abgeschlossen worden. "Bereits jeder dritte Kinderski wird in urbanen Gebieten gemietet anstatt gekauft", sagte Intersport-Marketingleiter Johannes Kastenhuber.

Österreichweit hat die gesamte Sporthandelsbranche 2024 die Verunsicherung ihrer Kundinnen und Kunden durch die hohe Inflation und deren daraus resultierende Sparsamkeit deutlich zu spüren bekommen. Die Verkäufe verringerten sich im Vorjahr gegenüber 2023 inflationsbereinigt um 4,9 Prozent auf 2,44 Mrd. Euro, wie der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportartikelhändler Österreichs (VSSÖ) am Dienstag bekanntgab. Intersport Österreich verzeichnete laut Firmenchef Koll im Vorjahr ein Umsatzplus von 1,7 Prozent. "Der Markt bleibt weiter unter Druck. Die konjunkturelle Lage ist nicht optimal."

Laufen wird zum Ganzjahressport

Gut läuft das Geschäft bei Intersport in den Ganzjahreskategorien "Running" und Fitness. "Schon länger zeichnet sich der Trend zum 'Winterrunning', also dem Laufen im Winter, ab", so der Intersport-Austria-Chef. Im Laufbereich erwarte man unter anderem weitere Wachstumsimpulse durch "Gravel"-Laufschuhe und KI-gestützte Laufanalyse in den Sportgeschäften. Auch der Fitnessbereich hat bei Intersport wieder angezogen. "Die Sättigung nach Corona ist geschafft und wir verzeichnen wieder Wachstum", sagte Koll.

Nach den Corona-Boom-Jahren im Fahrradbereich gingen die Absatzzahlen zuletzt deutlich zurück. "Der Lagerdruck bei Fahrrädern ist nach wie vor gegeben", erklärte der Intersport-Chef. Heuer stehe das "Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund", im kommenden Jahr werde sich die Fahrrad-Preissituation voraussichtlich wieder "auf ein normales Niveau bewegen".