Klimaaktivisten am Rollfeld des Stuttgarter Flughafens © APA - Austria Presse Agentur

Klima-Aktivisten haben am Donnerstag mit Protestaktionen auf mehreren Flughäfen erneut den Flugverkehr in Deutschland beeinträchtigt. Betroffen waren Berlin, Köln-Bonn, Nürnberg und Stuttgart, wo der Flugverkehr teilweise mehrere Stunden gestoppt wurde. Der Flughafen Nürnberg teilte auf seiner Homepage mit, dass die Flüge seit 03.42 Uhr bis auf weiteres ausgesetzt seien. Köln/Bonn teilte mit, dass gegen 07.30 Uhr der Flugbetrieb nach einer Unterbrechung wieder anlief.

Die "Letzte Generation" berichtete von mehreren Störaktionen an Flughäfen deutschlandweit. Je zwei Aktivisten drangen Angaben der Organisation zufolge in orangen Warnwesten auf die Flughäfen Berlin-Brandenburg, Stuttgart, Nürnberg und Köln/Bonn ein. Während Karlsruhe einen normalen Flugverkehr meldete, konnte die Polizei in Berlin die Demonstranten daran hindern, sich auf einer Rollbahn festzukleben. Die Aktivisten hatten einen Zaun durchschnitten und sich so Zutritt zum Rollfeld verschafft.

Sie drückten "friedlich ihren Widerstand aus, indem sie Banner mit der Aufschrift 'Oil kills' und 'Sign the treaty' zur Schau stellten", berichtete die Organisation laut Mitteilung. "Die Start- und Landebahnen wurden dabei nicht betreten." Die "Letzte Generation" fordert von der deutschen Regierung, sich zum Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energien bis spätestens 2030 zu verpflichten. Die Gruppe hat mehrere Länder in Europa und Nordamerika aufgelistet, in denen ihrer Meinung nach ähnliche Störungen im Rahmen einer Protestkampagne geplant sind. In Österreich hat die Gruppe Anfang August bekannt gegeben, ihre Klimaproteste zu beenden.

Innenministerin Nancy Faeser verurteilte die Blockaden. "Diese kriminellen Aktionen sind gefährlich und dumm", schrieb die SPD-Politikerin auf X. "Die Chaoten riskieren nicht nur ihr eigenes Leben, sondern gefährden auch andere. Die Parteizentrale der SPD in Berlin wurde unterdessen in den frühen Morgenstunden mit oranger Farbe besprüht. Wie das Lagezentrum der Polizei in Berlin mitteilte, soll die "Letzte Generation" dahinterstecken. Weitere Informationen wurden zunächst nicht genannt.