Tesla verzeichnete einen Umsatzrückgang © APA - Austria Presse Agentur

Tesla hat eine frühere Markteinführung neuer Modelle angekündigt und damit Anleger trotz eines Umsatzrückgangs erfreut. Man werde die ursprünglich für das zweite Halbjahr 2025 geplante Produktion auf den Jahresanfang 2025 oder gar auf Ende 2024 vorziehen, sagte Tesla-Chef Elon Musk am Dienstag. "Diese Aktualisierung könnte zu einer geringeren Kostenreduzierung führen als ursprünglich erwartet", erklärte der Konzern allerdings. Tesla-Aktien legten nachbörslich elf Prozent zu.

Der Umsatz im ersten Quartal lag bei 21,3 Milliarden Dollar (ca. 19,9 Milliarden Euro) nach 23,33 Milliarden im Vorjahresquartal. Analysten hatten mit 22,15 Milliarden gerechnet. Der Nettogewinn bis Ende März belief sich auf 1,13 Milliarden Dollar nach 2,51 Milliarden vor Jahresfrist. Zwar ging die mit Spannung erwartete Bruttomarge auf 17,4 Prozent zurück. Daten von Visible Alpha zufolge hatten Analysten jedoch nur 15,2 Prozent erwartet im Vergleich zu 19 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Tesla machte nur wenige Angaben zu den geplanten neuen Autos. Dazu würden "erschwinglichere Modelle" gehören, hieß es. Sie sollten mit den bestehenden Anlagen hergestellt werden und Aspekte gegenwärtiger Modelle übernehmen. Ein Preis wurde nicht genannt. Konzernchef Elon Musk hatte im Jänner erklärt, ab Mitte 2025 solle die Fertigung eines kostengünstigeres Modells in Texas beginnen. Investoren gingen davon aus, dass dieses landläufig als Model 2 bezeichnete Fahrzeug 25.000 Dollar kosten werde. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete am 5. April, Tesla habe entsprechende Pläne aufgegeben. Musk sprach daraufhin auf seinem Kurznachrichtendienst X von einer Lüge.

Weiteren Angaben von Reuters zufolge soll auf der Kompaktwagenplattform ein Robotaxi gebaut werden. Am Dienstag hieß es ohne Angabe eines Zeitpunktes, es werde ein "speziell angefertigtes Robotaxi-Produkt" geschaffen, das mit einem revolutionären Fertigungsverfahren hergestellt werden solle. Einige Experten halten das Robotaxi für ein unrealistisches Unterfangen, nachdem die General-Motors-Tochter Cruise wegen technischer Probleme den Betrieb ihres automatisierten Fahrdienstes einstellte. Andere sind davon überzeugt, es könne als nächstes großes Ding hohe Profite abwerfen.

Der Markt für Elektroautos schwächelt derzeit weltweit. Tesla erklärte, viele Autohersteller legten ihren Schwerpunkt auf Hybride. Zudem hat die Konkurrenz zugenommen, etwa durch den chinesischen Anbieter BYD und das wachsende Angebot an E-Autos etablierter Hersteller wie VW. Tesla versucht, mit Preissenkungen dagegen zu halten. Der von dem US-Konzern 2023 begonnene Preiskrieg dämpft schon länger den Gewinn. Tesla reagiert auch mit Personalabbau. Weltweit sollen mehr als zehn Prozent der insgesamt rund 140.000 Arbeitsplätze wegfallen. In Deutschland will Tesla im Werk Grünheide etwa 400 Stellen über ein Freiwilligenprogramm abbauen.