OECD: Österreichs Erbwerbsbevölkerung schrumpft bis 2060 um 24 Prozent © APA - Austria Presse Agentur

Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird in Österreich laut aktueller OECD-Prognose bis zum Jahr 2060 um rund 24 Prozent und in Deutschland um 23 Prozent schrumpfen. Der prognostizierte Rückgang in allen 38 OECD-Mitgliedsstaaten beträgt im Schnitt nur 8 Prozent. Das Altern der Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten wird nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Industriestaaten wirtschaftlich unter Druck setzen.

"Die Bevölkerungsalterung wird voraussichtlich zu einem erheblichen Arbeitskräftemangel und Druck auf die Staatsfinanzen führen", sagte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann am Mittwoch. Österreich ist von der schrumpfenden Erwerbsbevölkerung besonders stark betroffen.

Derzeit robuste Arbeitsmärkte in OECD-Ländern

Die aktuelle Lage auf den Arbeitsmärkten der Mitgliedsstaaten bezeichnete die OECD als robust. Im vergangenen Jahr seien die Beschäftigungsquoten im Durchschnitt der OECD-Länder weiter auf 72,1 Prozent geklettert - "den höchsten Stand seit mindestens 2005", führte Cormann in Berufung auf den jährlichen Bericht zu Beschäftigungsaussichten aus.

In den meisten OECD-Ländern könne die Erwerbstätigenquote stabilisiert werden, indem mehr Arbeitsplätze für ältere Menschen geschaffen und die Erwerbsbeteiligung von Frauen gefördert würden, erklärte die OECD. Allerdings müsse auch die Produktivität angekurbelt werden, um dem langsameren Wachstum des Pro-Kopf-BIP entgegenzuwirken.

Österreich muss ungenutzte Arbeitspotenziale mobilisieren

Deutschland und Österreich im Speziellen können dieses Wachstum durch "die Mobilisierung von ungenutztem Arbeitspotenzial" erhöhen, erklärte die OECD. So könnten beispielsweise ältere Arbeitskräfte bei guter Gesundheit beschäftigt, die "reguläre Migration" erhöht und die "Geschlechterdifferenzen in der Beschäftigung" vermindert werden. Damit und einem zusätzlichen Wachstum der Produktivität könnten Deutschland und Österreich die Bremswirkung, die der demografische Wandel auf das Wachstum ausübt, verringern.