Nur 62 Pkw mit Brennstoffzellen-Antrieb in Österreich zugelassen © APA - Austria Presse Agentur
Die teilstaatliche OMV schließt sämtliche von ihr betriebenen öffentlichen Wasserstoff-Tankstellen in Österreich. Der Betrieb in Wien sei bereits eingestellt. Im Lauf des Sommers sollen nun die Standorte Graz, Innsbruck, Asten und Wiener Neudorf dazukommen, bestätigte der Energiekonzern der APA Berichte der "Kronen Zeitung" und "Der Presse". Die OMV begründet den Schritt mit mangelnder Wirtschaftlichkeit.
2012 habe man erstmals in Wien-Floridsdorf eine Wasserstofftankstelle in Betrieb genommen. "Trotz dieser frühen Investitionen blieb die Nachfrage nach Wasserstoff als Kraftstoff hinter den Erwartungen zurück", geht aus einer Unternehmenserklärung hervor.
Tatsächlich waren laut Statistik Austria Ende Februar nur 62 mit Brennstoffzellen angetriebene Pkw auf Österreichs Straßen zugelassen. "Die Presse" berichtet mit Verweis auf Zahlen von Ende März von 59 betroffenen Fahrzeugen. Im vergangenen Jahr 2024 wurde nur ein solches Auto neuzugelassen.
Vor allem Firmen-Pkw betroffen
Von den 62 Fahrzeugen würden nur fünf Privatbesitzern gehören, schreibt die "Kronen Zeitung". Die meisten (48) der Wasserstoff-betriebenen Autos kämen vom Autobauer Hyundai.
Wie die "Presse" schreibt, werden in Graz zur Zeit Wasserstoffbusse der Firma getestet. Hyundai plane auch, im kommenden Jahr einen Vertrieb von Wasserstoff-Lkw aufzubauen. Das Unternehmen zeigte sich gegenüber der Zeitung überrascht über die Schließung der OMV-Tankstellen. Hyundai habe aber hierzulande nie an Privatpersonen verkauft, sondern nur an Unternehmen, von denen einige ihre Autos firmenintern betanken könnten.
OMV setzt auf E-Mobilität
Die börsennotierte OMV will in Zukunft ihr "Engagement im Bereich der Elektromobilität" ausbauen. So soll über die OMV eMotion ein "flächendeckendes Schnellladenetzwerk" aufgebaut werden.
Wasserstoff bleibt für die OMV aber im industriellen Bereich relevant. Noch heuer soll in Wien Schwechat eine erste Elektrolyseanlage mit einer Produktionskapazität von 10 Megawatt (MW) in Betrieb genommen werden. In einer größeren Anlage (140 MW), die bis 2027 geplant ist, soll weiterer grüner Wasserstoff produziert werden, so das Unternehmen.