Das Land will die Schienenverbindungen erhalten © APA - Austria Presse Agentur
In der Diskussion um die Zukunft einiger Regionalbahnen in Oberösterreich geht es in den kommenden Monaten wohl ums Geld. Am Rande einer Pressekonferenz am Freitag in Linz betonte Infrastrukturminister Peter Hanke (SPÖ) die Bereitschaft, auch seitens des Bundes Geld zuzuschießen, wenn das Land die Verbindungen übernehme. Und Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) ist wenig überraschend ebenfalls der Ansicht, dass dem Schritt "Geld folgen" müsse.
Pläne der ÖBB, die Mühlkreis-, Almtal- und Hausruckbahn möglicherweise auf eine Busverbindung umzustellen, weil die Auslastung zu niedrig sei, hatten in den vergangenen Monaten beim Land für Unmut gesorgt. Am Donnerstag verständigten sich dann Bund, Land und ÖBB darauf, in den kommenden Monaten ein "Memorandum of Understanding" auszuarbeiten. Konkret könnte es darauf hinauslaufen, dass das Land zumindest einen Teil dieser Bahnen übernimmt und weiter als Schiene betreibt.
Mühlkreis- und Almtalbahn könnten in die Hände des Landes wechseln
Angedacht ist, dass das Land den Betrieb sowie die Infrastruktur der Mühlkreisbahn "gesamtverantwortlich" übernimmt und die Strecke als Schienenverbindung erhalten bleibt. Bei der Almtalbahn werde eine "abschnittsweise Übernahme des Betriebs durch das Land Oberösterreich" geprüft, auch hier mit dem Ziel, den Personenverkehr auf der Schiene zu erhalten, hieß es. Der nördliche Abschnitt der Hausruckbahn dürfte eher bei den ÖBB bleiben, beim südlichen ist alles offen.
Stelzer betonte die Bedeutung der Bahnen für Transport und Tourismus, er sehe hier durchaus "Zukunftschancen" und will die Verbindungen als Schiene erhalten. "Wo wir die Schiene jetzt schon haben, ist es nicht sinnvoll darüber zu reden, sie einzustellen und möglicherweise in einigen Jahren draufzukommen: 'Es wäre schön, wenn wir da jetzt eine Schiene hätten.'" Finanziell verglich er den Vorgang mit der Verländerung der Bundesstraßen, der damals auch "Geld gefolgt" sei.
"Keine Geschenke, nur Verhandlungen"
Es gebe "keine Geschenke, nur Verhandlungen", sagte Hanke, betonte aber gleichzeitig die Bereitschaft des Bundes, Geld zuzuschießen. Es werde sicher einen "Schulterschluss zwischen Bund und Land" geben, ist er überzeugt. Inhaltlich wolle er den Verhandlungen nicht vorgreifen, aber es könne durchaus sein, dass "die eine oder andere Bahn" in das Eigentum des Landes übergehe.