Die "Black Week" sorgte für guten Auftakt im Weihnachtsgeschäft © APA - Austria Presse Agentur

Das Weihnachtsgeschäft 2024 dürfte für die 16 heimischen Einkaufszentren der Spar European Shopping Centers (SES) von Wien bis Vorarlberg am Jahresende über dem Niveau des Vorjahres liegen. "Wir gehen davon aus, dass wir sowohl bei Frequenz wie Umsatz zulegen werden", sagte SES-Chef Christoph Andexlinger zur APA. Noch sei es aber zu früh für eine finale Bilanz: "Entscheidend werden die starken Einkaufstage zwischen Weihnachten und dem 31. Dezember."

Besonders der Start ins Weihnachtsgeschäft in der Woche vor dem ersten Adventsonntag sei "extrem stark" gewesen. Die "Black Week" Ende November mit dem "Black Friday" habe bei SES für den umsatzstärksten Weihnachtsauftakt aller Zeiten gesorgt, betonte Andexlinger. "Zum einen haben noch nie so viele Händler teilgenommen. Zum anderen fiel der Black Friday auf den letzten Bankentag im November. Der allergrößte Teil der Menschen hatte da sein Gehalt und Weihnachtsgeld schon bekommen."

Die Frequenz am Black Friday sei um sechs Prozentpunkte höher als am Black Friday des Vorjahres gelegen, die gesamte Woche verzeichnete im Vergleich zur Vorjahreswoche ein Wachstum von über neun Prozent. Zwar sei der 8. Dezember heuer auf einen Sonntag gefallen und stand als Einkaufstag nicht zur Verfügung. "Mit dem 23. Dezember - ein Montag - kommt aber ein Fenstertag hinzu, an dem schon viele Menschen frei haben dürften."

Gutscheine als Renner

Die erste Dezemberwoche sei dann etwas ruhiger gewesen, die Frequenz habe sich aber mittlerweile auf Vorjahresniveau eingependelt. "Die Stimmung ist gut - bei Händlern wie Besuchern", so Andexlinger. Erneut würden dieses Jahr die hauseigenen "Zehner"-Gutscheine der SES-Center sehr gut laufen. "Im Vorjahr wurden in unseren österreichischen Einkaufszentren Gutscheine im Wert von 30 Millionen Euro ausgegeben. Seit Anfang November haben wir im Weihnachtsgeschäft bisher einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag an Gutscheinen verkauft." Der Nachfrage sei so groß, dass nun sogar ein Automat Gutscheine ausgebe.

"Die Teuerung der vergangenen Jahre steckt noch in den Köpfen der Leute, auch wenn die Lohnabschlüsse für 2024 über der Inflationsrate gelegen sind", sagte Andexlinger zum Kaufverhalten. "Aber wenn ich sehe, wie eingekauft wird, denke ich: Weihnachten löst vielleicht die Bremse."

Was man ebenfalls merke: Weihnachtsshopping sei mittlerweile zum Event geworden. "Das Einkauferlebnis war noch nie so wichtig wie heute." Dazu müssten aber die Rahmenbedingungen passen: ausreichend Parkplätze, gute Gastronomie - und nicht zuletzt die Stimmung in den Centern. "Die Dekoration, aber auch die Musik ist wichtiger, als man vermuten möchte - besonders zu Weihnachten", erklärte der SES-Chef.

Hohe Nachfrage im Lebensmittelhandel

Das diesjährige Weihnachtsgeschäft sei für viele Branchen bis dato erfreulich verlaufen. Von einer hohen Nachfrage habe besonders der Lebensmittelhandel profitiert. "Hochwertige Produkte wie teure Weine, Sekt und Champagner waren besonders gefragt." Auch der Buch- und der Spielwarenhandel laufe hervorragend, im Elektronikhandel seien nicht nur Spielkonsolen populär. "Auch die klassische Schallplatte ist wieder en vogue." Und was angesichts der Krise vieler Bekleidungshersteller überrascht: "Der Fashion-Bereich läuft gut, gerade bei Strickware und festlicher Kleidung. Wir haben das auch abgefragt: Je jünger das Publikum, desto wichtiger ist schönes Gewand zu Weihnachten. Ein Trend, der von den sozialen Medien mitbegleitet oder vorbereitet wurde."

SES mit Sitz in Salzburg betreibt aktuell 31 Shopping-Center in sechs europäischen Ländern, 16 davon in Österreich - etwa den Europark in Salzburg, Huma Eleven in Wien oder den Zimbapark in Bludenz.