ICE 3neo im Hauptbahnhof Frankfurt am Main © APA - Austria Presse Agentur

Die Deutsche Bahn muss wohl länger auf ihre neuen ICE-Züge von Siemens warten. Die Zug-Sparte des Münchner Technologiekonzerns hat die Auslieferung vorerst gestoppt, wie ein Sprecher von Siemens Mobility am Donnerstag bestätigte. Bei Zügen, die noch nicht ausgeliefert wurden, seien "Abweichungen an Schweißnähten von Bauteilen eines Unterlieferanten" aufgefallen. Siemens arbeite "mit Nachdruck an einer Lösung". Es gehe darum, das Thema grundlegend zu beheben.

Zu den Kosten der Panne wollte sich der Sprecher nicht äußern. Bereits ausgelieferte Züge seien nicht betroffen und könnten sicher eingesetzt werden. Die Deutsche Bahn hat bisher 21 von 90 bestellten Zügen erhalten.

Die "Bild"-Zeitung, die als erste über den Auslieferungsstopp berichtete, schrieb von "massiven Problemen bei den Bodenplatten und Seitenteilen". Zum Teil müssen fertige Züge wieder in den Rohbau zurückversetzt werden. Das könne zu monatelangen Verzögerungen führen.

Die Mängel seien auf eine Spezialfirma aus Bonn zurückzuführen, die Siemens im vergangenen Jahr mit der Fertigung der Seitenteile beauftragt habe. Der Sprecher wies Vermutungen zurück, die Mängel könnten später den Wartungsaufwand der Züge erhöhen: "Siemens Mobility macht keine Kompromisse bei Qualität und Sicherheit seiner Züge."