Toeller klagt auf Einhaltung einer Rückgabe-Option bei Signa-Anteilen © APA - Austria Presse Agentur
In der Causa Signa gibt es einen weiteren Nebenschauplatz: Der Gründer der deutschen Tierbedarf-Kette Fressnapf, Torsten Toeller, will den Verlust aus seiner Signa-Beteiligung reduzieren und nimmt eine Stiftung aus dem Umfeld von René Benko ins Visier. Die Investmentgesellschaft Fressnapf Luxembourg klagte die Laura Privatstiftung, die Benko gemeinsam mit seiner Mutter Ingeborg ins Leben gerufen hat. Die erste Verhandlungsrunde fand am Dienstag am Wiener Handelsgericht statt.
Benko konnte den deutschen Futtermittel-Milliardär ursprünglich als Investor gewinnen. Und er soll ihm auch die Option eingeräumt haben, die erworbenen Anteile an der Signa Holding in Höhe von rund 4,5 Prozent zurückgeben zu können. Toeller habe diese Option gezogen, doch das Geld dafür nie erhalten, so der Vorwurf. Allerdings ist die Fressnapf Luxembourg laut Wirtschafts-Compass im Firmenbuch nach wie vor mit 4,4624 Prozent als Gesellschafterin der Signa Holding eingetragen, die bereits in Konkurs ist. Darüber hinaus ist Fressnapf Luxembourg innerhalb des Signa-Konglomerats noch mit 10 Prozent an der Laura Holding beteiligt, die zu rund 42 Prozent wiederum der Laura Privatstiftung gehört.
Die Laura Privatstiftung ist derzeit eine der wenigen potenziellen Möglichkeiten, sich am Umfeld des früheren Immobilien-Tycoon schadlos zu halten. Denn diese Stiftung verfügt über zahlreiche Immobilien bzw. Beteiligungen. Die Familie Benko Privatstiftung, bei der ebenfalls René und Ingeborg Benko als Stifter eingetragen sind, ist hingegen ebenso im Konkurs wie der frühere Immobilien-Tycoon als Unternehmer.
Der Rechtsstreit zwischen Fressnapf Luxembourg und der Laura Privatstiftung dürfte sich wohl länger hinziehen, die nächste Verhandlungsrunde ist für den 19. März 2025 vorgesehen. Die Anwälte beider Parteien wollten sich zu dem Rechtsstreit gegenüber der APA nicht äußern.
Bei der Signa Holding gab es zwar kürzlich eine Fristerstreckung zur Schließung des Unternehmens bis Ende November nächsten Jahres, allerdings wird das Verfahren in Teilen noch bis zu zwei Jahre dauern, kündigte Konkursverwalter Christof Stapf bereits vor Wochen an. So gehe es etwa um die Verwertung der Medienbeteiligungen (Krone, Kurier) sowie der Beteiligung an der Signa RFR US Selection. Am Dienstag fand bei der Signa Holding eine nachträgliche Prüfungstagsatzung statt. Bei der vorherigen Prüfungstagsatzung beliefen sich die angemeldeten Forderungen auf 7,7 Mrd. Euro. Davon hat Stapf Ende September 1,2 Mrd. Euro anerkannt.