Die neu gegründete Angels United hat Tech-Firmen im Fokus © APA - Austria Presse Agentur

Seit der zweiten Jahreshälfte 2022 ist der Start-up-Markt massiv gebremst. Inflation, hohe Zinsen und explodierende Energiekosten infolge des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine haben viele Risikokapitalgeber verscheucht. Nun tut sich was in die Gegenrichtung - fünf heimische Business Angels bündeln ihre Kräfte in der neu gegründeten Angels United GmbH, wie diese am Donnerstag bekanntgab. Gemeinsam wollen sie in den nächsten Jahren 30 Investments in Tech-Firmen stemmen.

Die Gesellschafter sind Markus Ertler, Hermann und Niki Futter, Karl Büche und Michael Edtmayer. Letzterer ist auch Geschäftsführer der Angels United. In Summe haben sie laut Eigenangaben bereits mehr als 150 Investments begleitet. "Als Business Angel will man Unternehmensgründungen vor allem in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten motivieren", betonte der ehemalige Henkel-Manager und mehrfache Unternehmer Büche.

Die Gründer suchen den Angaben zufolge "österreichische Unternehmen mit einem Geschäftsmodell, das einen Exit mit einer Vervielfachung des eingesetzten Kapitals erwarten lässt". Großer Wert werde auf "ein exzellentes Gründer:innenteam, ein gutes Timing betreffend der Markttrends und hervorragende Execution-Power", so Ertler, der 1994 die Immo-Plattform Immobilien.NET gegründet hatte.

Angel United peilt Ticketgrößen von bis zu 300.000 Euro zuzüglich Folgerunden an. "Wir finden Start-ups in der Pre-Seed- und Seed-Stage spannend", erklärte Hermann Futter, der seit 20 Jahren in Start-ups investiert und seit längerem die Compass-Gruppe auf Digitalisierung trimmt. In dieser sehr frühen Unternehmensphase sei das Risiko zwar am höchsten, aber ebenso die Chancen. "Hier macht es am meisten Spaß, in diesem schwierigen Bereich haben wir viel Erfahrung."

Angels United verfügt den Angaben zufolge über ein umfangreiches Netzwerk an Business Angels und anderen Investorengruppen, das sie aktiv für ihre Beteiligungen nutzen. Dies ermögliche es ihnen, schnell und effektiv auf neue Investmentmöglichkeiten zu reagieren und die Erfolgschancen der Start-ups zu maximieren.

"Die Stimmung am Start-up-Markt Österreich war schon einmal besser", so Niki Futter. Nach der Euphorie in den Jahren 2020 und 2021 habe sich der Zyklus in das gegenteilige Extrem gekehrt. "Wir investieren seit vielen Jahren in Start-ups, wir kennen diese Höhen und Tiefen. Wir wissen daher, genau jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um die besten GründerInnen zu unterstützen."