Das Innenleben eines Axis-Simulators © APA - Austria Presse Agentur

Der steirische Flugsimulatorhersteller Axis weitet trotz der politischen Lage seine Aktivitäten am US-amerikanischen Markt weiter aus. In den kommenden Wochen wird ein weiterer in Lebring in der Südsteiermark gebauter Simulator ausgeliefert. "Es ist uns erstmals gelungen, die in eigenen Flugtests ermittelten Eigenschaften durch die zuständigen US-Behörden offiziell qualifizieren zu lassen", betonte Geschäftsleiter Christian Theuermann die Novität des Millionen-Auftrags.

Der Simulator des Typs Bombardier Challenger 350 ist der bereits dritte, der von Axis in die USA ausgeliefert wird. Mit den selbst generierten Verhaltens- und Reaktionsdaten von Flugzeugen habe sich Axis ein Alleinstellungsmerkmal am Weltmarkt erarbeitet. Dieses soll als "Türöffner" für den US-Markt fungieren. "Das ist ein entscheidender Schritt, um unsere Präsenz in Nordamerika weiter auszubauen", so Theuermann.

Axis generiert die Daten für ihre Simulatoren in aufwendigen Flugtestkampagnen in Florida, bei denen das Unternehmen Flugzeuge mit Sensorik und Messinstrumenten ausstattet, um die Reaktion und die aerodynamischen Eigenschaften während unterschiedlichster Manöver präzise zu erfassen. Somit gelingt es Axis, Flugdaten selbst zu ermitteln und zwar für Flugzeuge, für die bisher keine Messwerte verfügbar waren. Das steirische Unternehmen ist nur eines von fünf weltweit, das sogenannte Level-D-Simulatoren produziert.

Aufbau eines eigenen Service- und Wartungsstandorts in den USA

Michaela Froelich, Commercial Director von Axis, ist sich sicher, dass die Auslieferung des dritten Simulators nicht der letzte Auftrag dieser Art jenseits des Atlantiks war: "Die Vereinigten Staaten verfügen über die größte Luftfahrtindustrie weltweit - dementsprechend hoch ist das Wachstumspotenzial für uns. Wir haben weitere vielversprechende Projekte in Vorbereitung und rechnen in den kommenden Monaten mit konkreten Beauftragungen. Die Auftrags-Pipeline ist voll und die USA spielen in unseren Zukunftsplänen eine gewichtige Rolle."

Das verstärkte Engagement in Nordamerika zeige sich auch durch den geplanten Aufbau eines eigenen Service- und Wartungsstandorts in den USA, der noch 2025 in Betrieb gehen soll: Der exakte Unternehmensstandort werde derzeit noch strategisch evaluiert. Dass dabei auch geopolitische Rahmenbedingungen berücksichtigt werden müssen, bestätigte Theuermann: "Natürlich ist es uns ein zentrales Anliegen, näher bei unseren Kunden zu sein und unsere Servicequalität vor Ort weiter auszubauen. Gleichzeitig ist die Expansion ein bewusst gesetzter Schritt, um die Auswirkungen der US-Zölle abzufedern." Der Hauptsitz in Lebring werde durch die Expansion übrigens nicht geschwächt - im Gegenteil: "Wir suchen laufend nach qualifizierten Fachkräften und planen, auch am Standort Lebring weiter zu wachsen", so der Geschäftsführer.