Trump hatte kürzlich Zusatzzölle auf alle Autoimporte angekündigt © APA - Austria Presse Agentur
US-Präsident Donald Trump ist es egal, wenn die Autopreise infolge seiner neuen Zölle steigen. Er habe Chefs großer Autobauer nie gesagt, sie sollten die Preise nicht erhöhen. "Es ist mir völlig egal, ob sie die Preise erhöhen, denn die Leute werden anfangen, Autos aus amerikanischer Produktion zu kaufen." IHS-Chef Holger Bonin schätzt den wirtschaftlichen Schaden durch Autozölle in Österreich indes und vorerst nicht allzu groß ein.
Trump ergänzte dann: "Es ist mir völlig egal. Ich hoffe, sie erhöhen ihre Preise, denn wenn sie das tun, werden die Leute Autos aus amerikanischer Produktion kaufen. Wir haben jede Menge." Nach dem Interview am Samstag betonte ein Sprecher des Weißen Hauses, der Präsident habe sich speziell auf die Preise ausländischer Autos bezogen.
US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich Zusatzzölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte angekündigt. Sie sollen an dem von Trump propagierten "Liberation Day" (Befreiungstag) am 2. April in den USA in Kraft treten.
Der Experte Ivan Drury sagte im Sender CNN, man könne noch nicht sagen, um wie viel die Preise ansteigen würden. "Aber es werden ein paar tausend Dollar sein, wenn nicht sogar mehr." Nach Angaben des Senders CBS zahlen Amerikaner bisher im Schnitt 50.000 Dollar für einen neuen Wagen.
Bonin schätzt Schaden vorerst nicht allzu hoch ein
IHS-Chef Bonin schätzte die negativen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in Österreich wegen der durch die Auto-Zölle betroffenen heimischen Zulieferer in der ORF-"Pressestunde" am Sonntag indes auf wohl höchstens 0,15 Prozentpunkte. Für Deutschland gebe es eine Prognose von 0,2 bis 0,3 Prozent, in Österreich könne man "wahrscheinlich die Hälfte" annehmen.
Insgesamt müsse Europa im Handelsstreit hart reagieren. Es könnte auch zu Druck aus Wirtschaftsbereichen der USA selbst gegen Trump kommen, sagte der Ökonom.
Sollte die EU härter - und das sei letztlich notwendig - gegen US-Digitalriesen vorgehen, "dann ist der Konflikt natürlich da". Aber: "Das ist aus meiner Sicht der einzige Weg, die Trump-Administration zu stoppen", sprach Bonin von einem Trump-Kurs in Richtung einer "libertär, autokratischen, fast schon faschistischen Regierung", die so geschwächt gehöre, dass sie politisch und wirtschaftlich in der Heimat selbst unter Druck gerate.