Benko kommt vorerst nicht auf freien Fuß © APA - Austria Presse Agentur
René Benko bleibt für weitere zwei Monate in seiner Zelle in der Justizanstalt (JA) Wien-Josefstadt, die er am Abend des 23. Jänner nach seiner Festnahme in Innsbruck und anschließenden Überstellung in die Bundeshauptstadt bezogen hat. Einem Enthaftungsantrag seines Verteidigers Norbert Wess wurde am Montag seitens des Wiener Landesgerichts für Strafsachen nicht Folge gegeben. Es wird weiterhin von dringendem Tatverdacht und dem Vorliegen von Haftgründen ausgegangen.
Wie Gerichtssprecherin Christina Salzborn mitteilte, findet amtswegig die nächste Haftprüfungsverhandlung spätestens am 10. Juni statt. Gegen den Beschluss auf Verlängerung der U-Haft ist binnen drei Tagen eine Beschwerde an das Oberlandesgericht (OLG) Wien möglich. Die Verteidigung gab vorerst keine Erklärung ab.
Benko soll Investoren getäuscht und Gläubiger geschädigt haben
Benko war im Jänner in Innsbruck festgenommen und daran anschließend in die Justizanstalt (JA) Wien-Josefstadt überstellt worden. Seither befindet er sich dort in einer Einzelzelle, wobei die U-Haft bereits Ende Februar verlängert wurde.
Die Vorwürfe der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), die gegen Benko umfangreich ermittelt, wiegen schwer. Er soll Investoren getäuscht und Gläubiger geschädigt haben. Die WKStA geht unter anderem von Untreue und betrügerischer Krida aus - das Strafgesetzbuch sieht dafür bis zu zehn Jahre Haft vor. Laut bestehender Verdachtslage soll Benko trotz laufender Insolvenzverfahren, die auch ihn als Privatperson betreffen, versucht haben, noch vorhandene Vermögensteile zu verschieben bzw. zu verschleiern. Die WKStA geht davon aus, dass er weiterhin als "faktischer Machthaber und wirtschaftlicher Berechtigter" der Laura-Privatstiftung agierte.
Laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins "trend" dürfte schon bald eine erste Anklage gegen Benko eingebracht werden, was von der Staatsanwaltschaft allerdings nicht bestätigt wurde. Die Ermittlungen seien in vollem Gange, hieß es dazu von der WKStA. Bei der möglichen ersten Anklage soll es laut dem Bericht um das "Geldkarussell" gehen, das Benko laut Vorwürfen bei der Kapitalerhöhung seiner Signa Holding 2023 in Gang gesetzt haben soll - was Benko bestreitet. Die Staatsanwaltschaft stützt sich offenbar auf Telefonüberwachungen und Observierungen von Benko sowie auf Zeugenaussagen von ehemaligen Geschäftspartnern.