Der VCÖ fordert eine bessere Radinfrastruktur © APA - Austria Presse Agentur

Dass Österreich ein "Autoland" ist, wie es Bundeskanzler Karl Nehmammer (ÖVP) betont, will der VCÖ so nicht stehen lassen. Vielmehr sei Österreich ein "Fahrradland", denn im Vorjahr seien mit 506.159 Drahteseln mehr als doppelt so viele Fahrräder wie Pkw verkauft worden. Der Radverkehr sei in Österreich ein stark wachsender Wirtschaftsfaktor, so der VCÖ anlässlich des Welttags des Fahrrads am 3. Juni.

Weiters rechnet der Verkehrsclub vor: Das Elektrofahrrad ist das meistverkaufte Elektrofahrzeug in Österreich: Allein im Vorjahr wurden 246.728 Elektrofahrräder verkauft, mehr als siebenmal so viele wie Elektro-Autos.

Trotz des Radbooms herrsche ein großer Aufholbedarf bei der Infrastruktur, so VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Viel zu oft sei in Regionen die einzige Verbindung zwischen einer Siedlung und dem nächsten Ortsgebiet eine Freilandstraße, wodurch auch viele kurze Strecken mit dem Auto gefahren würden. An Werktagen seien vier von zehn Autofahrten kürzer als fünf Kilometer, was eine ideale Radfahrdistanz sei. Sechs von zehn Autofahrten seien kürzer als zehn Kilometer, was mit Elektrofahrrädern für viele gut bewältigbar wäre, so der VCÖ.

International würden immer mehr Ballungsräume auf Radschnellwege als Verbindung zwischen dem Umland und der Stadt setzen. "Entlang von Freilandstraßen braucht es baulich getrennte sichere Radwege. Dass diese auch kostengünstig entstehen können, zeigt das Beispiel der B83 in Kärnten, wo bei Arnoldstein aus der überdimensionierten Straße ein Grünstreifen herausgefräst wurde und daneben ein Radweg entstand", blickt der Verkehrsclub Richtung Süden.