Gute Nachricht für Stromkunden im Westen © APA - Austria Presse Agentur

Der landeseigene Tiroler Energieversorger Tiwag und die Vorarlberger illwerke vkw haben am Mittwoch weitere Strompreis-Senkungen ab 1. Jänner 2024 angekündigt. Die Tiwag senkt den Energiepreis im "Neuprodukt" für Haushalte und Betriebe um 3,6 Cent/kWh auf netto 12,7 Cent pro Kilowattstunde, bei der illwerke vkw sinkt der Preis um 3 Cent auf ebenfalls 12,7 Cent.

"Mit einem Arbeitspreis von 12,7 c/kWh netto bzw. 15,24 c/kWh brutto bietet Tiwag weiterhin einen der günstigsten Energiepreise der österreichischen Landesenergieversorger an", sagte Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser am Mittwoch.

Für die Kundinnen und Kunden gelte eine Preisgarantie: "Das heißt, dass der Energiepreis bis zum Jahresende 2024 nur gesenkt, aber nicht erhöht werden kann", versicherte Entstrasser. Die neue Beschaffungsstrategie - die von Tirols Landeshauptmann und Eigentümervertreter gefordert worden war - mache die Strompreissenkung möglich. "Damit kann Tiwag künftig schneller auf die Preisentwicklungen an den internationalen Märkten reagieren und sinkende Preise rascher an die KundInnen weitergeben", hieß es. Auch im "Altprodukt" - das nicht mehr vergeben wird - sinkt indes der Preis. Dieser reduziert sich auf 21,72 Cent/kWh.

Um den Strompreis der Tiwag hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder politisches Gezerre gegeben. Die Arbeiterkammer (AK) kritisierte das Landesunternehmen wiederholt aufgrund seiner Preispolitik, die aus Sicht der AK intransparent sei. Daher brachte die AK zuletzt zwei Klagen ein. Tirols schwarzer AK-Präsident Erwin Zangerl drängte nun in einer Aussendung darauf, den Strompreis weiter zu senken. "Vermutlich wird es für die Tiwag-Führung und für den Eigentümer immer schwieriger zu erklären, warum man enorme Jahresüberschüsse ausweist und sich beim Strompreis nicht bewegt", meinte Zangerl. Die Tiwag hatte zuletzt Ende Juli den Strompreis gesenkt.

Der Vorarlberger Energieversorger illwerke vkw senkt den Strompreis ab 1. Jänner 2024 ebenfalls auf rund 12,7 Cent pro Kilowattstunde (netto). Damit liege man beim Energiepreis im Vergleich mit dem Zeitraum vor dem 1. Juli 2023 um 45 Prozent niedriger. Rechnet man die "Landes-Strompreisbremse" ein, werden die Vorarlberger illwerke-vkw-Kunden ab dem Jahreswechsel noch 9,7 Cent bezahlen. Dieser Energiepreis wird bis 31. März 2025 garantiert.

Der niedrigere Energiepreis werde möglich, indem das Unternehmen seine Rabatte erhöhe, informierte illwerke vkw-Vorstandsvorsitzender Christof Germann am Mittwoch in einer Aussendung. Aufgrund der stark fallenden Großhandelspreise "sind wir überzeugt, dass wir diesen Energiepreis bis 31. März 2025 anbieten können". Damit biete man weiterhin den mit Abstand günstigsten Energiepreis aller Landesenergieversorger in Österreich. Gemäß einer Darstellung von illwerke vkw bezahlte ein Haushalt mit 3.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch Ende 2021 671 Euro (brutto) pro Jahr, Ende 2022 waren es 644 Euro. Zum 1. April belief sich dieser Betrag - trotz Zuschüssen von Bund und Land - auf 734 Euro. Ab kommendem Jahr werden es 592 Euro sein.

Der illwerke-vkw-Konzern hat den Energiepreis zuletzt zum 1. Juli auf 15,7 Cent netto je Kilowattstunde gesenkt. Damals wurden vom Energieversorger neue Stromprodukte eingeführt, über 130.000 von 200.000 Kunden wechselten seither in das neue Modell. Die alten Verträge laufen per 31. März 2024 aus. Es sei daher wichtig, rechtzeitig einen neuen Stromliefervertrag abzuschließen, erinnerte Germann.