Lyconet-Vorgänger Lyoness sponserte unter anderem Golfturniere © APA - Austria Presse Agentur
Nach Lyoness ist nun auch Lyconet insolvent. Die Lyconet Austria GmbH hat in Graz ein Insolvenzverfahren beantragt, wie die Gläuberschutzverbände AKV und KSV am Mittwoch mitteilten. Lyconet war im Netzwerk-Marketing tätig und vertrieb unter anderem das "Cashback World Programm", stand aber wiederholt in der Kritik von Konsumentenschützern und wurde 2024 vom Obersten Gerichtshof (OGH) wegen 47 gesetzeswidriger Klauseln verurteilt.
Betroffen von der Pleite sind 43 Dienstnehmer und 565 Gläubiger. Die Schulden belaufen sich auf 5,7 Mio. Euro, dabei handelt es sich laut AKV großteils um Lieferantenverbindlichkeiten. Eine Sanierung sei nicht beabsichtigt, hieß es vom KSV. Zum Insolvenzverwalter wurde die Rechtsanwaltskanzlei Graf Isola bestellt.
Arbeiterkammer warnte vor den Gewinnversprechungen des "Lyoness-Klons"
2020 hatte die Arbeiterkammer Vorarlberg vor den Gewinnversprechungen des "Lyoness-Klons" Lyconet gewarnt, da das Geschäftsmodell undurchsichtig sei und an ein Schneeballsystem erinnere. Hinter dem Unternehmen stand laut WirtschaftsCompass der Grazer Hubert Freidl, der über die Lyconet Marketing Agency Limited 100 Prozent der Anteile hielt.
Freidl war auch Gründer der Lyoness-Firmengruppe, die in mehr als 400 Gerichtsverfahren verurteilt wurde und Betroffenen ihr Geld zurückzahlen musste. Mehrere Gerichte in Österreich hatten festgestellt, dass es sich um ein verbotenes Schneeballsystem handelte.
Im Oktober 2023 wurde über die Lyoness International AG und die Lyoness Europe AG ein Konkursverfahren eröffnet. Am Montag wurde zudem über die Lyoness-Nachfolgefirma myWorld International Insolvenz eröffnet.