FACC-CEO Robert Machtlinger feiert mit der FACC-Crew das 30-jährige Firmenjubiläum und zeigt das erste von FACC in Serie gefertigte Bauteil. © leadersnet.at/C. Holzinger
Seit der Gründung im Jahr 1989 hat sich die Rieder FACC AG vom innovativen Start-up zu einem weltweit führenden Technologiekonzern der Aerospace-Industrie entwickelt.
Was haben Ski und Flugzeugkomponenten gemeinsam? Ganz einfach: Bei beiden Produkten spielt die Leichtbau- und Verbundtechnik eine entscheidende Rolle. Diese Gemeinsamkeit eröffnete dem österreichischen Skihersteller Fischer, dem Vorgänger der heutigen FACC AG, ungeahnte Möglichkeiten.
Vom regionalen Start-up zum internationalen Konzern
Das oberösterreichische Technologieunternehmen blickt auf eine vielversprechende Erfolgsstory zurück. Die Ursprünge des Konzerns reichen in die 1980er-Jahre zurück, als die österreichische Skischmiede Fischer den Fokus auf die Erforschung von leichteren, robusteren, besser belastbaren Materialien setzte. Ein Team von Visionären sah das Potenzial dieser Stoffe nicht nur im Skisport, sondern auch in einer ganz anderen Branche: der Luftfahrt. Einige Jahre später, am 16. Oktober 1989, wird die bereits eigenständige Abteilung aus dem Fischer-Konzern ausgegliedert und als eigenes Unternehmen gegründet.
Seitdem konnte FACC ein steiles Wachstum, eine dynamische Weiterentwicklung und Innovations- und Technologieführerschaft erreichen. Eine Erfolgsgeschichte, die mit ausgeprägtem Pioniergeist startete, von einer starken Passion im Unternehmen über die Jahre getragen und durch einen steten Ausbau der Produktionsstätten begleitet wurde. Immer mehr namhafte Flugzeughersteller vertrauten auf die Produkte und Leistungen von FACC und trugen dazu bei, dass aus dem einfachen Teilezulieferer ein weltweit führender Technologiepartner der größten internationalen Flugzeughersteller wurde.
Heute entwickeln und produzieren mehr als 3.500 Mitarbeiter Hightech-Bauteile für die modernsten Flugzeuge. Hohes Wachstum und Innovationsführerschaft über die letzten drei Jahrzehnte ließen den Umsatz des Vorjahres auf das Rekordniveau von 780 Mio. Euro ansteigen. Anlass genug, um die großen Erfolge gebührend zu feiern.
„30 Years Beyond Horizons“
Unter dem Motto „30 Years Beyond Horizons“ lud FACC Partner, langjährige Wegbegleiter und Freunde zum Jubiläumsfest in die Scalaria am Wolfgangsee. FACC-Vorstandsvorsitzender Robert Machtlinger sowie die beiden Eigentümervertreter Ronghuai Luo, AVIC President, und Ruguang Geng, FACC-Aufsichtsratsvorsitzender, freuten sich über das Kommen zahlreicher prominenter Gäste aus dem In- und Ausland. Unter den Gratulanten fanden sich Repräsentanten aller wichtiger Kunden, welche direkt von der Paris Airshow eingeflogen waren, und Spitzenvertreter aus Wirtschaft und Politik.
„Was als Vision einiger Pioniere begann, ist innerhalb von nur drei Jahrzehnten zu einem führenden, weltweit gefragten Technologiepartner der Aerospace-Industrie aufgestiegen. Dazu brauchte es Innovationskraft, Passion, die richtigen Partner und eine motivierte Crew. Wir möchten uns bei allen herzlich bedanken.“ Mit diesen Worten eröffnete Robert Machtlinger das Fest und dankte all jenen, die ihren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens geleistet haben. Sein Blick in die Zukunft von FACC ist optimistisch: „Wir können stolz auf das Erreichte sein, unser Pioniergeist und unsere Passion sind unverändert. Doch noch wichtiger ist unser Blick nach vorne. Wir stellen uns den Herausforderungen der Industrie. Mit neuen Technologien und den Materialien von morgen wollen wir die Mobilität der Zukunft auf eine nachhaltige und effiziente Weise mitgestalten. Dabei wollen wir die bestmöglichen Produkte herstellen, die uns und unsere Kunden noch erfolgreicher machen.“
Marktkonforme Entwicklung nach Rekordjahr
Im Geschäftsjahr 2018/19 konnte FACC das globale Marktumfeld der Aerospace-Industrie nutzen und ein solides Wachstum erzielen. Beim Umsatz erreichte der Aerospace-Konzern den höchsten Wert in der Unternehmensgeschichte. Profitabilität und Auftragsstand entwickelten sich ebenfalls gut. Ein Investitionsprogramm befindet sich in Umsetzung, um erforderliche Kapazitäten für das prognostizierte Wachstum sicherzustellen. „2018/19 war ein sehr dynamisches Jahr für FACC. Zu seinem 30. Jubiläum hat unser Unternehmen seine Evolution erfolgreich fortgesetzt und unter anderem den höchsten Umsatz seiner Geschichte sowie ein solides Ergebnis erzielt“, erklärt Robert Machtlinger. „Das gute Geschäftsergebnis des Konzerns basiert auf unserer enormen Innovationskraft und damit verbundener Wettbewerbsstärke. Langfristig positive Marktprognosen, Wachstum durch Innovation und Effizienz, gepaart mit der hohen Leistungsbereitschaft unter der FACC-Crew stellen unseren Erfolg sicher.“
Im Geschäftsjahr 2018/19 stieg der Umsatz um 4,5 Prozent von 747,6 Mio. Euro auf 781,6 Mio. Euro. Wesentliche Treiber im Bereich der Produktumsätze bildeten im Geschäftsjahr 2018/19 die Programme für die A320-Familie, den A350 XWB, die Boeing 787 sowie für Bombardier und Embraer Business Jets und die damit verbundenen Triebwerke. Erste deutliche Serienumsätze wurden im Geschäftsjahr 2018/19 auch mit dem Flugzeughersteller COMAC erzielt.
Nach dem Rekordumsatz im Geschäftsjahr 2018/19 lieferte FACC erneut eine solide Performance ab. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Umsatz der Gruppe im ersten Quartal 2019 moderat um 2,2 Prozent auf 193,7 Mio. Euro. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) lag mit 7,4 Mio. Euro jedoch wie erwartet unter dem Ergebnis des ersten Vorjahresquartals. „FACC hat sich in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres marktkonform entwickelt“, so Machtlinger. „Nach einer jahrelangen Phase starken Wachstums sehen wir global betrachtet eine Abflachung der Wachstumskurve, damit einhergehend eine vorübergehende Stabilisierung der Fertigungsraten.“
Expansionskurs geht weiter
Vor Kurzem erst wurde das Unternehmen für seine Leistung und sein Engagement auf Auslandsmärkten von der Wirtschaftskammer Österreich sowie dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort mit dem goldenen Exportpreis 2019 geehrt. Kundenauszeichnungen wie Airbus „Best Performer“ und Rolls-Royce „Class Leading“ unterstreichen die Leistungsstandards und den Einsatz der FACC-Crew. Neue Aufträge forcieren das Unternehmenswachstum und ermöglichen die Fortführung des Investitionsprogramms an den österreichischen Standorten. Mit der geplanten Errichtung eines neuen Fertigungswerkes in Kroatien wird FACC ihren globalen Footprint weiter ausbauen.
Nach Zustimmung durch den Aufsichtsrat hat FACC den Grundstückskauf im Mai 2019 vollzogen. Mit der Errichtung von Phase 1 des Werkes wird im Oktober 2019 begonnen. Mit der neuen, 12.200 m² großen Anlage baut FACC ihre globale Präsenz weiter aus, schafft Kapazitäten, um die Kundennachfrage nach leistungsstarken und hochwertigen FACC-Produkten zu erfüllen, und ist mit diesem Schritt für das Wirtschaftswachstum in der Aerospace-Industrie gut positioniert. Die neue FACC-Fertigungsstätte soll bis März 2021 die Produktion aufnehmen. Nach der vollständigen Inbetriebnahme wird sie mehr als 600 Mitarbeiter beschäftigen. Das Projekt dient in Kroatien dem Aufbau eines neuen, innovativen Geschäftssektors in der Aerospace-Industrie, der die lokale Wirtschaft und kroatische Zulieferer unterstützt und die Exportquote stärkt. FACC plant, in die Ausbildung des Personals in Kroatien zu investieren und gemeinsam mit Fachschulen ein duales Ausbildungssystem für Luftfahrtberufe einzurichten, und zeigt damit auch ein hohes wirtschaftliches, gesellschaftliches und soziales Engagement in der Region. Als 100-prozentige Tochtergesellschaft von FACC wird die neue Produktionsstätte in der ersten Ausbaustufe Leichtbau-Komponenten für Passagierkabinen von Verkehrsflugzeugen und Business-Jets mit modernster Faserverbundtechnologie herstellen. In weiterer Folge und je nach Bedarf kann das Werk in zwei weiteren Phasen modular erweitert werden. „Der neue FACC-Standort wird unsere bereits starke globale Präsenz weiter ausbauen. Wir sehen die Erweiterung als eine strategische Investition für unser Unternehmen und sind zuversichtlich, dass das neue Produktions-Kompetenzzentrum in Kroatien wesentlich zu unserer Effizienz-und Kostenführerschaft beitragen wird. Mit der Errichtung des hochmodernen Fertigungswerkes legen wir die Grundlage für eine Steigerung der Profitabilität im Bereich Cabin Interiors und darüber hinaus für die gesamte FACC-Gruppe“, so Robert Machtlinger. (BO)
INFO-BOX
Österreichs Luftfahrt startet Podcast-Reihe
Mit „Flightcast“ startet die Luftfahrtbranche den ersten deutschsprachigen Podcast über die Welt des Fliegens. Hintergrund für das neue Angebot sind die wachsende Bedeutung der Luftfahrt und das nicht gestillte Interesse für die Branche. Austrian Airlines, FACC, Flughafen Wien und Frequentis wollen damit Luftfahrtinteressierten und Medien ein neues Hörerlebnis mit professionell aufbereiteten Hintergrundinformationen bieten. „Einfach, verständlich und erklärend“, wie Journalist und Luftfahrtexperte Michael Csoklich verspricht, „in einer Tiefe, die Medien heute leider nur schwer leisten können.“ Flightcast soll vorerst circa im Zweiwochenrhythmus erscheinen. Die erste, zum großen Teil bereits vorproduzierte Staffel hat zwölf Folgen. „Ich wollte mich für den Anfang mit grundsätzlichen Themen des Fliegens auseinandersetzen“, erklärt der langjährige Radiojournalist Csoklich, „es ist die Welt über den Wolken, einer faszinierenden Technologie und der präzisen Logistik.“
flightcast.buzzsprout.com