Forschungskooperation räumt ab.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - TIROL 2018
Stellvertretend für das Projektteam nimmt SFC-Prokurist Simon Jabornig (rechts) den Preis entgegen. Links: Laudator Johannes Kastenhuber. © Hermann Wakolbinger

Ausgezeichnet mit dem renommiertem Energy Globe Austria: Eine Technologie aus dem MCI brachte sensationelle Ergebnisse beim Abbau anthropogener Spurenelemente aus Abwässern.

Die Unternehmerische Hochschule MCI in Innsbruck schreibt eine weitere Erfolgsgeschichte: Bei der Vergabe der Energy Globe Austria Awards 2018 überzeugte eine auf einer MCI-Technologie beruhende Einreichung die Jury: Der Energy Globe in der Kategorie WASSER ging in an das Kooperationsprojekt „C-ION“. Unterstützt wurde das Projekt von der Kooperationsförderung des Landes Tirol sowie des Landes Salzburg.

Funktionsfähigkeit bewiesen
Im Rahmen des Siegerprojektes „C-ION“ wurde ein hochwirksames Entkeimungs- und Reinigungsverfahren entwickelt, um anthropogene Spurenstoffe und problematische Keime aus Abwässern zu entfernen. Die Funktionsfähigkeit der neuartigen Verfahrenskombination konnte in der Kläranlage Bad Reichenhall demonstriert werden. Das Verfahren ist bereits marktreif, die Planungen für den industriemäßigen Einsatz in Großanlagen sind angelaufen.

Innovative C-ION Technologie
In Abwasserreinigungsanlagen finden sich trotz hoher Reinigungsleistung immer noch substanzielle Mengen anthropogener, also vom Menschen verursachter Spurenstoffe, die im weiteren Verlauf wieder in die Flüsse gelangen können. Um diese zu entfernen, benötigt es aufwendige ergänzende Aufbereitungstechnologien.
Im Rahmen des Kooperationsprojektes zwischen MCI, der SFC Umwelttechnik, dem MCI-Spin-off IonOXess sowie der TU München wurde nun ein neuartiges Verfahren entwickelt, mit dem auf möglichst nachhaltige und ressourcenschonende Weise eine hochwirksame Entfernung von Spurenstoffen gelingen soll. Eine Ultrafiltrationsmembrane wird mit nichtthermischem Plasma (NTP) kombiniert, also eine mechanische Abtrennung der festen Stoffe sowie eine chemisch-oxidative Behandlung. Nach einer Behandlungsdauer von 40 Minuten konnten die Spurenstoffe um über 70 Prozent, manche Verbindungen sogar um 95 Prozent abgebaut wurden. Die Keimzahlen konnten nahezu auf null reduziert werden. Des Weiteren zeigte sich, dass das neuartige Verfahren wesentlich energieeffizienter und ressourcenschonender als konventionelle Verfahren betrieben werden kann. Die Einsparungen betragen bis zu 50 Prozent.
Untersucht wurde insbesondere der Abbau der Spurenstoffe Diclofenac, Sulfamethoxazol und Carbamazepin.

Energy Globe Award
Der Energy Globe Award – im Jahr 1999 in Österreich begründet – ist heute der weltweit renommierteste Umweltpreis. Er zeichnet herausragende, nachhaltige Projekte mit Fokus auf Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Einsatz erneuerbarer Energien aus. Aus 170 Ländern bewerben sich innovative Projekte und Initiativen um den Energy Globe Award, der auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene präsentiert wird. Die Auszeichnung erfolgt in den sechs Kategorien Erde, Feuer, Wasser, Luft, Jugend und „Sustainable Plastics“. (MW)
www.mci.edu/de