Dietmar Seelos, Standortleiter Imst: »Die neue Ausbesserungsstation erkennt und beseitigt kosmetische Fehlstellen wie Astlöcher, Harzgallen, Fugen oder Risse vollautomatisch und trägt entscheidend zur Effizienz und Qualitätssicherung bei.« © Pfeifer Holding GmbH/Gerhard Berger
Mit einer Investition von rund 18 Millionen Euro hat das international tätige Holzunternehmen Pfeifer sein Massivholzplattenwerk am Stammsitz in Imst vollständig modernisiert.
Dort, wo Barbara Pfeifer im Jahr 1948 den Grundstein für das Unternehmen legte, laufen auch heute noch alle Fäden der Pfeifer Group zusammen. Imst beheimatet das zentrale Headquarter sowie drei Produktionswerke, in denen Schalungsplatten, Schalungsträger, ein- und dreischichtige Massivholzplatten, Brettschichtholz, Briketts und Pellets gefertigt werden. Mit insgesamt 550 ganzjährig beschäftigten Mitarbeiter:innen zählt Pfeifer zu den größten Arbeitgebern im Bezirk Imst. Um die Weiterentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts langfristig sicherzustellen, realisierte Pfeifer zuletzt ein 30 Millionen Euro starkes Investitionsprogramm.
Auf dem neuesten Stand der Technik
Die Fertigung von Massivholzplatten hat seit den 1980er-Jahren in Imst Tradition. Unter der Projektverantwortung von Standortleiter Dietmar Seelos wurde das Werk seit 2020 grundlegend modernisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht – mit dem Ziel, den gesamten Produktionsprozess weitestgehend zu automatisieren. Das mehrjährige Investitionsvorhaben startete 2020/21 mit dem Austausch der Mittellagenfertigung. In den Jahren 2022/23 wurde die Decklamellenfertigung umfassend erneuert.
Der bislang letzte Meilenstein wurde 2024 mit der Installation einer vollautomatisierten Ausbesserungsstation erreicht. „Diese erkennt und beseitigt kosmetische Fehlstellen wie Astlöcher, Harzgallen, Fugen oder Risse vollautomatisch und trägt entscheidend zur Effizienz und Qualitätssicherung bei“, erläutert Seelos. Zusätzlich beinhaltete das Investitionsprogramm umfangreiche infrastrukturelle Anpassungen wie Hallenzubauten, den Tausch von Fensterflächen, die Adaptierung des Brandschutzes sowie die Erneuerung der Absaugtechnik.
Schwere manuelle Tätigkeiten entfallen
Dank des hohen Automatisierungsgrads gehören bis dato notwendige manuelle Tätigkeiten wie die visuelle Sortierung der Decklamellen oder das kräfteraubende händische Aufstapeln der geschnittenen Decklamellen der Vergangenheit an. Mit dem vollautomatisierten Prozess geht eine Leistungssteigerung von mehr als 20 Prozent für das gesamte Werk einher.
Einen zentralen Fokus in der Planung und Umsetzung der einzelnen Projekte legte Pfeifer zudem auf den Arbeitsschutz. Alle Investitionen führten zu einer deutlichen Erhöhung der Sicherheit an den Arbeitsplätzen und tragen damit nachhaltig zur Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen bei.
120 Lkw-Ladungen pro Jahr eingespart
Neben dem effizienteren Personaleinsatz sorgt das sukzessive erneuerte Werk auch für deutlich höhere Ausbeutewerte. Besonders in puncto Rohstoffeinsatz zahlt sich die Umstellung von herkömmlicher Kreissägentechnik auf modernste Dünnschnittbandsägen aus: Jährlich werden dadurch rund 6.000 m³ Schnittholz eingespart. „Das entspricht etwa 120 Lkw-Ladungen, die nicht mehr angeliefert werden müssen“, erläutert Standortmanager Dietmar Seelos die beachtlichen Skalierungseffekte der neuen Technik. Diese Fortschritte unterstreichen die nachhaltige Ausrichtung und Ressourcenschonung im Produktionsprozess. (BO)
INFO-BOX
Zur Pfeifer Group
Die österreichische Pfeifer Holding GmbH wurde 1948 gegründet und wird heute in dritter Generation familiengeführt. Sie beschäftigt 2.600 Mitarbeiter:innen an 13 Standorten in Österreich, Deutschland, Tschechien und Finnland. Der Firmensitz befindet sich in Imst (Tirol/Österreich). In den vollintegrierten Sägewerken der Gruppe werden jährlich rund 5,4 Mio. Festmeter Holz eingeschnitten und entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu Schnittholz und Hobelware, Betonschalungsplatten, Schalungsträgern, Brettsperrholz (CLT), Brettschichtholz, verleimten Massivholzplatten sowie Palettenklötzen, Briketts, Pellets und Biostrom verarbeitet.