Beeindruckende Jahresbilanz.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - WIEN 2024
Seit 1. September 2023 wird die FFG von Karin Tausz (links) und Henrietta Egerth-Stadl­huber (rechts) geleitet. © FFG/Einzenberger

Im zwanzigsten Jahr ihres Bestehens blickt die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG auf einen absoluten Höchststand an bewegten Mitteln für vielfältige Projekte.

Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG legt im zwanzigsten Jahr ihres Bestehens eindrucksvolle Bilanzzahlen vor: Mit einem geförderten Projektvolumen von 3,3 Mrd. Euro sowie Förderzusagen in Verträgen von rund 1,8 Mrd. Euro hat die FFG 2023 einen absoluten Höchststand an Mitteln bewegt. Insgesamt konnten mit Unterstützung der FFG im vergangenen Jahr 4,9 Mrd. Euro in wirtschaftsnahe Forschung und Breitbandinfrastruktur in Österreich investiert werden, davon über 1,2 Mrd. Euro an Forschungsprämie und weitere rund 400 Mio. Euro aus EU- und ESA-Mitteln.

„Investieren in Forschung heißt Investieren in Zukunft“, erklärten die beiden FFG-Geschäftsführerinnen Henrietta Egerth-Stadlhuber und Karin Tausz bei der Vorstellung der Jahreszahlen. „4,9 Mrd. Euro klingt nach viel – aber das braucht es auch, um international wettbewerbsfähig zu bleiben und die aktuellen multiplen Herausforderungen zu meistern. Mit den Förderungen der FFG werden wichtige Impulse für innovative Projekte gesetzt, welche die Modernisierung der Wirtschaft voranbringen und nachhaltig zu Wirtschaftswachstum, Wohlstand und Krisenresilienz von und in Österreich beitragen.“ 

Im Vergleich zum Vorjahr gab es in verschiedenen Bereichen Steigerungen der Forschungsmittel: Bei der direkten FFG-Förderung – inklusive Infrastrukturprogramme – von 0,9 Mrd. Euro auf 1,8 Mrd. Euro, davon gingen 81 Prozent an Unternehmen, neun Prozent an Forschungseinrichtungen und sieben Prozent an Hochschulen. Auch bei der Forschungsprämie gab es einen Anstieg auf 1,2 Mrd. Euro im Vergleich zu 1,1 Mrd. Euro im Jahr davor. Und: 2023 hat die FFG eine Rekordsumme von 103 Mio. Euro in Start-ups, Scale-ups und Spin-offs investiert, wobei der Fokus hier insbesondere auf den Bereichen Deeptech, Greentech und Life Science liegt.

Vielfältige Projekte – ein großes Ziel
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Förderungen liegen nach wie vor auf der Unterstützung der Wirtschaft bei ihrer nachhaltigen und digitalen Transformation. Im Jahr 2023 wurden 75 Prozent der FTI-Förderungen in Projekte mit klimarelevanten Aspekten investiert, das Volumen konnte mit 581 Mio. Euro weiter gesteigert werden.

„Die Relevanz dieses Themas ist mittlerweile überall angekommen – bei der Politik ebenso wie in Unternehmen, Hochschulen und Institutionen“, zeigte sich Karin Tausz erfreut. „Die Innovationskraft in diesem Bereich ist enorm stark und wir fördern hier massiv. Das zeigt, dass Unternehmen die Chance nutzen, um sich mit nachhaltigen Verfahren, Produkten und Services am Markt zu positionieren!“ 

„Beim FFG-Schwerpunktthema Digitalisierung müssen wir unbedingt darauf achten, dass wir nicht den Anschluss verlieren, denn hier geht die Entwicklung rasend schnell. Daher investieren wir auch hier spürbar. 1,1 Mrd. Euro gingen letztes Jahr in relevante Projekte“, erläuterte Henrietta Egerth-Stadlhuber.

Auch dieser Fokus spiegelt sich daher in den Zahlen wider: Ging 2022 noch jeder zweite Förder-Euro in Digitalisierungsprojekte, so waren es im letzten Jahr schon 65 Prozent der Förderungen. Hier haben auch die Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur – insbesondere der Breitbandförderung – eine wesentliche Bedeutung: Im Jahr 2023 wurden Verträge in der Höhe von 782 Mio. Euro abgeschlossen. Insgesamt wurden seit 2015 rund 2 Mrd. Euro vergeben, um auch ländliche Regionen in digitale Hochleistungsnetzwerke einzubinden.

Internationale und extraterrestrische Erfolge 
Mit einer Forschungsquote von 3,22 Prozent des BIP liegt Österreich im internationalen Spitzenfeld. Österreichische Forschungsleistungen sind auch in Europa und darüber hinaus gefragt – das zeigen speziell die Erfolge bei Horizon Europe, dem größten und kompetitivsten transnationalen Forschungsprogramm der Welt. Über 990 Mio. Euro sind seit dem Programmstart 2021 in österreichische Forschungsprojekte geflossen, das entspricht 3,3 Prozent aller Förderungen.

Aktuell zählt Österreich 355 Koordinationen und 2.117 Beteiligungen und konnte zudem mit 19 Grants im Exzellenzprogramm einen neuen Rekord einfahren. Auch bei anderen europäischen Programmen ist Österreich gut vertreten: Beim Digital Europe Programme zur Unterstützung des digitalen Wandels waren österreichische Organisationen mit einer Erfolgsquote von 66 Prozent und einem österreichischen Anteil an erhaltenen EU-Fördergeldern von 3,7 Prozent sehr erfolgreich. Zudem wurden im vergangenen Jahr auch im Europäischen Verteidigungsfond (EDF) 30 österreichische Beteiligungen gefördert, was einer Erfolgsquote von über 60 Prozent entspricht. 

Doch auch über die Landesgrenzen hinaus verzeichnen österreichische Forschende große Erfolge: Der österreichische Weltraumsektor befindet sich in stetigem Wachstum, dem mit einer weiteren Erhöhung des Budgets um 30 Mio. Euro bei der European Space Agency (ESA) Rechnung getragen wurde. Highlights des vergangenen Jahres stellten der Start des österreichischen Satelliten „PRETTY“ ins Weltall sowie Österreichs Präsidentschaft bei der European Interparliamentary Space Conference dar. Für 2024 stehen mit dem Start von vier ESA-Satelliten sowie dem Jungfernflug von Ariane 6 gleich mehrere Highlights mit österreichischer Beteiligung auf dem Programm. 

„Wir haben noch viel vor“
Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 hat die FFG 65.000 Projekte gefördert, 60.000 Unternehmen und Forschungseinrichtungen begleitet und insgesamt 12,9 Mrd. Euro an Förderungen bearbeitet und vergeben. „Diese Erfolgsgeschichte gilt es fortzuschreiben und auch weiterhin dazu beizutragen, dass wir als Wirtschafts- und Innovationsstandort sowie als Gesellschaft unsere Ziele erreichen“, so Henrietta Egerth-Stadlhuber und Karin Tausz abschließend. „Wir gestalten seit 20 Jahren Zukunft – und wir haben noch viel vor!“  (BO)


INFO-BOX
Zuhause im „Haus der Forschung“
Die Zentrale der FFG befindet sich im 9. Wiener Gemeindebezirk im sogenannten „Haus der Forschung“. Das im Juni 2006 fertiggestellte Gebäude wurde am Kreuzungspunkt von Sensengasse und Spital­gasse errichtet und belebt seither das Viertel zwischen dem Campus der Universität Wien und dem Allgemeinen Krankenhaus. Das Haus wurde von der Bundesimmobiliengesellschaft BIG errichtet und wird von dieser auch verwaltet. Die Errichtungs­kosten betrugen 13,5 Mio. Euro.