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NEW BUSINESS Guides - INDUSTRIE GUIDE 2023/2024
Der Industriestandort Österreich braucht dringend die richtigen Signale. © Adobe Stock/ink drop

Österreichs Industrie ist ein Grundpfeiler des heimischen Wohlstands. Doch sie kämpft mit den aktuellen Herausforderungen.

Es gilt, die passenden Antworten auf die drängenden Fragen zu finden, um den Standort wieder nach oben zu bringen.

Am „Tag der Industrie“ Ende September in Wien brachte es Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), auf den Punkt: „Industrieland Österreich – das sind im Kern ein Viertel aller Arbeitsplätze, ein Viertel der Gesamtwertschöpfung und fast die Hälfte der Ausgaben für Forschung und Entwicklung.“ Der Großteil des wirtschaftlichen Wohlstands – und damit die Basis für das gute Leben in Österreich – sei auf einen „starken industriellen Kern“ zurückzuführen.

Jedoch hat Österreich mit einer steigenden Zahl an Herausforderungen zu kämpfen, die den Standort massiv unter Druck setzen: Geopolitische Veränderungen, eine schwache wirtschaftliche Entwicklung von Deutschland bis nach China, hohe Energiekosten und sinkende Wettbewerbsfähigkeit bringen den Standort in Bedrängnis. 

Folgen der hohen Energiepreise
Besonders die Energiepreise belasten die Wirtschaft. Doch repräsentative Informationen darüber, wie weiterhin hohe Energiepreise die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft, ihre mittelfristige Exportperformance und damit den Wirtschaftsstandort Österreich beeinflussen, gab es bis dato kaum: „Wir verlieren im internationalen Vergleich deutlich an Wettbewerbsfähigkeit und müssen dringend gegensteuern, um drastische Auswirkungen auf unseren Standort zu verhindern.

Die Wirtschaftskammer Österreich hat das WIFO daher beauftragt, aussagekräftige Erkenntnisse zu den Folgen der hohen Energiepreise zu liefern“, so Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Gemeinsam mit dem Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), Gabriel Felbermayr, und dem WIFO-Experten Werner Hölzl präsentierte er im Sommer die Ergebnisse eine Studie mit dem Namen „Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrie bei weiterhin hohen Energiepreisen“.

Dafür hat das WIFO in unterschiedlichen Modellrechnungen die Auswirkungen hoher Energiepreise untersucht. Und schon das Szenario, dass die Energiepreise zwar hoch, aber unter den derzeit beobachteten Werten bleiben, zeigt stark negative Effekte: So würden die österreichischen Warenexporte langfristig um rund 2,1 Prozent unter dem Nicht-Krisen-Niveau bleiben, die Industrieproduktion um etwa drei Prozent.

„Die asymmetrische Verteilung der Energiepreisanstiege über die Weltregionen hinweg hat die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen und der euro­pä­i­schen Exportwirtschaft beeinträchtigt“, so Gabriel Felbermayr. „Die Modellergebnisse zeigen auch, dass es zu einer Verschiebung der Produktion kommen kann und dass die hohe internationale Verschränkung globaler Wertschöpfungsketten die Dynamik der Industrie beeinflusst.“

Verschlechterung der ­Wettbewerbsfähigkeit 
Das Update der WIFO-Industriebefragung erlaubt Rückschlüsse darauf, wie Unternehmen mittelfristig strategisch auf weiterhin hohe oder steigende Energiepreise reagieren. So bestätigen die Befragungsergebnisse, dass die Preisanstiege von Energie und energieintensiven Vorleistungen die Ertragslage der Unternehmen negativ beeinflusst haben. Dabei melden Unternehmen mit hoher Energieintensität überdurchschnittlich oft stark negative Auswirkungen durch die Preissteigerungen.

Rund die Hälfte der Unternehmen (49 %) erwartet bei weiterhin hohen Energie­preisen eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber europäischen und außer­europäischen Mitbewerbern. Aus- und Verlagerungen werden begünstigt. Rund 47  Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass die Verlagerung von Produktionsschritten ins Nicht-EU-Ausland durch hohe Energiepreise begünstigt wird.

Mehrheitlich rechnen die befragten Unternehmen mit Rückgängen bei Investitionen im Inland. Zwar werden Investitionen in Energieeffizienz deutlich ansteigen, diese können durch hohe Energiepreise ausgelöste Investitionsrückgänge aber nicht kompensieren. „Während sich das Problem der Lieferengpässe bei Investitionen in energiesparende Maßnahmen mit der Zeit lösen dürfte, sehen sich die Unternehmen erheblichen technologischen, regulatorischen und wirtschaftlichen Hemmnissen und Unsicherheiten gegenüber, welche die Investitionsbereitschaft dämpfen“, erläuterte Werner Hölzl die Befragungs­ergebnisse.

Was die Wirtschaft braucht
„Wir zeigen auf, was die österreichische Wirtschaft braucht, damit wir im globalen Wettbewerb nicht abstürzen und unseren Wohlstand halten können. Seitens der Politik besteht ein dringender Handlungsbedarf“, betonte WKÖ-Generalsekretär Kopf im Zuge der Studienpräsentation. Hintergrund ist auch, dass große Industrienationen und globale Wirtschaftsräume aktuelle industriepolitische Strategien verfolgen: China etwa mit massiven Förderungen für Photovoltaik, die USA mit dem Inflation Reduction Act als einer neuen Dimension im Subventionsrennen. „Politisch nicht zu reagieren, ist die gänzlich falsche Option, denn der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit trifft mittelfristig alle Betriebe im Land – egal ob Industrie oder Mittelstand“, unterstrich Karlheinz Kopf.

Die rot-weiß-rote Wirtschaftspolitik müsse ­darauf ausgerichtet sein, negativen Auswirkungen des Energiepreisanstiegs auf den Standort möglichst gering zu halten. Laut WKÖ zählen dazu unter anderem Maßnahmen wie die Senkung der Steuer- und Abgabenlast auf Arbeit, die Attraktivierung von längerem Arbeiten von ­älteren Beschäftigten sowie die Verbesserung der Kinderbetreuungsangebote. Aber auch ein investitionsfreundlicher Rechtsrahmen und schnelle Genehmigungsverfahren, die administrative Kosten und lange Vorlaufdauern von Investitionen reduzieren, werden gefordert. Denn Genehmigungsverfahren würden derzeit ein Hemmnis für Investitionen in energiesparende Maßnahmen darstellen.

Zusätzlich brauche es neben anderen Maßnahmen ein effizientes und kostengünstiges Strommarktdesign auf Basis der Merit-Order mit staatlichen Interventionen in Krisenfällen, die Schaffung der rechtlichen, finanziellen und technologischen Rahmenbedingungen zum raschen Hochfahren einer nationalen und europäischen Wasserstoffwirtschaft und zielgerichtete Förderungen für ambitionierte Investitionsprojekte zur Dekarbonisierung der Wirtschaft oder auch temporäre Unterstützungen durch Subventionen für energieintensive Unternehmen.

Beunruhigende Verschlechterung
Auch die im Oktober veröffentlichte fünfte IndustriePANEL-Befragung „Made in Austria: Zukunft Produktionsarbeit Österreich“ der TU Wien in Kooperation mit der FHWien der WKW bestätigt – trotz der verhalten positiv wahrgenommenen weltweiten Geschäftslage – eine anhaltend schwächelnde Wettbewerbsfähigkeit des produzierenden Sektors in Österreich. An der seit 2019 jährlich durchgeführten Befragung nahmen wieder mehr als 100 Führungskräfte aus produzierenden Unternehmen teil.

Es zeigt sich demnach, dass die Summe der positiven Antworten zur Einschätzung der aktuellen Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Produktionsstandorte im internationalen Vergleich gegenüber dem Vorjahr signifikant gesunken ist. Heuer gaben lediglich 69,4 Prozent der Befragten an, dass die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Produktionsstandorte im internationalen Vergleich als sehr gut oder gut einzustufen ist. Dies markiert den niedrigsten Wert seit Bestehen des Industriepanels und einen Rückgang von mehr als zehn Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr. 

Nach der Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit ihrer österreichischen Produktionsstandorte in den letzten fünf Jahren befragt, haben sogar insgesamt 61 Prozent eine Verschlechterung festgestellt – 24 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Ein beunruhigendes Ergebnis, das laut den Studienautoren sicher auch auf die markanten Steigerungen der Preisniveaus, nicht zuletzt bei Immobilien- und Grundstückspreisen, auf stark gestiegene Lohn- und damit verbundene Lohnnebenkosten und generell hohe Steuerbelastung zurückzu­führen ist.

Kreislaufwirtschaft auf dem Vormarsch
Erstmals wurden abseits anderer Themen auch bestehende und geplante Initiativen in Richtung Kreislaufwirtschaft abgefragt. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits 75 Prozent der befragten Unternehmen Maßnahmen für eine nachhaltige Wertschöpfung setzen, auch aus Kostengründen. „Als wichtige Ansätze der Kreislaufwirtschaft wurden Materialrecycling, Ressourcenreduktion, nachhaltige Energieformen sowie Reparatur und Wiederverwendung genannt“, sagte Sebastian Schlund, Vorstand des Instituts für Managementwissenschaften (IMW) der TU Wien, bei der Präsentation der Studie. „Neben der wirtschaftlichen Relevanz durch geringere Produktionskosten erwarten die Befragten von ihren Kreislaufinitiativen vor allem eine geringere Umweltbelastung und ein nachhaltigeres Image. Darüber hinaus werden durch diese Maßnahmen zur Nachhaltigkeit bereits durchschnittlich 14 Prozent des Gesamtumsatzes bei den im Panel vertretenen Unternehmen erwirtschaftet.“

Der in der Befragung erhobene Automatisierungsgrad hat einen neuen Höchststand erreicht. „Trotz durchschnittlich 407 Robotern pro 10.000 Industriearbeitsplätzen ebbt aber der Trend zu Cobots, Assistenzsystemen und maschinellem Lernen etwas ab“, ergänzt Walter Mayrhofer (linkes Bild), Forschungsleiter an der FHWien der WKW. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der große Hype vorbei ist und die ehemaligen Trendthemen mittlerweile in der betrieblichen Praxis angekommen sind.“

Arbeitskräftemangel statt Fachkräftemangel
Für Johannes Hunschofsky, den Geschäftsführer von EIT Manufacturing East, „genießt der Faktor Mensch in der österreichischen Produktionsarbeit trotz zunehmender Automatisierung weiterhin einen hohen Stellenwert. Im Vergleich zum bereits hohen Niveau des Vorjahres ist die Wertschätzung der menschlichen Arbeit in den befragten Unternehmen auf 99 Prozent gestiegen.“

Während bei der internationalen Personalentwicklung die optimistische Stimmung überwiegt, sind die Erwartungen für die österreichischen Standorte etwas gedämpfter, aber immer noch positiv. „Neu ist, dass mittlerweile Personal auf allen Qualifikationsstufen gesucht wird. Insofern ist aus dem Fachkräftemangel ein Arbeitskräftemangel geworden.“ Die damit verbundenen Herausforderungen reichen laut den Studienautoren von den Aus- und Weiterbildungssystemen über Kinderbetreuungseinrichtungen und Migrationspolitik bis hin zur Gestaltung der Arbeitsverhältnisse.

Weiters wurde auf anhaltende Probleme in den Lieferketten hingewiesen, die bei 65 Prozent der befragten Unternehmen zu längeren Lieferzeiten führten. Die österreichischen Unternehmen begegnen diesen Verzögerungen mit einer klaren Ausrichtung auf eine komplexe und variantenreiche Produktion, was die Flexibilität der österreichischen Produktionsstandorte unterstreicht.

Industrieland Österreich reloaded
Von den nüchternen Zahlen wieder zurück zum eingangs erwähnten „Tag der Industrie“, wo IV-Präsident Georg Knill pointiert feststellte: „Unser mögliches Potenzial wird oftmals durch hausgemachte Stolpersteine zusätzlich behindert. Ein zu starrer Arbeitsmarkt, hohe Belastungen durch Steuern und Abgaben sowie ein enges Korsett aus Bürokratie und Überregulierung verhindern, dass unser Standort seine wahre Stärke entfalten kann.“ Er drängte auf dringend positive Signale seitens der Politik. „2007 war Österreich auf Rang elf im Wettbewerbsranking. 15 Jahre später sind wir auf den 24. Rang zurückgefallen. Das sind alarmierende Entwicklungen, die rasche Gegenmaßnahmen benötigen“, so Knill.

Vor diesem Hintergrund präsentierte die Indus­triellenvereinigung auch eine Strategie mit positiven Signalen für die notwendige Attraktivierung des Standorts: „Industrieland Österreich Reloaded“. „Wir müssen uns wieder auf die Werte besinnen, die uns als Industrieland definieren. Österreich hat bewiesen, dass eine gute Balance zwischen sozialer Verantwortung und wirtschaftlicher Effizienz möglich ist“, so Knill. „Es ist an der Zeit, dieses Bekenntnis zu Freiheit und Selbstverantwortung zu erneuern und als Richtschnur für zukünftige Entscheidungen zu nutzen.“

Anhand von drei einfachen Symbolen aus dem Alltag der Menschen – der Signalstärke, der Netzwerkverbindung und des Ladestands des Akkus – präsentiert IV-Präsident Knill den aktuellen Zustand der Industrie auf eingängige Weise. „Unser Standort sendet falsche Signale, denn wir vermitteln nicht mehr das, wofür wir als offene und exportorientiere Volkswirtschaft immer bekannt waren. Die Verbindungen in unserem Netzwerk brechen ab, da wir uns durch Überregulierung selbst massiv belasten, während andere Wirtschaftsregionen an uns vorbeiziehen. Unsere Kraftquelle, die Powerbank, ist nicht mehr gefüllt. Es mangelt uns an Arbeitskräften, einem zügigen Infrastrukturausbau und wettbewerbs­fähigen Energiekosten“, zog Knill Bilanz.

Um die Signalstärke zu erhöhen, das Netzwerk zu stärken und die Powerbank wieder zu befüllen, brauche es einen modernen Staat, der schlank und leistungsfähig ist. Die Infrastruktur, von der Straße über das Breitband bis zu Energieleitungen, müsse ausgebaut werden. Die Ausbildung junger Talente und erstklassiger Fachkräfte aus dem In- und Ausland müsse noch mehr forciert werden, um dem Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenzutreten. Investitionen in Forschung, Technologie und Innovation müssten getätigt werden, um im internationalen Standortwett­bewerb die Nase vorn zu haben. 

Neue aws-Förderung
Die Rufe der Interessenvertretungen von Wirtschaft und Industrie verhallen nicht ungehört. So wurde etwa im November eine neue Förderung für eine nachhaltige und digitalisierte Wirtschaft präsentiert. Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) wird die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) das ­Förderungsprogramm TWIN TRANSITION anbieten.

Diese Förderung ist mit rund 200 Millionen Euro dotiert und richtet sich vor allem an mittlere und große Industrieunternehmen. Gefördert werden Betriebsansiedlungen sowie Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen, die zu einer nachhaltigen und digitalisierten Wirtschaft beitragen und Wertschöpfung sowie Arbeitsplätze in Österreich schaffen sollen.

Im Fokus des Programms stehen Vorhaben, die aufgrund erfolgreicher Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung dazu beitragen, die Errichtung und Aufrüstung von Pilot- bzw. Demonstrationsanlagen in die erste industrielle Fertigung im Sinne der Transformation der Wirtschaft zu überführen. Dabei werden Unternehmen in die Lage versetzt, die auf Forschung und Entwicklung basierenden Innovationen rascher und in größerem Umfang durchführen zu können.

Aktuelle Herausforderungen ganzheitlich behandeln
„Aktuelle Herausforderungen im Zusammenhang mit der Energiekrise und der Dekarbonisierung sind Themen, die wir im Sinne eines zukunftsfähigen Wirtschafts-, Forschungs- und Produktionsstandorts ganzheitlich behandeln müssen. Nur so können wir unsere Wettbewerbsfähigkeit auf internationaler Ebene erhalten und gleichzeitig unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern reduzieren. Mit der Klima- und Transformationsoffensive, die vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft bis 2026 mit insgesamt 600 Millionen Euro finanziert wird, setzen wir einen großen und wichtigen Schritt in diese Richtung“, sagte in diesem Zusammenhang Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

„Die BMAW-Offensive beruht auf drei Säulen: der Forschungs-, der Investitions- und der Qualifizierungsförderung. Im Bereich der Forschung und Qualifizierung wurden die ersten Projekte bereits umgesetzt. Mit dem Programm TWIN TRANSITION startet nun die dritte bedeutende und finale Säule der Transformationsoffensive, mit der Betriebsansiedlungen sowie Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen gefördert werden, die zu einer nachhaltigen und digitalisierten Wirtschaft beitragen und Wertschöpfung sowie Arbeitsplätze in Österreich sichern.“

Beitrag zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit 
Die geförderten Projekte sollen nicht nur die Qualität bestehender Produkte steigern, sondern auch neue Marktinnovationen ermöglichen und dadurch zur Lösung globaler umweltpolitischer Herausforderungen beitragen. Darüber hinaus soll den förderungspolitischen Zielsetzungen des Klima- und Umweltschutzes und der Stärkung des Innovationsstandorts Österreich auf nachhaltige Weise entsprochen werden.

„Als aws unterstützen wir österreichische Unternehmen in sämtlichen Unternehmensphasen. Mit dem Förderungsprogramm TWIN TRANSITION können wir nun einen substanziellen Beitrag zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit leisten, indem wir Transformationsprojekte innovativer Unternehmen begleiten. Damit sind wir auch in dieser schwierigen Phase ein zuverlässiger Partner und schaffen gemeinsam eine höhere Wertschöpfung für den Standort Österreich“, so aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister.

Projekte können über den aws-Fördermanager eingereicht werden. Die Mindestprojektgröße liegt den Angaben zufolge bei vier Millionen Euro, und die Zuschusshöhe orientiert sich am EU-Beihilfenrecht. Die Projekte können sowohl Betriebsansiedlungen als auch Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen mit technologischem Fokus und Beschäftigungs- oder regionalökonomischen Impulsen sowie Investitionen im Zusammenhang mit Produkt- und Verfahrensinnovationen durch die Umsetzung eigener F&E-Resultate in der Produktion sein.

Die Industriellenvereinigung begrüßte diesen weiteren Teil der Transformationsoffensive des Wirtschaftsministeriums. „Es ist ein wichtiges und positives Signal an den Wirtschafts-, Produktions- und Forschungsstandort Österreich, dass nun ein weiterer zentraler Baustein der Transformationsoffensive als Grundlage für die Realisierung von Investitionen in die digitale und grüne Transformation startet“, so IV-General­sekretär Christoph Neumayer. 

Bleibt zu hoffen, dass noch viele weitere Signale dieser Art folgen, um der Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Wirtschaftsstandorts weiteren Auftrieb zu verleihen. Denn der „starke industrielle Kern“ von Österreichs Wohlstand muss zum Wohl des ganzen Landes behütet werden. (RNF)