Vom Start-up zum Weltkonzern

NEW BUSINESS Innovations - NR. 01, JÄNNER 2023
Das erste Produkt des künftigen Weltkonzerns: Der Zeigertelegraf. © Siemens

Am 12. Oktober 1847 hat Siemens in einem Berliner Hinterhof in der Schöneberger Straße seinen Betrieb aufgenommen – als kleine Manufaktur von Zeigertelegrafen mit zehn Mitarbeitern ...

... 175 Jahre später beschäftigt Siemens mehr als 300.000 Menschen weltweit und ist einer der größten Technologiekonzerne der Welt. 

Seit seiner Gründung war Siemens nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Heimat und Lebensgefühl von Millionen Menschen. Insgesamt haben bei Siemens bislang etwa vier Millionen Menschen gearbeitet. Deutschland bleibt dabei mit rund 86.000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von über 11 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2021 weiterhin größter Standort des Unternehmens.

Zu Siemens Österreich wiederum zählen 8.900 Mitarbeitende, die einen Umsatz von 2,7 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftet haben. Gemeinsam mit den von Österreich verant­worteten Ländern in Süd- und Südosteuropa bis Israel darf sich diese Region zu den umsatzstärksten Regionen der Welt ­zählen.

Technologiegeschichte seit 175 Jahren
In 175 Jahren hat Siemens Industrie- und Technikgeschichte geschrieben und dabei den Alltag der Menschen weltweit verändert. Eine seiner wichtigsten Innovationen gelang Werner von Siemens im Jahr 1847 mit der Konstruktion des Zeigertelegrafen, das erste Produkt des künftigen Weltkonzerns. Damit konnten Nachrichten über große Entfernungen wesentlich schneller und zuverlässiger als bisher übermittelt werden: Es ist der Beginn der Vernetzung der Welt.

Noch wegweisender war Werner von Siemens’ Erfindung der Dynamomaschine 1866. Der schreibmaschinengroße Kasten konnte erstmals auf wirtschaftliche Weise mechanische Energie in Strom verwandeln – und leitete damit das Zeitalter der Elektrizität ein. Doch Siemens hat nicht nur technologische Meilensteine gesetzt, sondern war auch im sozialen Bereich seiner Zeit voraus: So hat das Unternehmen bereits 1872 eine Pensionskasse für seine Mitarbeitenden eingeführt – vergleichbare staatliche Leistungen wurden in Deutschland erst rund 20 Jahre später gesetzlich verankert. 
 
Führendes Technologieunternehmen in der Digitalisierung
Heute konzentriert sich Siemens auf die Felder Industrie, Infra­struktur, Mobilität und Gesundheit – und ist ein führendes Technologieunternehmen in der Digitalisierung. Seit dem Jahr 2008 hat Siemens 10 Milliarden Euro in Softwarefirmen investiert. Für Forschung und Entwicklung hat Siemens im Geschäftsjahr 2021 rund 5 Milliarden Euro aufgewendet. Siemens-Forschende haben allein in diesem Zeitraum rund 4.500 Erfindungen gemeldet – das sind rund 20 Erfindungen pro Arbeitstag.

Um den digitalen Wandel zu gestalten, kombiniert Siemens Hard- und Software miteinander – und verbindet damit die realen und digitalen Welten in der Betriebs- und Informationstechnologie. Damit können Kunden und Partner ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit steigern und Innovationen schneller vorantreiben.

Siemens in Österreich: seit 1879
Im Jahr 1879 startete Siemens in Österreich mit der Eröffnung eines technischen Büros von Siemens&Halske. 1898 übersiedelte die Kabelfabrik des Unternehmens an den heutigen Standort in Floridsdorf – und seitdem nimmt die Erfolgsgeschichte im 21. Bezirk ihren Lauf. In der neuen Siemens City Vienna bündelte das Unternehmen mit der Eröffnung 2010 alle Bürostandorte Wiens, heute findet man hier die Konzernzentrale. (BO)


INFO-BOX
Starker Abschluss im vierten Quartal 2022
Trotz eines komplexen makroökonomischen Umfelds, beeinflusst unter anderem durch die Wirtschaftssanktionen gegen Russland, die hohe Inflation und die Auswirkungen der Pandemie, ist Siemens in allen Schlüsselmärkten erneut gewachsen. Zudem konnten im Geschäftsjahr 2022 größere Unterbrechungen trotz Risiken in der Lieferkette im Hinblick auf elektronische Bauteile, Rohstoffe und Logistik vermieden werden. „Siemens hat im Geschäftsjahr 2022 mit einem Ergebnis auf Rekordwert von über 10 Milliarden Euro im industriellen Geschäft erneut eine hervorragende Leistung erzielt. Wir haben unsere Strategie erfolgreich umgesetzt, Marktanteile gewonnen und wertsteigerndes Wachstum erzielt. Die hohe Nachfrage nach unseren Hardware- und Softwareangeboten hält an, einschließlich eines höheren Umsatzwachstums als erwartet im digitalen Geschäft“, so Siemens-Vorstand Roland Busch.