Logistik-Sieg für BMW

NEW BUSINESS Innovations - NR. 01, JÄNNER 2026
Das Siegerteam von BMW mit dem OÖ-Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner, Juryvorsitzendem Veit Kohnhauser, VNL-Beiratssprecher Hubert Zajicek und VNL-Obmann Franz Staberhofer © VNL cityfoto

Der Österreichische Logistikpreis 2025 des Vereins Netzwerk Logistik geht an die BMW Motoren GmbH.

Ausgezeichnet wurde der „Logistik-Kompass“, der Verbrenner- und E-Mobilitätslogistik effizient verbindet.

Im Rahmen des Österreichischen Logistiktages in Linz wurde der Österreichische Logistikpreis des VNL (Verein Netzwerk Logistik) vergeben. Dieser Preis würdigt herausragende Leistungen im Bereich innovativer Logistikprojekte und wird nach einer sorgfältigen Bewertung durch eine Fachjury verliehen. Gewonnen hat diesen Preis die BMW Motoren GmbH. Sie wurde für ihr wegweisendes Projekt „Logistikkompass“ ausgezeichnet. Das Werk Steyr zeigt, wie Logistik zur strategischen Schlüsselkompetenz im Wandel zur Elektromobilität wird. Mit einem integrativen Gesamtkonzept für Verbrenner- und E-Motorenlogistik konnte ein Höchstmaß an Flexibilität, Effizienz und Reaktionsfähigkeit erreicht werden.

Der Logistik-Kompass mit den Leitfeldern Lean, Green, Digital und People dient dabei als Orientierungsrahmen. Digitale Lösungen, autonome Transportsysteme und die aktive Einbindung der Mitarbeitenden sorgen für Innovation aus eigener Kraft. Nachhaltige Maßnahmen wie die Konsolidierung von Lager­standorten und eine Recyclingquote von 93 Prozent unterstreichen die Umweltverantwortung des Projekts. Die Ergebnisse: 25 Prozent geringere Logistikkosten, 100 Prozent Liefer- und Sequenztreue und ein weltweit übertragbares Modell.

Viel Lob für den Logistik-Kompass
Veit Kohnhauser, Juryvorsitzender und VNL-Geschäftsführer, betonte in seiner Laudatio: „Die BMW Motoren GmbH hat mit dem Logistik-Kompass ein zukunftsweisendes Konzept geschaffen, das Logistik als strategischen Enabler im industriellen Wandel positioniert. Besonders beeindruckt hat die Jury die konsequente Integration von Verbrenner- und E-Mobilitätslogistik in einem flexiblen Gesamtsystem. Die Verbindung aus digitaler Intelligenz, autonomer Technik und Mitarbeiterbeteiligung macht dieses Projekt zum Vorbild einer lernenden Organisation. Der Logistik-Kompass ist mehr als ein Werkzeug – er ist ein kultureller Wandel, der Innovation, Effizienz und Verantwortung vereint. Für die Jury ist klar: Dieses Projekt zeigt, wie moderne Logistik den Unterschied macht. Deshalb geht der Österreichische Logistikpreis in diesem Jahr verdient an die BMW Motoren GmbH.“

Überreicht wurde der Österreichische Logistikpreis 2025 von OÖ-Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner: „Logistik ist der Blutkreislauf einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft – ohne ihn steht jede Produktion, jeder Handel, jede Dienstleistung. Unsere Gesellschaft würde ohne Logistik stillstehen. Gerade in Oberösterreich als Industrieland Nummer 1 ist eine leistungsfähige Logistik entscheidend für Wachstum, Beschäftigung und Innovation. Die BMW Motoren GmbH zeigt mit ihrem Werk in Steyr eindrucksvoll, wie Logistik nicht nur unterstützt, sondern aktiv gestaltet und Zukunft sichert. Zugleich stellt BMW auch erfolgreich das Prinzip der Technologieoffenheit in den Mittelpunkt. Es kann für die Mobilität der Zukunft keine Pauschallösung geben. Für jeden Anwendungsfall muss die richtige Technologie gefunden werden. Das ausgezeichnete BMW-Projekt Logistik-Kompass steht für Flexibilität, Effizienz und Nachhaltigkeit – Werte, die auch die Stärke unseres Wirtschaftsstandorts ausmachen. Es beweist, dass Spitzenleistung in der Logistik kein Zufall ist, sondern das Ergebnis von klarem Denken, mutigem Handeln und konsequenter Umsetzung. Die Auszeichnung mit dem Österreichischen Logistikpreis des VNL ist daher nicht nur ein Erfolg für BMW, sondern auch ein starkes Signal für die Innovationskraft oberösterreichischer Unternehmen.“ 

Sieben Gründe für den BMW-Sieg
Die Jury zeigte sich vor allem davon beeindruckt, dass BMW mit einem ganzheitlichen Logistikkonzept auf die Transformation der Antriebstechnologien reagiert. Anstatt parallele Systeme für Verbrenner und E-Antriebe zu betreiben, hat das Unternehmen ein integratives Logistiksystem geschaffen, das maximale Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit vereint. Orientierung bietet dabei der Logistik-Kompass, der mit seinen vier Leitfeldern Lean, Green, Digital und People als strategischer Wegweiser fungiert und Innovation, Effizienz sowie Nachhaltigkeit fördert, ohne dabei starre Vorgaben zu machen.

Ein wesentlicher Baustein ist das flexible Lagersystem: Ein zentrales Motorenlager ermöglicht die gemeinsame Nutzung für unterschiedliche Antriebssysteme und Kaufteile, steigert den Durchsatz, senkt Kosten und erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit. Gleichzeitig zeigt sich die Digitalisierung als gelebter Wandel, denn KI-gestützte Behälterkontrolle, selbstentwickelte Dashboards und Chat­bots sind nur einige Beispiele für die enge Einbindung der Mit­arbeiter:innen in digitale Prozesse. Auch bei der Steue­rung setzt BMW auf datenbasierte Methoden: Power BI, Process Mining und Steuerungsdashboards schaffen Transparenz, sorgen für effizientere Abläufe, eine bessere Ressourcennutzung und schnellere Entscheidungen.

Ergänzt wird dies durch Maßnahmen, die Nachhaltigkeit fest verankern. Die Konsolidierung externer Lager, der Einsatz von E-Lkw und interner Bahnlogistik senken Emissionen deutlich und werden durch eine beeindruckende Recyclingquote von 93 Prozent im Materialkreislauf ergänzt. Besonders beeindruckt zeigten sich die Juror:innen zudem von den Leistungskennzahlen, die das Projekt erzielt: 25 Prozent geringere Logistikkosten pro Einheit, 100 Prozent Liefer- und Sequenztreue sowie die Fähigkeit, Produktionspläne bis kurz vor Fertigungsstart anzupassen. (BS)