Industrie-Frühling

NEW BUSINESS Innovations - NR. 04, APRIL 2024
Die Intertool integriert in diesem Jahr die Fachmesse Schweissen. Dieses Fachmessenduo, das vom 23.-26. April in der Messe Wels stattfindet, spiegelt so den gesamten Prozess der industriellen Produktion wider. © RX Austria & Germany

Als österreichische B2B-Plattform im Industrieherz Österreichs zeigt die Intertool­ & Schweissen auf, welch entscheidenden Aspekte die Produktion der Zukunft ­prägen werden.

Was sich sonst in Österreichs Industrie tut – wir haben nachgefragt.

Die erste Ausgabe vor zwei Jahren hat den Veranstalter bestärkt: Der Weg der Intertool nach Wels war der Richtige. Heuer folgt man dem Wunsch der Branche nach einem April-Termin und ergänzt die Intertool inhaltlich auch noch um die Schweissen, die Fachmesse für Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnik. So versammelt sich die Branche vier Tage vom 23. bis zum 26. April in Oberösterreich, um ihre neuesten Technologien zu präsentieren, Geschäftskontakte zu knüpfen sowie sich über die aktuellen Entwicklungen in der Fertigungstechnik auszutauschen.

„Die Intertool hat für uns durch den zentralen Standort Wels noch mehr an Bedeutung als Branchentreffpunkt gewonnen“, so Thomas Fietz, CEO von Wedco. „Hier haben wir die ideale Plattform, um unsere neuesten Innovationen und Produkt-Highlights zu präsentieren, persönliche Kontakte zu pflegen und unsere Netzwerke zu erweitern.“

Das sieht auch Manuel Hofstadler von Boehlerit so: „Österreich ist ein exportorientiertes Industrieland und der Export trägt wesentlich zum Wohlstand bei. Da Österreich durch KMUs geprägt ist, wird auch eine Messe für die Fertigungsindustrie benötigt. Und diese wichtige Plattform ist die Intertool.“ Weitere ­Aussteller-Statements finden Sie in dieser Ausgabe auf Seite 8 und 9.

Oberösterreich hat sich in Sachen Messen überhaupt zu einem Hotspot entwickelt. Auch die Smart Automation, die zentrale Informationsdrehscheibe für die industrielle Automatisierung, hat ihren fixen Platz in Linz gefunden. Allerdings erst wieder im Mai 2025. Wer sich hier heuer über Neuheiten informieren will, muss eine Reise nach Deutschland, etwa zur Hannover Messe von 22. bis 26. April, antreten oder die Branchenstatements der Automatisierer ab Seite 18 lesen. 

Expertenwissen und Best Practice
Doch zurück nach Wels: Die Intertool und die Schweissen wollen nicht nur eine Plattform für den Austausch von Technologien, sondern auch eine für Wissen und Innovation sein. Dazu gibt es ein breites Spektrum an Vorträgen, Seminaren und Workshops. Im Intertool Forum powered by CDP finden etwa hochkarätige Präsentationen und Diskussionen zu aktuellen Themen der Industrie statt.

Hier kommen Expert:innen zusammen, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen. Die Intertool Arena hingegen bietet eine dynamische Umgebung für Workshops und präsentiert Best-Practice-Beispiele aus der Praxis. Hier können die Besucher:innen innovative Technologien live erleben und von Expert:innen aus erster Hand lernen. 

Am ersten Tag erläutern etwa Gerald Kohler, Geschäftsführer von Planfactory, und Dietmar Leo, Österreich-Vertriebsleiter bei Amada, die Gründe für die Nutzung von Amada-Maschinenlösungen in der Blechbearbeitung, wie Laserschneiden, Stanzen, Abkanten und Laserschweißen.

SMW-Geschäftsführer Manfred Zorn und Okuma-Austria-Vertriebsleiter Mario Waldner zeigen im Workshop „Benchmark in der Maschinenauslastung“, wie automatisierte und digitalisierte Fertigungsprozesse die Maschinenauslastung maximieren und gleichzeitig Flexibilität und Effizienz steigern. Anton Aigner, Produktionsleiter von Swacrit systems, und Gregor Rofner, Vertriebsingenieur bei Hermle Österreich, zeigen gemeinsam die Zukunft der Fertigung mittels Roboterautomatisierungslösungen. 

Stefan Biffl von der TU Wien wird für einen weiteren Höhepunkt im Intertool Forum sorgen. In seinem Vortrag wird er die effiziente Datenanalyse in der mehrstufigen Fertigung anhand von PPR-Modellierung demons­trieren. Praktische Beispiele aus dem Automobilbau zeigen, wie das Modellieren von Abhängigkeiten zwischen Ursachen und Effekten in verschiedenen Disziplinen dazu beiträgt, Risiken bei interdisziplinären Herausforderungen zu identifizieren und zu priorisieren, und damit die Effizienz in der Fertigung zu steigern.

Daran anknüpfend präsentiert Florian Reiterer von Nemak die Entwicklung eines selbstoptimierenden digitalen Zwillings eines Produktionssystems. In Zeiten wachsenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Praktiken rückt der Workshop von David Karnthaler von der Rich. Klinger Dichtungstechnik GmbH & Co KG ins Rampenlicht. In seinem Vortrag „Energieeffiziente Prozesse in der Dichtungsproduktion“ zeigt er innovative Lösungsansätze für eine umweltschonende Fertigung und präsentiert Ansätze zur Energieeinsparung während der thermischen Behandlung von Dichtungsplatten. 

Für ein weiteres Highlight im Intertool Forum powered by CDP sorgt Florian Pauker von EVVA. Mit dem Projekt Axiom bietet er einen spannenden Einblick in die innovative Nutzung von Digitalisierung und Lean-Prinzipien in der Montage von E-Zylindern. Er zeigt, wie durch die Integration von Lean und Digitalisierung rund um die Mitarbeiter die Produktivität gesteigert, die Fehlerquote gesenkt und die Mitarbeiter stärker in den Fokus gerückt werden können.

All Electric Society in Hannover
Wer die Reise nach Hannover macht, wird nicht nur Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft treffen, sondern das Konzept der All Electric Society in einer eigenen Arena erleben können. Organisiert wird die Arena vom ZVEI mit namhaften Ausstellern wie Harting, Pepperl+Fuchs, Phoenix Contact, Rittal, Schneider Electric, Siemens oder Wöhner.

„Die All Electric Society Arena hat zum Ziel, die Möglichkeiten einer im Wesentlichen auf regenerativen Energien aufbauenden Energieversorgung zu diskutieren und praxisnah greifbar zu machen“, so Gunther Koschnick, Bereichsleiter Industrie im ZVEI. Expert:innen aus der Branche, der Wissenschaft und der Politik beleuchten in einem vielfältigen Vortragsprogramm, wie die Zukunft immer elektrischer wird.

„Das ZVEI-Zielbild der All Electric Society ist das Angebot der Elektro- und Digitalindustrie zur Erreichung der beschlossenen Klimaziele“, so Koschnick, und er erklärt weiter: „Nicht nur direkte Elektrifizierung von Technologien und Prozessen, sondern auch Sektorenkopplung und intelligente Speichertechnologien wie Wasserstoff und Power-to-X-Technologien nehmen darin eine wichtige Rolle ein. Damit ist die All Electric Society das Energieeffizienzszenario einer klimaneutralen Industriegesellschaft und prädestiniert, von der Hannover Messe aufgegriffen zu werden.“

Auch Hubertus von Monschaw, Global Director Trade Fair and Product Management Hannover Messe bei der Deutschen Messe, ist vom wertvollen Beitrag der All Electric Society Arena überzeugt: „Mit dem diesjährigen Leitthema „Energizing a Sustainable Industry“ bildet die Hannover Messe den idealen Rahmen für alle Initiativen rund um eine klimaneutrale Industrie. Die All Electric Society Arena wird zeigen, wie die Industrie dazu beitragen kann, die Klimaziele zu erreichen.“ (BS)