Insgesamt bleibt die Unternehmengruppe trotz multipler Krisen auf einem positiven Kurs. © Greiner AG
Auch im schwierigen Geschäftsjahr 2022 hat Greiner einen soliden Umsatz von mehr als 2,3 Mrd. Euro erzielt. Trotz der verschiedenen Krisen hält das Kunststoffunternehmen ...
... an seinen Nachhaltigkeitszielen fest.
Wir haben mit mehr als 2,3 Milliarden Euro einen beachtlichen Umsatz erwirtschaftet, und das in einem wirklich turbulenten globalen Umfeld, in dem ein Wachstum alles andere als selbstverständlich war. Gleichzeitig sind wir unseren Weg in Richtung Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft konsequent weitergegangen. Unsere größte Stärke dabei waren und sind unsere über 11.600 Mitarbeiter:innen und deren Innovationskraft, aber auch die Vielseitigkeit unserer Märkte und Branchen“, so Axel Kühner, Vorstandsvorsitzender der Greiner AG, bei der Präsentation des Integrierten Geschäftsberichts 2022.
Dabei sei das Wachstum geringer ausgefallen als ursprünglich erwartet, trotzdem wurde so viel wie noch nie in der Unternehmensgeschichte investiert, ergänzt Hannes Moser, Finanzvorstand der Greiner AG. Die Schwerpunkte lagen auf der Modernisierung und Erweiterung von Maschinen und Anlagen in der Höhe von 65,7 Mio. Euro und im Bereich Digitalisierung um 7,5 Mio. Euro. Nicht nur die Kostensteigerungen, auch die gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen hatten Auswirkungen auf die Performance der drei Greiner-Spartenunternehmen.
„Während der Pandemie gab es eine starke Nachfrage nach Sofas und Matratzen – und damit eine erhöhte Auftragslage für die Schaumstoffsparte Neveon. Im Jahr 2022 war diese Nachfrage vergleichsweise gedämpft. Auch bei Greiner Bio-One ist die erhöhte Nachfrage nach den Vacuette-Virus-Stabilisierungsröhrchen stark zurückgegangen. Am stabilsten blieben die Aufträge für die Verpackungssparte Greiner Packaging“, so Manfred Stanek, Chief Operating Officer der Greiner AG.
Zukäufe und Beteiligungen
2022 ist Greiner mit dem Kauf eines serbischen Recyclingunternehmens erstmals in das Wertstoffgeschäft eingestiegen. Recycelte Wertstoffe, die bisher von außen zugekauft werden mussten, kommen nun zum Teil aus dem eigenen Haus. Mit mehreren Beteiligungen, abgewickelt durch den Innovationshub Greiner Innoventures, hat Greiner seine Tätigkeitsfelder im Vorjahr erweitert:
Beispiele dafür sind etwa das Start-up MATR, das Recyclinglösungen für Matratzen der Hotellerie anbietet, das Start-up Hempstatic, das Schallschutzpaneele aus Hanf produziert, oder auch die neue Tochterfirma Greiner Zeroplast, die Material für biobasierte Kunststoffe entwickelt. Sämtliche Zukäufe und Beteiligungen vereint, dass sie auf die Nachhaltigkeitsstrategie von Greiner einzahlen.
Festhalten an Nachhaltigkeitszielen
Aktuell beläuft sich die weltweite CO₂-Bilanz von Greiner auf mehr als 2,8 Mio. Tonnen CO₂. „Wir sind uns des enormen Fußabdrucks und der Verantwortung bewusst, die damit einher geht. Mit der freiwilligen Offenlegung unserer nichtfinanziellen Kennzahlen und Emissionswerte wollen wir transparent aufzeigen, wo wir heute stehen und hinwollen. Bis 2030 wollen wir im Bereich der Scope-1- und Scope-2-Emissionen ein klimaneutrales Unternehmen sein“, so Kühner. Neben dem Bereich Klimaschutz zählen auch die Bereiche Kreislaufwirtschaft und Menschen zu den drei Säulen der Greiner-Nachhaltigkeitsstrategie.
„Nur, weil es nun mehr Gegenwind gibt, werden wir nicht vom Kurs abweichen. Wir sind überzeugt, dass es den nachhaltigen Transformationsprozess jetzt mehr denn je braucht, um als Unternehmen in unserer Branche weiter bestehen können“, so Kühner. Daher hat Greiner im November des Vorjahres seine Klimaziele bei der weltweiten Science-Based-Targets-Initiative eingereicht. Damit verpflichtet sich das Unternehmen zu den wissenschaftlich definierten Zielen, die es zur Erreichung des Pariser Klimaabkommens braucht.
Im Bereich der dritten Säule – der Menschen bei Greiner – legt der Integrierte Bericht Erfolge und Verbesserungspotenzial gleichermaßen offen: 2022 betrug der Anteil der Frauen in Führungspositionen 26 Prozent. Die selbst auferlegte Zielvorgabe liegt bei 35 Prozent bis zum Jahr 2025 und 40 Prozent bis 2030.
2023 bleibt wirtschaftlich herausfordernd
Hohe Energiepreise und steigende Transportkosten erschweren weiterhin die Lage in allen Bereichen. Die Inflation wird sowohl die Material- als auch die Personalkosten treiben. Dadurch ergibt sich eine steigende Kostenbasis „Insgesamt aber bleibt unsere Gruppe trotz allem auf einem positiven Kurs. Wir haben genug Kraft, die aktuell schwierige Marktphase erfolgreich zu durchlaufen. Wir werden, sobald die Rahmenbedingungen sich wieder normalisieren, den langfristigen Wachstumskurs erfolgreich fortsetzen. Unabhängig von der aktuell herausfordernden Phase setzen wir auch im laufenden Jahr unseren Transformationsprozess unbeirrt fort“, so Kühner abschließend. (BS)