Die Bilanzen der Wirtschaftsmotoren.

NEW BUSINESS - NR. 11, NOVEMBER 2025
Die Industrie ist und bleibt ein wichtiger Motor für Innovation, Ausbildung und Wirtschaftswachstum, auch wenn die Produktion in den letzten Jahren zurückging. © Adobe Stock/MDRAFIQUL

NEW BUSINESS präsentiert das brandneue Ranking der 280 umsatzstärksten Industrieunternehmen Österreichs. Außerdem: „Deep Dives“ in bedeutende Branchen.

Die Tatsache lässt sich nicht beschönigen: Österreichs Industriebetriebe haben schon bessere Zeiten erlebt. Vergleicht man die insgesamten Umsätze aller in unserem Ranking des Vorjahres gelisteten Firmen (= Bilanzen des Jahres 2023) mit den heuer gelisteten Unternehmen (= Bilanzen des Jahres 2024), ergibt sich ein Minus von rund 5 Prozent im Jahr 2024. Alles in allem hat sich Österreichs Industrie also als sehr stabil erwiesen, trotz konjunkturellem Gegenwind. Viele Unternehmen haben Chancen genutzt, neue Potenziale entfaltet, kräftig investiert und strategische Weichen gestellt, um Erfolge für die Zukunft zu sichern – und zwar über alle Branchen hinweg.

Von innovativer Elektronik über imposante Maschinen und Anlagen bis hin zu systemrelevanten Medikamenten – Österreichs Industrie zeichnet sich durch ihre Vielfalt an Branchen aus, die durch kleine und mittlere Unternehmen ebenso geprägt wird wie durch große, international erfolgreiche Konzerne. Davon können Sie sich auf den kommenden Seiten überzeugen, bevor im Anschluss das brandneue Ranking der 280 umsatzstärksten Industrieunternehmen Österreichs auf Ihre Begutachtung wartet.

Ab Seite 33 haben wir die wichtigsten Kennzahlen und Fakten (Branche, Eigentümerstruktur, Umsatz, EBIT, EBT oder EBITDA und Mitarbeiterzahl) des Geschäftsjahres 2024 für Sie zu Papier gebracht. Die brisanten Zahlen wurden wie gewohnt persönlich bei den Unternehmen erfragt. In vereinzelten Fällen, wo uns keine Daten zur Verfügung gestellt wurden, haben wir auf die vertrauensvolle Unterstützung unserer Partner CRIF und Creditreform gesetzt. Trotz aller Sorgfalt können wir den einen oder anderen Fehler nicht ausschließen, daher bitten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, uns zu informieren, sollte Ihnen ein solcher begegnen. (BO)


AUTOMOTIVE

Laut dem Fachverband der Fahrzeugindustrie Österreichs stellt die Automobilwirtschaft, mit einer direkten Bruttowertschöpfung von 18 Mrd. Euro (5,2 %) und totalen 30 Mrd. Euro (8,4 %), einen wesentlichen Industriesektor unseres Landes dar. Dadurch werden insgesamt 12,9 Mrd. Euro an Bruttolöhnen und -gehältern generiert und insgesamt mehr als 354.000 Arbeitsplätze in Österreich geschaffen. Somit geht jeder 13. Arbeitsplatz direkt oder indirekt auf die Automobilwirtschaft zurück. Bei mehr als 320 Patent­anmeldungen jährlich befindet sich die Erfinderdichte klar über dem europäischen Durchschnitt. Der gesamte fiskalische Beitrag in der österreichischen Automobilwirtschaft umfasst 2,3 Mrd. Euro jährlich. Doch die Branche gerät zunehmend unter Druck. Die Transformation der Mobilität, hohe Energie- und Rohstoffpreise, eine schwache Binnenkonjunktur sowie globale Handelskonflikte sorgen für Unsicherheit. Hinzu kommen hausgemachte Probleme am Standort Österreich. Diese Einflussfaktoren machen sich laut der ARGE Automotive Zulieferindustrie zunehmend in den Zahlen bemerkbar. So betrug der Umsatz in der Automobilzulieferindustrie im Jahr 2024 rund 28,4 Mrd. Euro. Das sind um 9,2 Prozent weniger als im Jahr 2023. Die Beschäftigung ist erstmals seit vielen Jahren rückläufig: Im Jahr 2024 wurden rund 5.000 Stellen (inklusive Leiharbeitskräfte) abgebaut.


Benteler International AG
Rang: 6
Umsatz 2024: 8.170 Mio. Euro (–7,02 %)

„Harte Arbeit, kein Drama“: Die Benteler-Gruppe hat im Jahr 2024 trotz rückläufiger Märkte in der Automobil- und Stahlrohrindustrie ein solides Geschäftsergebnis erzielt: Das Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 8,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,8 Mrd. Euro). Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) belief sich auf 594 Mio. Euro (Vorjahr: 793 Mio. Euro). Effizienzsteigerungen und strategische Fortschritte in allen Unternehmensbereichen halfen, Rückgänge im Automobil- und Stahlrohrmarkt abzufedern.

Die größte Division des Konzerns, Benteler Automotive Components, steigerte ihr Adjusted EBITDA trotz geringerer Volumina um 27 Mio. Euro auf 365 Mio. Euro. Das Modulgeschäft von Benteler konnte das hohe Vorjahresniveau mit einem Adjusted EBITDA von 107 Mio. Euro (Vorjahr: 111 Mio. Euro) halten. Die Division Benteler Steel/Tube hingegen verzeichnete aufgrund stark rückläufiger Mengen und Preise deutliche Umsatz- und Ergebnisrückgänge gegenüber dem Vorjahr. Ralf Göttel, CEO der Benteler-Gruppe, resümiert: „Die Rahmenbedingungen für die Industrie in Europa – insbesondere in Deutschland – sind herausfordernd. Auch wir konnten uns diesem Trend nicht vollkommen entziehen. Gleichzeitig belegen unsere grundsoliden Jahreszahlen: Wir wissen mit Rahmenbedingungen dieser Art umzugehen. Das vergangene Jahr hat erneut gezeigt, dass wir organisatorisch und strategisch gut aufgestellt sind. 2024 war harte Arbeit für Benteler – aber kein Drama. Bei allen Negativmeldungen um uns herum spricht das für sich.“

www.benteler.com


Empl Fahrzeugwerk GmbH
Rang: 262
Umsatz 2024: 150 Mio. Euro (+42,86 %)

„Nicht nur ‚mitschwimmen‘“: „Das Geschäftsjahr 2024 war für uns positiv, speziell im Bereich Sicherheit (Defence und Feuerwehr bzw. Zivilschutz). Das reguläre Nutzfahrzeuggeschäft hat stagniert“, bilanziert Joe Empl, CEO der Empl Fahrzeugwerk GmbH. Das Unternehmen konnte einen außerordentlichen Auftragseingang verbuchen (auch der geopolitischen Lage geschuldet), der eine Basisauslastung bis ins Jahr 2028 garantiert. 

„Wir arbeiten hauptsächlich in der Nische und im Projektgeschäft. Die große Herausforderung ist die Rekrutierung von Fachkräften in unserem Segment des Sonderfahrzeugbaues und die Auslagerung von Komponentenfertigungen unter strikter Einhaltung unserer Qualitätsanforderungen und dem gleichzeitigen Preisdruck, sodass wir auch gezwungen sind, in Länder bzw. an Firmen mit günstigerer Kostenstruktur auszulagern“, erklärt Joe Empl. Seine Ziele: Den Umsatz weiter zu erhöhen, die Kundenzufriedenheit auf hohem Niveau zu halten, neue Märkte zu erschließen und die Mitarbeiter weiter auszubilden und zu motivieren. „Es ist alles in Bewegung und nichts ist mehr so, wie es einmal war. Von Antriebsvarianten über gesetzliche Rahmenbedingungen, von neuen Materialien und Einsatz von KI – wir wollen nicht nur ‚mitschwimmen‘ und reagieren – wir wollen agieren und uns einbringen. Das wird die größte Herausforderung für uns in den nächsten Jahren sein!“ 

www.empl.at


BAU

Österreichs Gewerbe und Handwerk steckt in einer Krise, die nominelle Entwicklung lag 2024 bei –1 Prozent, die reale bei –4,5 Prozent, so die ernüchternden Zahlen der österreichischen Wirtschaftskammer. Da darf es nicht wundern, dass die Stimmung in der heimischen Bauwirtschaft nach wie vor eingetrübt ist, wie das Baubarometer der Info-Techno Baudatenbank zeigt. Sehr verhaltene Prognosen für die Gesamtentwicklung der Branche 2025 stehen einer durchaus positiven Auftragslage gegenüber. Die Zahl jener, die von einer positiven Entwicklung der Bauwirtschaft 2025 ausgehen, lag Anfang des Jahres bei 28 Prozent. Im Jänner 2024 war das Baubarometer auf den Tiefststand von nur 21 Prozent gefallen, zu Jahresbeginn 2023 sprachen sich knapp über 26 Prozent optimistisch zur Jahresentwicklung aus. 40 Prozent der Befragten erwarten in den nächsten 12 Monaten aber weitere Rückgänge – bedenklich viele Unternehmer, aber um 19 Prozent weniger als vor einem Jahr. Mit einer im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Gesamtentwicklung der Bauwirtschaft rechnen immer noch 32 Prozent. Alles in allem scheint es so, als würde sich 2025 als weiteres Krisenjahr in die Statistik einfügen.


Porr AG
Rang: 9
Umsatz 2024: 6.190,52 Mio. Euro (+2,35 %)

„Zahlen sprechen für sich“: Hoher Auftragspolster, solide Bilanz – die Porr wuchs auch 2024 deutlich stärker als der Markt. Neben Produktionsleistung und Auftragseingang konnte auch der Auftragsbestand um 1,1 Prozent auf 8,5 Mrd. Euro erhöht werden. Zusätzlich bestätigt die finanzielle Performance der Porr ihre strategische Ausrichtung. Sie steigerte ihre EBIT-Marge auf 2,6 Prozent. Die Eigenkapitalquote lag zum Stichtag bei 21,1 Prozent. CEO Karl-Heinz Strauss bekräftigt: „Die Zahlen sprechen für sich: Wir haben 2024 mit der Porr in einer durchwachsenen Wirtschaftslage sehr gute Ergebnisse erzielt. Das zeigt, dass wir in unseren Heimmärkten richtig aufgestellt sind und dank der großen Bandbreite unserer Leistungen stetig unser intelligentes Wachstum vorantreiben können.“

Die Porr gewann insgesamt 6.846 Mio. Euro an Neuaufträgen – eine Steigerung um 0,2 Prozent gegenüber dem hohen Vergleichswert des Vorjahrs. Dazu gehört die Errichtung eines großen Datencenters um knapp 200 Mio. Euro und einer Produktionsanlage für ein Pharma­unter­nehmen um knapp 100 Mio. Euro, beides in Deutschland. Im Tiefbau erhielt die Porr im vierten Quartal unter anderem den Auftrag über die Erneuerung der Luegbrücke in Österreich. Damit konnte im Auftragsbestand das hohe Vorjahresniveau um 1,1 Prozent auf 8.543 Mio. Euro gesteigert werden.

Bisher im ATX Prime vertreten, zieht die Porr nun in den Austrian Traded Index (ATX) ein. Damit ist sie Teil der 20 größten und liquidesten Unternehmen Österreichs. Ausschlaggebend waren die ausgezeichnete Kursentwicklung des vergangenen Jahres sowie das gesteigerte Handelsvolumen. Der Aufstieg in den ATX ist ein weiterer Schritt in der langen Erfolgsgeschichte der Porr am österreichischen Kapitalmarkt: Am 8. April 1869, ihrem Gründungsjahr, startete die „Allgemeine österreichische Baugesellschaft“ erstmals an der Wiener Börse. Damit ist die Porr die älteste dort notierte Aktie.

www.porr.at


Rhomberg-Gruppe
Rang: 58
Umsatz 2024: 1.400 Mio. Euro (+7,69 %)

„Positive Impulse“: Trotz des rauen Gegenwinds im wirtschaftlichen Umfeld bewies die Rhomberg-Gruppe auch im vergangenen Geschäftsjahr Stärke, Widerstandskraft und unternehmerischen Weitblick. Die Gesamtleistung lag zum Bilanzstichtag 31. März 2025 bei 1,4 Milliarden Euro und stieg gegenüber dem Vorjahr um rund 7,5 Prozent. Die Zahl der Mitarbeitenden innerhalb der Gruppe blieb mit insgesamt knapp 4.000 Beschäftigten stabil. 

Als konstanter Wachstumstreiber erwies sich einmal mehr die Bahntechnik-Sparte. Die Rhomberg Sersa Rail Group (RSRG), an der Rhomberg und der Schweizer Unternehmer Konrad Schnyder jeweils zur Hälfte beteiligt sind, erzielte ein Leistungsplus in Höhe von 56 Millionen Euro auf 816 Millionen Euro. Auch der Baubereich vermochte die Betriebsleistung auf 584 Millionen Euro (2023/24: 542 Millionen Euro) zu steigern – ein Erfolg, der dem Fokus der Rhomberg-Bau-Gruppe auf lebenszyklusorientierte Lösungen zu verdanken ist.

Denn die Baubranche blieb auch in der abgelaufenen Periode allgemein unter Druck, eine leichte Stabilisierung zeichnet sich erst seit heuer ab. „Erwartungsgemäß setzte insbesondere das Generalunternehmer-Geschäft, inklusive dem Bereich Sanierungen, positive Impulse“, berichtet Ernst Thurnher, Geschäftsführer der Rhomberg-Gruppe. „Im Gegensatz dazu haben das Bauträgergeschäft sowie der Hoch- und Tiefbau noch immer mit den bekannten widrigen Rahmenbedingungen zu kämpfen – von hohen Baukosten bis hin zu strengen Kreditvergaben, selbst nach Auslaufen der KIM-Verordnung.“ Zudem mache sich im Bereich Ressourcen der Rückgang der Industrie bemerkbar: „Wird die Produktion zurückgefahren, bedeutet das weniger Material für die Aufbereitung.“

www.rhomberg.com


CHEMIE

Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) verortet in seinem Jahresbericht 2024 ein leichtes Wachstum von 2,6 Prozent – dieses konnte jedoch den großen Produktionsrückgang des Vorjahres (–10,4 %) nicht einmal annähernd ausgleichen und ist vor allem auf gegenläufige positive Entwicklungen in einzelnen bedeutenden Firmen zurückzuführen. Die wirtschaftliche Situation in den beiden größten Branchen – Kunststoffwaren und pharmazeutische Erzeugnisse – stellte sich wie folgt dar: Während die pharmazeutischen Erzeugnisse mit über 19 Prozent erneut ein deutliches Plus verzeichnen konnten, stieg die Kunststofferzeugung um 8,9 Prozent, die Kunststoffverarbeitung sank jedoch erneut um 3,9 Prozent. Die Umsätze der chemischen Erzeugnisse lagen mit einem Minus von ca. 3,5 Prozent unter dem Branchenschnitt. Lacke, Anstrichmittel und Klebstoffe schnitten mit einem Minus von etwa 3 Prozent ebenfalls negativ ab. Bei der Faserherstellung gab es nach schwierigen Jahren ein Wachstum von rund 8 Prozent. Wasch- und Reinigungsmittel kamen auf ein Plus von ca. 5 Prozent. Zusammenfassend war das Jahr 2024 für die heterogene chemische Industrie sehr durchwachsen und es zeichnet sich weiterhin kein Aufschwung ab. Die Investitionen lagen der schwierigen wirtschaftlichen Situation entsprechend 2024 mit rund 840 Mio. Euro auf dem niedrigsten Niveau seit sieben Jahren. Die Mitarbeiterzahl konnte mit 50.580 konstant gehalten werden.


Borealis AG
Rang: 7
Umsatz 2024: 7.851,90 Mio. Euro (+7,86 %)

„Bedeutende Investitionen“: Angesichts der anhaltenden Herausforderungen des Marktes und der Branche hat sich die finanzielle Leistung im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Borealis-CFO Daniel Turnheim berichtet: „Unser Nettogewinn stieg von dem Rekordtief des letzten Jahres von 159 Millionen Euro auf 566 Millionen Euro. Die verbesserten Ergebnisse sind zum Teil auf eine stärkere Leistung der Borealis-Geschäftsbereiche, Polyolefins und Base Chemicals zurückzuführen. Ein höherer Beitrag des Nettoergebnisses aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen spielte ebenfalls eine Rolle. Das Programm Strong Foundation – Performance Excellence (SFPE), das im Jahr 2022 gestartet wurde, um die negativen Auswirkungen des Branchenabschwungs abzumildern, hat sich als äußerst effektiv erwiesen und zu erheblichen Fixkosteneinsparungen geführt, die allein im Jahr 2024 in nachhaltigen EBITDA-Verbesserungen in Höhe von rund 240 Millionen Euro resultierten.“

Aktuell stärkt Borealis seine Position als zuverlässiger Partner für nachhaltige, leistungsstarke Materialien mit einer Investition von mehr als 100 Millionen Euro in seinen Produktionsstandort in Schwechat. Die neue PP-Compounding-Anlage soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 in Betrieb gehen. „Dies ist unsere dritte bedeutende Investition in diesem Jahr, nach der  Erweiterung unseres Energy-Geschäfts und der Kapazitätssteigerung für unsere recycelbaren, leichten Polymerschaumlösungen. In den vergangenen zehn Jahren haben wir fundierte Expertise in zirkulären Lösungen aufgebaut, die den hohen Qualitätsansprüchen unserer Kundinnen und Kunden gerecht werden. Mit zusätzlicher Kapazität liefern wir mehr von den Materialien, die sie benötigen – damit sie ihre Leistungsziele erreichen und ihren Nachhaltigkeitsambitionen näherkommen.  Dieses Projekt macht Innovation sichtbar und setzt unsere We4Customers-Strategie sichtbar und wirkungsvoll um”, so Borea­lis-CEO Stefan Doboczky.

www.borealisgroup.com


Hagleitner Hygiene International GmbH
Rang: 252
Umsatz 2024: 170 Mio. Euro (+4,29 %)

„Unter den Erwartungen“: 170 Millionen Euro hat Österreichs Hygieneunternehmen Hagleitner erzielt. Es handelt sich um den Umsatz des letzten Wirtschaftsjahrs, der von April 2024 bis März 2025 resultiert. Zuvor waren es 163 Millionen Euro gewesen. Um vier Prozent hat sich die Firma demnach gesteigert. „Vier Prozent mehr Umsatz sind zwar ein Erfolg, aber unter den Erwartungen“, äußerte sich Katharina Hagleitner auf einer Pressekonferenz in Wien. „Wir streben jedes Jahr mindestens zehn Prozent Plus an. Wer Technologieführer sein will, kann das erreichen.“ Floriert habe der Handel in benachbarten Wachstumsregionen – Deutschland, Ungarn und Rumänien. Verhalten bleibe der Zugewinn in Österreich: „Neukunden haben wir auch hier gewonnen. Allgemein aber ist die Kaufkraft gesunken. Je größer der Marktanteil, desto mehr Anstrengung braucht es.“ 

Zu den Highlights des vergangenen Geschäftsjahres zählt die Eröffnung des neuen Vertriebs- und Logistikzentrums in Villach. Von dort aus liefert Hagleitner Erzeugnisse an 3.500 Kunden: an Firmen und öffentliche Institutionen. Gefertigt aber werden Hagleitner-Waren in Salzburg. Das Familienunternehmen forscht, entwickelt und produziert in Zell am See, dort hat Hagleitner den Muttersitz. Auch der erste automatische Feuchttuchspender der Welt, stammt aus dem Hause Hagleitner. Für den XIBU 2WIPE hybrid hat es bereits mehrere Preise gehagelt. Allein 2024 wurde er mit dem Amsterdam Innovation Award sowie dem German Innovation Award ausgezeichnet.

Damit Erfolge wie diese auch weiterhin gefeiert werden können investiert das Unternehmen kräftig in die Zukunft: „Derzeit bauen wir die Hagleitner-Akademie aus, ein technisches Kompetenzzentrum entsteht. Außerdem vergrößern wir unsere Laborräume. Digitalisierung, Gesundheit und Nachhaltigkeit sind die Megatrends der Zukunft; es geht um Wissenstransfer“, sagt Co-Geschäftsführerin Katharina Hagleitner. Fünfeinhalb Millionen Euro fließen in die Erweiterung, bis November 2026 soll das Projekt fertiggestellt sein.

www.hagleitner.com


ELEKTRONIK

Die österreichische Elektro- und Elektronikindustrie stand 2024 erneut vor großen Herausforderungen. Eine bereits im Jahr 2023 erkennbare wirtschaftliche Schwächephase setzte sich fort und verstärkte sich im Jahresverlauf. Erstmals seit dem Jahr 2020 verzeichneten sämtliche wirtschaftliche Kenngrößen – Produktionswert, Auftragseingänge und Beschäftigtenzahl – Rückgänge. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Produktionswert 2024 um 4,4 Prozent auf 23,43 Mrd. Euro. Die Auftragseingänge brachen das zweite Mal in Folge ein, und zwar um 5,0 Prozent. Besonders deutlich zeigte sich die angespannte Lage bei der Beschäftigung: Gab es 2023 noch ein Beschäftigungsplus, sank die Anzahl der Mitarbeiter:innen 2024 um 2,2 Prozent (Eigenpersonal) – das sind rund 1.600 Beschäftigte weniger als im Vorjahr. Werden Eigen- und Fremdpersonal gemeinsam betrachtet, beträgt die Zahl der 2024 abgebauten Stellen mehr als 2.800. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen lag der Anteil der EEI an den Gesamtausfuhren Österreichs 2024 weiterhin bei 10 Prozent. Damit behauptet die Branche ihre Position als drittgrößte Industriesparte des Landes.


Kontron AG
Rang: 48
Umsatz 2024: 1.685 Mio. Euro (+37,44 %)

„Deutlicher Nachfrageanstieg“: Im Geschäftsjahr 2024 steigerte Kontron den Umsatz um 37 Prozent auf 1.685 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) erreichte mit einem Wachstum um 52,2 Prozent auf 191,8 Mio. Euro einen neuen Rekordwert. 2024 war für Kontron aber auch ein Integrationsjahr. Mitte Jänner wurde mit der Katek SE die bisher größte Übernahme vollzogen. Positiv ausgewirkt haben sich vor allem die Entwicklungen in den Bereichen Railways und Aerospace & Defense. Europas Ziel, diese Bereiche in Zukunft weiterhin stark auszubauen, sollten die Kontron AG auch in Zukunft positiv beeinflussen. 

Hannes Niederhauser, CEO der Kontron AG, kommentiert: „Das Geschäftsjahr 2024 war mit neuen Rekordwerten ein weiterer Erfolg für Kontron. Mit den im Jahr 2024 neu eingeführten Security-Produkten wie Kon­tronOS oder KontronAIShield, FRMCS für Bahninfrastruktur und sichere VPX-Datennetze für militärische Geräte verspüren wir einen deutlichen Nachfrageanstieg und haben unsere Position als führender IoT-Anbieter gestärkt. Wir sind angesichts unseres Rekordauftragsbestands sehr zuversichtlich für 2025 und sehen darüber hinaus großes Wachstumspotenzial. Neben den staatlich avisierten Investitionen in die Infrastruktur und Verteidigung bieten vor allem die zunehmende Vernetzung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) hohe Wachstumschancen für uns.“

Der bisherige Verlauf im Geschäftsjahr 2025 war unter anderem von bedeutenden Aufträgen geprägt. Im Bereich Transportation sicherte sich Kontron Projekte in Tschechien und Spanien im Gesamtwert von über 80 Mio. Euro, die langfristige, wiederkehrende Einnahmen aus Wartungs- und Serviceverträgen erwarten lassen. Dazu konnte Kontron einen Servicevertrag mit der französischen Staatsbahn SNCF im dreistelligen Millionenbereich abschließen. Dennoch bleibt 2025 ein hartes Jahr und Kontron fokussiert sich weiter auf das Streamlining der Kernbereiche, was im ersten Halbjahr zur Dekonsolidierung des COM-Geschäfts (Computer-on-Modules) geführt hat.

www.kontron.com


Keba Group AG
Rang: 131
Umsatz 2024: 514,90 Mio. Euro (+8,49 %)

„Neue Marktzugänge“: Die Keba-Gruppe blickt auf ein insgesamt erfolgreiches und solides Geschäftsjahr zurück. In einem von schwacher Konjunktur in Europa, geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägten Umfeld konnte die Unternehmensgruppe ein Umsatzwachstum von 8,5 Prozent erzielen und zentrale strategische Initiativen umsetzen.

Ein bedeutender Meilenstein im vergangenen Jahr war die Übernahme des insolventen österreichischen Lade­infrastrukturherstellers EnerCharge mit seinen Standorten in Kötschach-Mauthen (Kärnten) und Oberlienz (Osttirol). Mit dieser Akquisition hat KEBA ihr bestehendes Produktportfolio im Bereich AC-Ladelösungen (Wallboxen), die zumeist dort zum Einsatz kommen, wo ein Elektroauto längere Zeit parkt (z. B. zu Hause, in Tiefgaragen oder am Arbeitsplatz), um leistungsstarke Schnellladelösungen im DC-Bereich erweitert. Dadurch deckt Keba nun sämtliche Ladeinfrastruktur-Anwendungsbereiche ab. 

Mit der Übernahme des oberösterreichischen KI-Spezia­listen 7LYTIX im April 2025 setzte die Keba-Gruppe einen wichtigen strategischen Schritt, um ihre digitalen Kompetenzen zu stärken und den Ausbau des Digital Business konsequent voranzutreiben. Das 2016 gegründete Unternehmen bringt fundiertes Know-how in der Entwicklung und Anwendung von KI-Technologien im Bereich Banking, Retail und Industrie mit und ergänzt damit ideal Kebas langjährige KI-Kompetenz in der Automatisierung verschiedener Branchen. „Wir kannten 7LYTIX bereits seit Längerem und haben ihre Entwicklung über die Jahre verfolgt“, erklärt Christoph Knogler, CEO der Keba Group AG. „Die Erfahrung und Expertise von 7LYTIX im Bereich Künstliche Intelligenz sind für uns als Spezialist für Automatisierung besonders wertvoll. Darüber hinaus eröffnet uns dieser Zusammenschluss auch neue Marktzugänge für den Absatz von innovativen Softwarelösungen. Es freut uns auch sehr, dass viele namhafte Unternehmen bereits zum Kundenstamm von 7LYTIX zählen.“

www.keba.com


GREEN-TECH

Trotz wirtschaftlich angespanntem Umfeld zeigt sich die österreichische Umwelttechnikbranche robust. Laut dem aktuellen Konjunkturbarometer Umwelttechnik-Wirtschaft ist die Beschäftigung zuletzt um mehr als zwei Prozent gestiegen. Auch der Blick nach vorn fällt Großteils optimistisch aus: Über die Hälfte der befragten Betriebe rechnet 2025 mit weiterem Beschäftigungswachstum. Die hohe Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, gepaart mit praxisnahen Lösungen für Umwelttechnologien, Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz, machen die Branche zu einem Motor für die grüne Transformation. Das bestätigt auch ein Blick auf den Eco Innovation Index 2024, der die internationale Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Umwelttechnik untermauert: Mit Platz 3 im EU-Vergleich und einer klaren Position über dem EU-Durchschnitt zählt Österreich zu den führenden Umwelt-Innovationsstandorten in Europa.


Asta Energy Solutions AG
Rang: 110
Umsatz 2024: 643 Mio. Euro (+13,40 %)

„Strategische Investments“: Als österreichischer Hidden Champion im Energiesegment verzeichnete die Asta Energy Solutions AG 2024 eine sehr starke Nachfrage nach Kupferkomponenten für Generatoren und Transformatoren. „Unsere Produktionskapazitäten waren stark gefordert und wir bereiten uns darauf vor, dass die Nachfrage auch in den kommenden Jahren hoch bleiben wird“, erklärt Karl Schäcke, CEO der ASTA-Gruppe. „Unsere Kupferkomponenten sind spielentscheidend für die Energie-Infrastrukturen in vielen Teilen der Welt. Entsprechend haben wir 2024 strategische Investments geschafft, um in Österreich, Bosnien und China zu expandieren und wir haben langfristige Lieferverträge mit Blue-Chip-Kunden der globalen Energiebranche abgeschlossen.“

Aktuelle Trends zeigen, dass die Nachfrage weiter steigt. „Dabei beobachten wir vor allem zunehmendes Interesse aus dem Data-Center-Segment. Die Branche verzeichnet eine sehr positive Entwicklung mit starkem Wachstum in allen Regionen. Unser Unternehmen wird zunehmend noch stärker als attraktiv wahrgenommen, insbesondere aufgrund unseres Engagements für eine nachhaltige Zukunft“, so Schäcke. Seine Prognose: „Zahlreiche geopolitische Herausforderungen sind für ein international agierendes Unternehmen Unsicherheitsfaktoren, aber der Trend zu mehr Energieeffizienz, einer Stärkung der Energiegewinnung, der Netze und einer Modernisierungswelle bestehender Kraftwerke ist ungebrochen und wird für uns die kommenden Jahre prägen.“

www.astagroup.com


Münzer Bioindustrie GmbH
Rang: 162
Umsatz 2024: 355,85 Mio. Euro (–25,23 %)

„Kooperationen wie diese“: Als größter Biodiesel-Hersteller Österreichs erzeugt Münzer an den Standorten in Wien (Ölhafen Lobau) und Gaishorn am See (Steiermark) jährlich über 200.000 Tonnen abfallbasierten Biokraftstoff (Fettsäuremethylester, kurz FAME) aus Altspeisefett. Mit über 50 Prozent Exportanteil am Gesamtumsatz, einer ausgeprägten Exporttätigkeit in eine Vielzahl an EU-Ländern und richtungsweisenden Projekten in Asien und Afrika zählt Münzer seit Jahren zu den Vorreitern der heimischen Nachhaltigkeitsbranche. Neben den internationalen Aktivitäten außerhalb Europas ist Münzer auch innerhalb der EU breit aufgestellt: Über Tochterunternehmen und Beteiligungen ist das Unternehmen unter anderem in Deutschland, Slowenien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien präsent. Der Export des nachhaltigen Biodiesels erfolgt überwiegend in Deutschland, Italien und Slowenien – mit wachsendem Potenzial in weiteren EU-Märkten.

Gemeinsam mit Spar und der OMV setzt die Münzer Bioindustrie auch hierzulande weitere Schritte in Richtung gelebter Kreislaufwirtschaft. Seit Oktober 2025 stehen in allen Eurospar-, Interspar- und Maximarkt-Standorten sowie an 130 OMV-Tankstellen Sammelautomaten für Altspeiseöl zur Verfügung. „Damit wir diesen Beitrag zum Umweltschutz leisten können, braucht es Kooperationen wie diese und letztendlich uns alle – jede:r kann mitmachen und so aus etwas scheinbar Wertlosem Energie für die Zukunft schaffen“, erklärt Geschäftsführer Ewald-Marco Münzer.

https://muenzer.com/


HOLZ

Österreichs Holzindustrie hat sich laut ihrem Fachverband im Jahr 2024 in einem erneut herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld behauptet. Besonders die anhaltende Schwäche der Baukonjunktur belastet die heimischen Betriebe. Der Absatz der produzierten Waren der 1.323 Mitgliedsunternehmen lag 2024 bei 9,28 Milliarden Euro – ein Rückgang von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich zu 2022 beträgt das Minus sogar über 22 Prozent. Die österreichische Holzindustrie ist traditionell stark im Export und erwirtschaftete 2024 einen Außenhandelsüberschuss von rund 1,4 Milliarden Euro, 7 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2022 beträgt der Rückgang 23 Prozent. Spürbar ist der wirtschaftliche Druck mittlerweile auch bei den Beschäftigtenzahlen. Nach einer langen Phase der Stabilität sank die Beschäftigung in der Branche im Jahr 2024 um 7 Prozent. Trotz der anhaltenden Schwäche der Bauwirtschaft und den verhaltenen Konjunkturprognosen gibt es bei der Holzindustrie keine Schwarzmalerei. Die Hoffnungen liegen besonders im Holzbau. Hier ist die Auftragslage stabil und die Produktion von Holzbauelementen zeigt erste Erholungstendenzen.


Egger-Gruppe
Rang: 15
Umsatz 2024: 4.126,30 Mio. Euro (–0,15 %)

„Krise als Chance“: Wirtschaftsflaute, schwache Baukonjunktur, globale Konflikte und Unsicherheiten: Die Rahmenbedingungen für das Geschäftsjahr 2024/2025 der Egger-Gruppe gestalteten sich durchaus herausfordernd. Trotz dieses wirtschaftlichen Umfelds kann Egger einen sehr soliden Geschäftsjahresverlauf berichten. Egger erwirtschaftete einen gruppenweiten Umsatz von 4,13 Mrd. Euro und ein EBITDA von 541,3 Mio. Euro. Stabilität in solch volatilen Zeiten ist keineswegs gleichzusetzen mit Stillstand. „Wir würden uns zwar eine ambitioniertere Entwicklung wünschen, angesichts des wirtschaftlichen Umfelds können wir aber wirklich zufrieden sein. Stabilität in solch volatilen Zeiten ist ein Kraftakt. Dafür gilt unser Dank unseren 11.860 Mitarbeitenden. Unser globales Team beweist einmal mehr, dass Egger nicht nur krisenfest ist, sondern Krisen sogar als Chance nutzt“, so Thomas Leissing, Sprecher der Gruppenleitung. 

Die Egger-Gruppe produzierte im Geschäftsjahr 2024/2025 10,8 Mio. m³ Holzwerkstoffe und Schnittholz (Vorjahr: 10,4 Mio. m3). In den einzelnen Produktbereichen und Märkten waren die Effekte der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in unterschiedlicher Ausprägung spürbar. „Unser Geschäft ist eng an die Baukonjunktur der jeweiligen Länder geknüpft. Eine besonders schwache Entwicklung sahen wir in unseren Kernmärkten in West- und Mitteleuropa. Die schwache Bauwirtschaft drückt die Nachfrage nach unseren Produkten, insbesondere im Bauproduktesegment, aber auch nachgelagert nach unseren dekorativen Produkten. Naturgemäß resultiert diese schwache Nachfrage in einem starken Preis- und Mengenwettbewerb. In diesem Umfeld konnten wir uns aber insgesamt sehr gut behaupten“, so Michael Egger jun., Gruppenleitung Vertrieb/Marketing.

www.egger.com


Pfeifer Holding GmbH
Rang: 83
Umsatz 2024: 924 Mio. Euro (–3,75 %)

„Zwischen Anspannung und Aufbruch“: Bei der traditionellen Podiumsdiskussion der Pfeifer Group zum Jahreswechsel blickte eine hochkarätige Expertenrunde auf die wirtschaftlichen, logistischen und rohstoffspezifischen Herausforderungen der Holzindustrie. Das Jahr 2024 hatte der Branche aufgrund der schwachen Konjunktur einiges abverlangt. Für 2025 zeichnen sich weiterhin schwierige Rahmenbedingungen für die Unternehmen ab. Auf den Weltmärkten sind die Vorzeichen für die Holzindustrie unterschiedlich:

Während die USA und die MENA-Region positive Signale aussenden, stagniert Europa weiterhin, und China bleibt durch seine engen Beziehungen zu Russland außer Reichweite. Ein kleiner Hoffnungsschimmer zeigt sich in Japan, das zumindest leichte Belebungstendenzen aufweist. In den USA wird der erwartete Bauboom die Nachfrage nach Holz ankurbeln, wobei Rundholzverfügbarkeit und Preisentwicklung wichtige Faktoren bilden. „Globale Herausforderungen und lokale Strategien werden 2025 prägen – zwischen Anspannung und Aufbruch bleibt Optimismus das Gebot der Stunde“, resümiert Michael Pfeifer, CEO der Pfeifer Group.

Die familiengeführte Pfeifer Group hat zuletzt ein ambitioniertes Investitionsprogramm realisiert, um Effizienz und Leistungsfähigkeit der Standorte zu sichern. Hinsichtlich Dimension ragen das neue Sägewerk im nordfinnischen Kajaani und das Mitte 2024 in Betrieb genommene Altholz-Recyclingwerk im niedersächsischen Uelzen besonders heraus.

Im Zuge ihrer internationalen Wachstumsstrategie eröffnet die österreichische Pfeifer Group nun auch ein Vertriebsbüro mit Lager in Großbritannien. Die neu gegründete Pfeifer Timber UK Ltd. wird künftig sowohl Bestandskunden als auch neue Zielgruppen schneller und effizienter beliefern.

www.pfeifergroup.com


LEBENSMITTEL

Die Lebensmittelindustrie ist eine der größten Branchen Österreichs. Sie sichert im Interesse der Konsumentinnen und Konsumenten tagtäglich die Versorgung mit sicheren, qualitativ hochwertigen und leistbaren Lebensmitteln. Die rund 200 Unternehmen mit ihren 27.400 direkt Beschäftigten erwirtschafteten 2023 ein Produktionsvolumen von rund 12 Mrd. Euro. Die Branche trägt wesentlich zum Wohlstand des Landes bei: Jeder Euro, der in der Lebensmittelindustrie erwirtschaftet wird, löst 1,23 Euro an Wertschöpfung in anderen Unternehmen aus. Jeder Arbeitsplatz in der Lebensmittelindustrie bewirkt die Schaffung oder Absicherung von knapp zwei weiteren Arbeitsplätzen in Österreich. In Summe sind mit der Branche rund 150.000 Arbeitsplätze verbunden. 4 von 10 Euro, die durch die Lebensmittelwirtschaft eingebracht werden, fließen über Steuern und Abgaben an den Staat zurück. Für die Landwirtschaft ist die Lebensmittelindustrie der wichtigste Partner und Abnehmer von Rohstoffen. Auch der Export von Lebensmitteln „made in Austria“ in über 180 Länder der Welt ist seit Jahren ein Erfolgsfaktor. Dieser hat jedoch das zweite Jahr in Folge an Schwung verloren – die Exportmenge stagniert erneut auf dem Niveau einer schwarzen Null. 


Vivatis Holding AG
Rang: 60
Umsatz 2024: 1.350 Mio. Euro (+5,06 %)

„Kontinuierliche Investitionen“: Gestützt auf eine klare strategische Ausrichtung und ein diversifiziertes Produktportfolio sowie dank hoher Resilienz gelang es der Vivatis-Gruppe auch im Jahr 2024, ihren Wachstumskurs erfolgreich fortzusetzen. Damit erwies sich das Unternehmen trotz wirtschaftlicher Herausforderungen als widerstandsfähig, konnte Marktchancen gezielt nutzen und seine Position als einer der größten Lebensmittelkonzerne des Landes weiter ausbauen. Konkret wurde 2024 ein Umsatz von rund 1,35 Mrd. Euro erwirtschaftet, das ist eine Steigerung um 65 Mio. Euro und somit von rund 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresumsatz 2023, der sich auf 1,285 Mrd. Euro belief. Maßgeblich für die positive Entwicklung im Jahr 2024 war sowohl das akquisitorische Wachstum durch einen strategischen Zukauf als auch das organische Wachstum, das durch die starke Performance einzelner Geschäftsfelder vorangetrieben wurde.

„Angesichts der Herausforderungen im Jahr 2024 bin ich stolz darauf, dass wir unser Geschäft erfolgreich weiterentwickeln konnten. Dies ist das Ergebnis unserer klaren strategischen Ausrichtung und der hervorragenden Leistung unserer Tochtergesellschaften. Ein wesentlicher Treiber dieses Erfolgs sind auch unsere kontinuierlichen Investitionen: Seit 2020 haben wir über 350 Millionen Euro in unsere Betriebe, das Wachstum, in Innovationen sowie die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter:innen gesteckt – ein klares Bekenntnis zu unserer Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsstärke. Diese Investitionen ermöglichen es uns, unsere Marktposition weiter zu festigen, neue Chancen zu erschließen und langfristig erfolgreich zu bleiben“, erläutert Gerald Hackl, Vorstandsvorsitzender Vivatis Holding AG.

www.vivatis.at


backaldrin International
The Kornspitz ­Company GmbH
Rang: 215
Umsatz 2024: 230 Mio. Euro (+7,98%)

„Gemeinsam erfolgreich“: „Wie seit 60 Jahren wuchsen wir auch 2024 wieder.“ So lautet das Fazit von backaldrin. Das Jahr 2024 war geprägt von Jubiläen: Neben dem 60-jährigen Bestehen des Unternehmens feierte man zudem den 40. Geburtstag von Österreichs knusprigstem Botschafter, dem Original-Kornspitz. Traditionsbewusstsein trifft bei backaldrin auf einen lebendigen Innovationsgeist. „Der Fachkräftemangel und die damit verbundenen zeitlichen Probleme beschäftigen nach wie vor unsere Kunden. Unsere Aufgabe sehen wir darin, durch Innovationen die Backbranche zu unterstützen. Vor zwei Jahren präsentierten wir die revolutionäre Technologie Backen ohne Gare, bei der aufwendige und zeitintensive Arbeitsschritte entfallen und so die Herstellung von laminierten Teigen in höchster Qualität wesentlich erleichtert wird“, erklärt Generaldirektor Harald Deller.

Mit Blick auf den Industriestandort sieht er vor allem in Oberösterreich enormes Potenzial, doch „viele Betriebe verlieren wertvolle Zeit und Ressourcen durch komplizierte Genehmigungen und langwierige Verfahren. Wenn wir Bürokratie abbauen und Prozesse spürbar beschleunigen, schaffen wir Freiraum für Innovation, Investitionen und Wachstum. Wir wollen uns immer weiterentwickeln. Es ist uns aber vor allem wichtig, mit unseren Kunden und Partnern gemeinsam zu wachsen, denn nur gemeinsam können wir erfolgreich sein.“

www.backaldrin.com


MASCHINEN/ANLAGEN

Die Maschinenbauindustrie umfasst die Entwicklung und Produktion von Maschinen und Anlagen und ist ein wichtiger Pfeiler der österreichischen Wirtschaft. Vor allem heimische Spezialmaschinen treffen auf große Nachfrage im Ausland. Auch im Bereich der Werkzeugmaschinen gehört Österreich zu den weltweit größten Produzenten. Bis 2030 könnten kundenspezifische Neumaschinen und radikale Service-Geschäftsmodelle aus der DACH-Region den weltweiten Maschinenbau beherrschen. Aber es könnte auch sein, dass milliardenschwere Tech-Unternehmen aus der Software- und Internetindustrie Schlüsselpositionen im Maschinenmarkt erobern und den Großteil der Wertschöpfung abgreifen – während gleichzeitig hochtransparente Einkaufs- und Serviceplattformen das Ersatzteilgeschäft an sich reißen.
Die Deloitte Studie „Maschinenbau 2030“ zeigt, dass selbst kritische künftige Entwicklungen nicht zum Untergang der Branche in der DACH-Region führen. Vielmehr wird das Engineering-Know-how aus Deutschland, Österreich und der Schweiz selbst dann weltweit weiterhin gefragt sein, falls Tech-Unternehmen das Geschäft dominieren sollten oder es den Wettbewerbern aus China gelingen sollte, die Technologieführerschaft in der Branche zu übernehmen. Andererseits erbringt die Analyse auch kein Szenario, in dem sich die Branche zufrieden zurücklehnen kann. So oder so: Die nächsten Jahrzehnte werden große Anstrengungen von den Maschinenbauern erfordern.


TGW Logistics Group GmbH
Rang: 75
Umsatz 2024: 1.070 Mio. Euro (+11,95 %)

„Milliardengrenze übersprungen“: TGW Logistics hat das Wirtschaftsjahr 2023/2024 erfolgreich abgeschlossen. Der Umsatz des international tätigen Technologieunternehmens – das hochautomatisierte Logistikzentren plant, errichtet und im laufenden Betrieb betreut – kletterte auf mehr als eine Milliarde Euro, das EBIT stieg auf 29,6 Millionen Euro.

„Unser Umsatz ist um 12 Prozent gewachsen und hat zum ersten Mal in unserer 55-jährigen Geschichte die Milliardengrenze übersprungen. Das Ergebnis (EBIT) konnten wir von einem leicht negativen Wert im Vorjahr auf ein deutliches Plus von rund 30 Millionen Euro drehen“, unterstreicht Henry Puhl, CEO von TGW Logistics. „Angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind viele Unternehmen bei Investitionen in ihre Intralogistik nach wie vor zurückhaltend. Unsere Prognosen zeigen aber, dass der Markt 2025 wieder anspringen soll – vom Potenzial und der Zukunftsfähigkeit der Branche sind wir überzeugt.“ 

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte TGW Logistics das Budget für Forschung und Entwicklung um 13 Prozent auf mehr als 54 Millionen Euro: Das entspricht fünf Prozent des Umsatzes. Dabei im besonderen Fokus: Robotik, künstliche Intelligenz sowie Digitalisierung. Mit RovoFlex feierte im Frühjahr 2024 ein innovativer Kommissionierroboter seine Weltpremiere, der das Potenzial hat, die Branche zu revolutionieren. 

TGW Logistics investiert zudem weiter in seine Infrastruktur. Am 25. September fiel mit einer Spatenstich­feier der offizielle Startschuss für die Erweiterung des Headquarters in Marchtrenk. Bis Sommer 2026 investiert das Technologieunternehmen bis zu 100 Millionen Euro in eine 25.000 m² große Produktionshalle und ein hoch­auto­matisiertes Lagersystem – als Basis für das Wachstum von morgen.

www.tgw-group.com


Knill-Gruppe 
Rang: 117
Umsatz 2024: 603,11 Mio. Euro (+24,62 %)

„Zusätzliche Kapazitäten“: Seit über 300 Jahren steht die Knill Gruppe für visionäre Lösungen in Energie, Kommunikation und Mobilität. Mutige Unternehmerpersönlichkeiten prägen seit jeher die Geschichte des Unternehmens und haben aus der Schmiede am Weizbach einen Global Player am Weltmarkt geformt. „Das Jahr 2024 war für uns ein gutes Jahr“, berichtet CEO Christian Knill. „Wir konnten den Umsatz um rund 12 Prozent steigern, wobei dieses Wachstum sowohl organisch als auch anorganisch erfolgte. Wichtiger ist für uns jedoch die positive Entwicklung des EGT, hier kommt uns der boomende Strommarkt sehr zugute.“

Zu den Highlights des Geschäftsjahres zählen der Kauf eines Mitbewerbers in Deutschland, bessere Preise in wichtigen Märkten, bedeutende Investitionen in Maschinen, Werkzeuge und Gebäude als Vorbereitung für weiteres Wachstum inklusive Personalaufbau. „Der Bedarf an Stromleitungen ist weltweit stark gestiegen, da es einerseits viele alte Leitungen gibt, die erneuert werden müssen, und andererseits durch die vielen erneuerbaren Stromerzeugungsquellen (PV, Wind). Auch werden Seile getauscht, um mehr Strom durch die Leitungen zu bekommen. Dafür braucht es unsere Produkte und Services und davon profitieren wir derzeit sehr. Wir haben Gott sei Dank diesen Trend vorausgesehen und rechtzeitig in zusätzliche Kapazitäten investiert“, so Knill.

Für das laufende Geschäftsjahr hat sich die Gruppe weiteres Wachstum auf die Fahnen geheftet, ebenso wie die Verbesserung der Lieferzeiten, und man ist auf der Suche nach einem neuen Standort in den USA. Um den heimischen Industriestandort zukunftsfit zu machen, hat der CEO genaue Vorstellungen: „Lohnstückkosten senken, Energiepreise an Europa angleichen, Bürokratie deutlich reduzieren mit dem Hauptziel, die Inflation auf maximal 2 Prozent zu bringen. Und allgemein: der Standort ist zu teuer, also alles tun, um günstiger zu werden!“ Und weiter: „Wir wünschen uns einen Stopp der Lieferkettenverordnung, der Entgelttransparenz-Richtlinie, eine komplette Evaluierung aller CO2-Reduktionsverordnungen und -gesetze sowie eine Technologieoffenheit. Für unser Unternehmen bin ich sehr optimistisch, aber ein Standort in den USA wäre sehr hilfreich.“

www.knillgruppe.com


METALL

Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche und bildet das Rückgrat der heimischen Industrie. Sie erwirtschaftet einen Produktionswert von rund 45,2 Milliarden Euro (2024), beschäftigt direkt rund 135.000 Menschen und sichert damit indirekt bis zu 300.000 Arbeitsplätze in Österreich. Die exportorientierte Branche ist mittelständisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 Pro­zent aus Familienunternehmen und ist für ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Im vergangenen Jahr 2024 verzeichnete die Metalltechnische Industrie einen realen Produktionsrückgang von 7,8 Prozent (preisbereinigt), das entspricht einem Wert von 3,2 Milliarden Euro. Bereits im Jahr 2023 musste die Branche einen Produktionsrückgang von 8 Prozent (preisbereinigt) hinnehmen. Im Jahr 2024 betrug der erwirtschaftete Produktionswert 45,2 Milliarden Euro, was einem Viertel der gesamten Industrieproduktion Österreichs entspricht. Die Exporte gingen um 7,3 Prozent zurück, die Exportquote lag bei knapp 78 Prozent. 


Voestalpine AG
Rang: 2
Umsatz 2024: 15.743,70 Mio. Euro (–5,73 %)

„Aktives Management“: Die voestalpine hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (1. April 2024 bis 31. März 2025) erneut Resilienz sowie Stärke bewiesen und bei äußerst herausfordernden Rahmenbedingungen ein solides Ergebnis erzielt. Mit dem strategischen Fokus auf hochtechnologische Produkte und der breiten Aufstellung nach Regionen und Branchen konnte sich der weltweit tätige Stahl- und Technologiekonzern gegen den Trend des vor allem in Europa schwierigen Umfelds gut behaupten. Insbesondere die Bereiche Bahninfrastruktur und Luftfahrt entwickelten sich besonders positiv. Ebenso verzeichnete das Segment Lagertechnik eine hohe Nachfrage.

Weiterhin auf niedrigem Niveau verharrten die Konsumgüter- und Maschinenbauindustrie, der Energiebereich schwächte sich im Laufe des Geschäftsjahres ab. Die Nachfrage der Automobilindustrie nach den Produkten der Steel Division der voestalpine zeigte einen stabilen Verlauf, während vor allem die deutschen Auto­motive-Components-Standorte der Metal Forming Division eine geringe Auslastung auswiesen. Das Management reagierte aktiv und initiierte ein umfassendes Reorganisationsprogramm der europäischen und insbesondere der deutschen Standorte des Geschäftsbereichs Automotive Components.

Reorganisationsmaßnahmen erfolgten auch in der High Performance Metals Division. Mit dem Ende Jänner abgeschlossenen Verkauf des Geschäftsbetriebs von Buderus Edelstahl konzentriert die High Performance Metals Division der voestalpine ihr Produktportfolio auf das technologisch anspruchsvolle Segment der Hochleistungswerkstoffe. „Unsere Antwort auf die herausfordernde wirtschaftliche Lage vor allem in Europa war aktives Management mit dem Fokus auf Ergebnisqualität, der Generierung von Free Cashflow, der Sicherstellung einer stabil niedrigen Verschuldung sowie der Start notwendiger Reorganisationsmaßnahmen in einigen Geschäftsbereichen. Gleichzeitig wurden Wachstumsprojekte weitergeführt. Unsere Konzernstrategie bildet dafür eine solide Basis“, berichtet CEO Herbert Eibensteiner.

www.voestalpine.com


Amag Austria Metall AG
Rang: 57
Umsatz 2024: 1.448,80 Mio. Euro (-0,71 %)

„Faire Wettbewerbsbedingungen“: 2024 war für die Amag ein herausforderndes, aber insgesamt solides Geschäftsjahr. Die konsequente Umsetzung der Unternehmensstrategie sowie die 20-prozentige Beteiligung an der kanadischen Elektrolyse Alouette in Sept-Îles ermöglichten eine gute Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Trotz eines schwierigen Marktumfelds, hoher Energie- und Personalkosten sowie zunehmender handelspolitischer Unsicherheiten konnte die Amag Umsatzerlöse von 1.448,8 Mio. Euro und ein EBITDA von 179,2 Mio. Euro erwirtschaften.

Zu den Höhepunkten des Geschäftsjahres 2024 zählten Absatzrekorde bei Luftfahrt- und Automobilprodukten, die trotz des schwierigen Marktumfeldes erzielt werden konnten, sowie die erfolgreiche Umsetzung von Produktmixverschiebungen, mit denen Nachfragerückgänge in Europa durch Absatzsteigerungen in den USA und Asien kompensiert wurden. In allen Segmenten der Gruppe konnte eine stabile operative Performance erzielt werden.

Die schwierigen Rahmenbedingungen haben sich 2025 weiter verschärft und fanden in Form von amerikanischen Zöllen ihren Höhepunkt. Wie bereits ausgeführt, konnte die Amag im Jahr 2024 das schwache Marktumfeld in Europa durch gesteigerte Exporte in die USA und nach Asien abfedern. Dies ist 2025 mit 50 Prozent Zöllen auf Aluminium nur mehr schwer umsetzbar. Dennoch versucht die Amag, das Absatzniveau zu halten, erwartet aber einen niedrigeren Wert für das EBITDA zwischen 110 und 130 Mio. Euro.
„Für Österreich wünsche ich mir faire Wettbewerbsbedingungen“, betont CEO Helmut Kaufmann. Die aktuelle Schieflage belastet nicht nur einzelne Unternehmen, sondern gefährdet die gesamte industrielle Basis. Mein Wunsch ist, dass politische Entscheidungsträger diese Realität anerkennen und entsprechend handeln – nicht irgendwann, sondern jetzt.“

www.amag.at


PAPIER

Die österreichische Papier- und Zellstoffindustrie steht weiterhin unter hohem wirtschaftlichem Druck. Zwar zeigte sich 2024 eine leichte Erholung gegenüber 2023 mit einem Umsatzplus von 7,2 Prozent, das Vorkrisenniveau konnte jedoch bei Weitem nicht erreicht werden. Von 2022 auf 2023 musste die Branche einen Umsatzeinbruch von 22,1 Prozent verkraften. Auch bei der Produktion konnten trotz einer Erhöhung um 13,7 Prozent auf 4,4 Millionen Tonnen die Verluste aus 2023 nicht wettgemacht werden. „Unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit leidet unter massiven Standortnachteilen wie den hohen Energieabgaben, überbordender Regulierung und Rekordwerten bei den Lohnstückkosten“, erklärt Austropapier-Präsident Martin Zahlbruckner. Mit einer Exportquote von 87,2 Prozent – weit über dem heimischen Industriedurchschnitt – ist die Papierindustrie ganz besonders von fairen Wettbewerbsbedingungen in Österreich im Vergleich zum europäischen Mitbewerb abhängig.


Mondi AG
Rang: 8
Umsatz 2024: 7.416 Mio. Euro (+1,17 %)

„Widerstandsfähigkeit unterstreicht Stärke“: Mondi hat sich angesichts der anhaltend schwierigen Handelsbedingungen, die durch eine schwache Nachfrage und ein herausforderndes Preisumfeld gekennzeichnet waren, das ganze Jahr über als widerstandsfähig erwiesen. „Diese Widerstandsfähigkeit unterstreicht die Stärke unserer kostengünstigen, strategisch günstig gelegenen integrierten Anlagen und unserer großartigen Mitarbeiter“, erklärt CEO Andrew King.

Im Jahr 2024 hat Mondi fünf große Projekte zur Kapazitätserweiterung termingerecht und innerhalb des Budgets erfolgreich gestartet und damit eine starke Plattform für Wachstum geschaffen. Das größte dieser Projekte, die neue Papiermaschine in Šteˇtí (Tschechische Republik), wurde bereits im Dezember vorzeitig in Betrieb genommen. Die Papiermaschine bietet eine vollständige Palette an Kraftpapierprodukten, von hoher Festigkeit bis hin zu hoher Porosität, für verschiedene Anwendungen wie Bau- und Industriesäcke. 

Neben Investitionen in organisches Wachstum freut man sich über die Übernahme der westeuropäischen Verpackungsaktiva von Schumacher Packaging. „Mit dieser Übernahme stärken wir unser Geschäft im Bereich Wellpappenverpackungen erheblich, bauen unsere Präsenz in Westeuropa weiter aus und erschließen neue Möglichkeiten der vertikalen Integration. Wir freuen uns sehr, unsere neuen Kolleginnen und Kollegen von Schumacher Packaging bei Mondi willkommen zu heißen. Gemeinsam wollen wir unser Angebot für den E-Commerce- und FMCG-Sektor in Westeuropa gezielt weiterentwickeln und unsere einzigartigen Verpackungslösungen noch mehr Kunden zugänglich machen, die zunehmend auf nachhaltige Alternativen setzen“, so King.

www.mondigroup.com


Essity Austria GmbH
Rang: 130
Umsatz 2024: 517 Mio. Euro (+24,40 %)

„Effizienz und Optimierung“: Für Essity war das vergangene Jahr ein voller Erfolg. Das Essity-Werk in Ortmann ist der einzige Toilettenpapierhersteller in Österreich. Noch nie zuvor wurde hier so viel produziert wie letztes Jahr: Mit unglaublichen 1,14 Millionen Röllchen hat Essity einen Rekord in der Papierverarbeitung aufgestellt. Geschäftsführer Andreas Greiner: „Diese Zahl verdeutlicht nicht nur unser kontinuierliches Wachstum, sondern auch, dass sich unsere Investitionen in Effizienz und Optimierung der Abläufe deutlich bemerkbar machen.“

Auch in der Logistik freut man sich: 1.030.723 Paletten mit Fertigware wurden 2024 verladen. Damit wurde der bisherige Höchststand aus dem Jahr 2020 um mehr als 7.000 Paletten übertroffen. Ein Beleg für die hohe Leistungsfähigkeit des Standorts Ortmann. Dafür investierte Essity kräftig in die Weiterentwicklung des Werkes: Rund 9 Millionen Euro flossen im Vorjahr in Modernisierungen von Produktionsanlagen, in Innovationen und in die Stärkung der Nachhaltigkeit. Mit 25 Lehrlingen erreichte Essity 2024 auch in der Lehrlingsausbildung einen neuen Spitzenwert.

Mit Cosy und Zewa feierten gleich zwei der erfolgreichsten Haushalts- und Hygienepapiere, die in Österreich produziert werden, einen runden Geburtstag. Im Werk Ortmann des Hygiene- und Gesundheitsunternehmens Essity lief vor 70 Jahren die erste Rolle Cosy-Toilettenpapier vom Band und das ebenfalls hier hergestellte Zewa-Toilettenpapier wird heuer 65 Jahre alt. Damit startete vor rund sieben Jahrzehnten nicht nur die Erfolgsstory der Produkte, sondern auch der Weg in deren nachhaltige Produktion. 

Zu den zentralen Herausforderungen zählten die anhaltende Volatilität bei Rohstoff- und Energiepreisen sowie Unsicherheiten in den globalen Lieferketten. Am Standort Ortmann reagiert Essity auf diese Entwicklungen mit gezielten Investitionen in moderne, energieeffiziente Produktionstechnologien und -anlagen. Der gesamte Konzern hat sich dem ambitionierten Ziel „Net-Zero“ bis 2050 verschrieben. Schon bis 2030 sollen die klimaschädlichen Emissionen um 35 Prozent reduziert werden.

www.essity.com


PHARMA

Laut dem Jahresbericht der chemischen Industrie konnte die pharmazeutische Industrie 2024 die Produktion weiter ausweiten. Nach Produktionswert konnte ein Wachstum um mehr als die Hälfte erzielt werden. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass fertige Arzneispezialitäten für diese Steigerung verantwortlich sind. Diese Entwicklung ist eine Folge des erfreulichen Kapazitätsausbaus in Österreich in den vergangenen Jahren. Die Wirkstoffproduktion blieb mengenmäßig auf dem Niveau des Vorjahres, es konnten aber aufgrund des global herrschenden Preisdrucks nur deutlich geringere Erlöse erzielt werden.


Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG
Rang: 34
Umsatz 2024: 2.156 Mio. Euro (–11,84 %)

„Wichtige Meilensteine“: 2024 war für Boehringer Ingelheim RCV (Regional Center Vienna) wieder ein erfolgreiches Jahr. Die Gesamterlöse des Humanpharma- und Tiergesundheitsgeschäfts stiegen um 5,7 Prozent auf 1.461,8 Mio. Euro (2023: 1.383,4 Mio. Euro). Währungsbereinigt wuchsen die Geschäftsbereiche Humanpharma um 6,4 Prozent und die Tiergesundheit um 8,4 Prozent. Das Boehringer Ingelheim RCV erreichte im Jahr 2024 rund 7,5 Millionen Menschen mit lebenswichtigen Medikamenten.

Für 2025 erwartet das Unternehmen ein moderates Wachstum. Pavol Dobrocky, Generaldirektor des Boehringer Ingelheim RCV, zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden: „Das Boehringer Ingelheim RCV kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Für 2025 haben wir vor allem zwei Ziele: Wir wollen einerseits das Potenzial unserer bestehenden Produkte voll ausschöpfen, um noch mehr Patientinnen und Patienten mit unseren lebensverändernden Produkten zu versorgen. Andererseits entwickelt sich unsere Produktpipeline zügig weiter und wir werden 2025 wichtige Meilensteine erreichen. Das heißt, wir müssen uns schon jetzt auf kommende Markteinführungen vorbereiten.“

Mit aktuell mehr als 50 klinischen Studien (Phase 1: 27; Phase 2: 18; Phase 3: 7) ist die Forschungspipeline von Boehringer Ingelheim sehr gut gefüllt. „Auf globaler Ebene streben wir bis 2030 an, bis zu 20 neue Medikamente auf den Markt zu bringen“, erklärt Pavol Dobrocky.

www.boehringer-ingelheim.com


Octapharma Pharmazeutika ­Produktions GMBH
Rang: 161
Umsatz 2024: 356,10 Mio. Euro (+19,98 %)

„Lebensrettende Medikamente“: 2024 war für Octapharma ein außerordentlich erfolgreiches Jahr. Der Konzern erzielte bereits zum zwölften Mal in Folge einen Rekordumsatz bei ausgezeichneter Profitabilität. Alle Standorte, einschließlich Wien, haben einen hervorragenden Beitrag zu diesem Ergebnis geleistet. „Ein besonderes Highlight war die Markteinführung von Balfaxar in den USA – dort die Bezeichnung für Octaplex, das in allen anderen Ländern vertrieben wird. Innerhalb eines Jahres erreichte das Produkt bereits einen Marktanteil von 15 Prozent und leistete damit einen wichtigen Beitrag zur Profitabilität des Konzerns. Der Wiener Standort ist derzeit der Einzige, der für die Herstellung von Balfaxar in den USA zugelassen ist“, berichtet Board Member Josef Weinberger.
Konzernweit wurde das Effizienzprogramm OPS 2.0 gestartet, und mit der Festlegung der Strategie 2030 der Octapharma AG wurden die Weichen für die Zukunft gestellt. Für den Wiener Standort ergibt sich daraus ein Investitionsvolumen von rund 300 Millionen Euro.

Die Branche war 2024 insbesondere durch hohe Energiepreise geprägt, die die Produktionskosten spürbar beeinflusst haben. Octapharma hat darauf mit gezielten Maßnahmen zur Steigerung der Produktionseffizienz und einer kontinuierlichen Optimierung der Kostenstrukturen reagiert. Parallel dazu werden strategische Projekte wie OPS 2.0 genutzt, um Abläufe nachhaltig zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

„Ziel ist es, die Patientenfokussierung unserer Produkte konsequent weiterzuentwickeln – etwa durch Ready-to-use-Darreichungsformen wie vorgefüllte Spritzen oder optimierte Produktgrößen, die die Anwendung für Patient:innen und medizinisches Personal erleichtern. Darüber hinaus beschäftigen uns die volatilen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen in den USA, auf die wir flexibel reagieren müssen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Weiterentwicklung unserer Pipeline für neue Produkte, der Ausweitung unserer weltweiten Marktpräsenz sowie auf der kontinuierlichen Optimierung von Produktionseffizienz und Kostenstruktur“, so Weinberger. „Unser größter Wunsch ist es, allen Patient:innen in unseren Indikationsgebieten Zugang zu hochwertigen und lebensrettenden Medikamenten zu ermöglichen – derzeit können weltweit nur etwa 30 bis 40 Prozent dieser Patient:innen versorgt werden.“

www.octapharma.at