V. l. n. r.: Christoph Knogler, CEO Keba Group AG; Gerhard Weidinger, CTO Keba Energy Automation GmbH; Jens Winkler, ehem. Geschäftsführer EnerCharge GmbH; Stefan Richter, CEO Keba Energy Automation GmbH; Andreas Schoberleitner, CFO Keba Group AG © Keba
Keba übernimmt EnerCharge und erweitert ihr Portfolio im Bereich Ladelösungen für E-Autos um DC-Technologie. Mit der Erweiterung will Keba zum Vollsortimenter im Markt der Ladeinfrastruktur werden.
Keba hat den Ladeinfrastrukturhersteller EnerCharge übernommen und will mit dieser strategischen Akquisition sein Portfolio um DC-Ladelösungen für den (halb-)öffentlichen Bereich erweitern und damit seine Position als Vollsortimenter im Markt stärken. Nach starkem Wachstum 2023 hatte EnerCharge Anfang Juli 2024 überraschend Insolvenz angemeldet. Ausschlaggebend dafür waren nicht rechtzeitig fixierte Bestellungen zu Jahresbeginn, was eine nachhaltige Deckung der Kostenstruktur unmöglich machte. EnerCharge beschäftigt rund 60 Personen an den Standorten Kötschach-Mauthen in Kärnten und Oberlienz in Osttirol. Der Schwerpunkt liegt auf DC-Gleichstrom-Ladestationen zwischen 40 und 480 kW Leistung. Anwendung finden diese sowohl bei E-Autos als auch im stark wachsenden Segment der Schnellladeinfrastruktur für E-Lkws. Aktuelle Absatzmärkte sind vor allem Europa und der Mittlere Osten.
„Offen gesagt hätten wir uns keinen besseren Käufer vorstellen können“, bringt Jens Winkler, bisheriger Geschäftsführer der EnerCharge GmbH, seine Freude zum Ausdruck. „Seit fünf Jahren integrieren wir Keba-Wallboxen in unsere Lösungen und schätzen sowohl Technologie als auch Qualität. Mit der Unterstützung aus Linz werden wir unsere Schnellladetechnologie unter der Marke Keba nun noch schneller in die internationalen Märkte bringen und technologisch konsequent weiterentwickeln.“
Keba komplettiert E-Mobility-Portfolio
Durch die Integration der Produkte und Lösungen von EnerCharge wird Keba zum Vollsortimenter im Markt der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Das gemeinsame Portfolio, das unter der Marke Keba zusammengeführt werden wird, umfasst zukünftig Ladelösungen aus dem AC(Wechselstrom)- und aus dem DC(Gleichstrom)-Bereich. Keba hat als Spezialist für Wallboxen seit ihrem Einstieg in die Elektromobilität über 500.000 Ladestationen abgesetzt, die zumeist dort zum Einsatz kommen, wo ein Elektroauto längere Zeit parkt. Dazu kommen nun die DC-Schnelllader, die darauf abzielen, einen möglichst kurzen Ladestopp auf längeren Strecken, wie zum Beispiel auf Autobahnen, zu ermöglichen. Damit will Keba eine Antwort für alle Anforderungen des Ladens von E-Autos und E-Lkws geben. Beide Hersteller produzieren seit Anbeginn in Österreich und stehen somit für Nachhaltigkeit im ökonomischen wie auch im ökologischen Sinne.
Neben diesem Commitment zu „Made in Austria“ stehen sowohl Keba als auch EnerCharge für Qualität, Verlässlichkeit und kontinuierliche Innovation. Besonders hervorzuheben ist außerdem, dass EnerCharge bereits in den letzten Jahren auf Keba-Ladelösungen gesetzt und diese ins eigene Portfolio vollumfänglich integriert hatte. „Als Keba stehen wir voll und ganz hinter der Wende hin zu emissionsfreier Mobilität. Mit dieser Akquisition vervollständigen wir nicht nur unser Keba-E-Mobility-Portfolio, sondern gewinnen auch rund 60 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unsere Unternehmensgruppe, mit denen wir gemeinsam nachhaltige Technologie in Österreich entwickeln, produzieren und in die ganze Welt exportieren“, erklärt Christoph Knogler, CEO der Keba Group AG.
Organisatorisch wird die EnerCharge GmbH als neu gegründete Gesellschaft Keba eMobility DC GmbH ein Tochterunternehmen der Keba Energy Automation GmbH, vorbehaltlich kartell- und wettbewerbsrechtlicher Zustimmungen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. (BS)