Ausverkaufte Sessions und 300 begeisterte Teilnehmer bei den NEW WORK SESSIONS in Wien. © Philipp Lipiarski
Frische Ideen, Austausch mit Innovatoren und New Workern, die Neues probiert und aus Fehlern gelernt haben – das stand im Mittelpunkt der NEW WORK SESSIONS in Wien.
Einen ganzen Tag lang in die Zukunft der Arbeitswelt blicken – das taten 300 Teilnehmer und 30 Speaker bei den dritten NEW WORK SESSIONS, die am 6. November in Wien stattfanden. Die Veranstaltung war in Rekordzeit ausverkauft, was das interdisziplinäre Veranstaltungsteam der NEW WORK SE (ehemals Xing) vor allem auf die Mischung aus nationalem wie internationalem New Work Content als auch auf die Auswahl der Speaker – Realisten wie Visionäre – zurückführt. „New Work ist omnipräsent, jeder hat eine Position dazu, aber vor allem Interesse daran. Das zeigen uns die sehr aktiven Teilnehmer, denen es nicht nur darum geht, zuzuhören, sondern sich aktiv einzubringen und zu diskutieren“, so Sandra Bascha, Manager Corporate Communications der New Work SE in Österreich. „Umdenken“ ist das Postulat der Zeit. Klassische Konzepte von Führung und Arbeit werden hinterfragt, Unternehmenskulturen wandeln sich, Kreativität, Eigenverantwortung, Innovation und Begeisterung erhalten einen neuen Stellenwert. „Die kulturelle Identität eines Unternehmens wird zum Wettbewerbsfaktor. Mit New Work kann man diese gestalten“, so Sandra Bascha.
Nur Mut!
Eröffnet hat den Tag der Genetiker Markus Hengstschläger mit der Keynote unter dem Titel „Die Zukunft kommt so oder anders: Wir müssen uns auf beides vorbereiten“. Hengstschläger ist davon überzeugt, dass es zwei „Zukünfte“ gibt, und erwartet sich vom Bildungssystem mehr Fokus auch auf ungerichtete Bildung, um kreatives wie kritisches Denken, soziale Kompetenzen, Kommunikation u. v. m. zu fördern. Er zeigt außerdem den Zusammenhang von New Work und Genetik auf: Die Menschen unterscheiden sich genetisch nur um 0,1 Prozent. Diese minimale Individualität müsse nun entdeckt und durch das Gehen von „extra miles“ in besondere Leistungen umgesetzt werden. Wird diese genetische Individualität nun richtig gefördert und in Teams angewendet, erhöht das die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung neuer Ideen und Innovationen. Genau darum gehe es im New-Work-Ansatz. Diese Entwicklung wünscht sich Hengstschläger auch für den Wirtschaftsstandort, damit Österreich den Sprung vom ewigen Innovation Follower hin zum Innovation Leader schafft. Es liege nicht an den Investitionen, sondern einzig und allein am Fehlen einer wichtigen Zutat: Mut!
Aufteilung in Workshops und Impulsvorträge
Nach der eindrücklichen Keynote konnten die Teilnehmer spontan zwischen unterschiedlichem Content sowie Formaten – Impulsvortrag, Workshop, interaktiver Vortrag – wählen, um den Tag für sich individuell und optimal zu gestalten. Der Geschäftsführer der Sacher-Gruppe, Matthias Winkler, skizzierte Luxushotellerie 4.0, in der es vor allem darum geht, über die Grenzen der Branche zu blicken und Augen und Ohren offenzuhalten, um überall zu lernen. Elly Oldenbourg, Coach, Autorin und Teilzeitmanagerin bei Google, wählte den interaktiven Vortrag als Format und setzte auseinander, dass „Unternehmen, die aufgeschlossen für alternative Arbeitsmodelle sind und mit einer Vorbildfunktion voranschreiten, auch eine größere Chance haben, in Zukunft gute Leute zu finden.“ Über großes Interesse konnten sich Barbara Ambrosz und Karin Santorso vom Designstudio Lucy.D freuen, die in ihrem Workshop mit den Teilnehmern das „Modell des Muts zur Faulheit“ erarbeiteten.
In der Panel-Diskussion ging es um New Work – New Leadership, gesunde Fehlerkultur, neue Kommunikationsformen und die daraus resultierende Förderung von Innovation und Selbstorganisation. Die Panel-Diskussion wurde durchaus kontroversiell geführt, ein CEO-Tausch stand im Raum, doch schlussendlich waren sich alle einig, dass New Work und Erfolgsrechnung sich in einem Unternehmen nicht ausschließen.
Im abschließenden Impulsvortrag hob Matthias Strolz den Teilnehmern die Flügel und postulierte New Work als Möglichkeit der Selbstentfaltung. „Wer Pilot seines Lebens ist, hat eine unternehmerische Grundhaltung“, zitierte Strolz aus seinem aktuellen Buch.
Erfolgsfaktor Unternehmenskultur: Verleihung
„Let’s talk Culture“ lautete das Motto am Ende der NEW WORK SESSIONS. Lisa Straub, Head of Partnerships und Business Development bei kununu, stellte den neuen Kulturkompass vor, mit dessen Kulturdaten Unternehmen ihre Arbeitgebermarke schärfen und die Differenzierung steigern können. Geehrt wurden auf Basis der neuen kununu-Kulturdaten die Top 10 Unternehmen mit der modernsten Unternehmenskultur in Österreich. Die Top 3: Tractive, Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser und Bene. Bewertet wurden diese nach vier Kategorien: Work-Life Balance, Umgang miteinander, Führung sowie Strategische Richtung. Zur Inspiration und Einstimmung gab es bereits am Vorabend – am 5. November – im Restaurant „Habibi & Hawara“ jede Menge Austausch sowie Food und Drinks. Impulse gaben die Redner Katha Häckel-Schinkinger (Habibi & Hawara), Manuel Grgeta (Honeypot) und Ingo Priebsch (InterNations). Die NEW WORK SESSIONS fanden in Kooperation mit kununu, DNA.club und Bene statt. (VM)