Mag. Georg Grassl, General Manager Wasch-/Reinigungsmittel Österreich von Henkel CEE im Porträt

NEW BUSINESS - NR. 3, APRIL 2015
Mag. Georg Grassl, General Manager Henkel CEE © Henkel

Ein Leben für die Veränderung.

Die Henkel Central Eastern Europe (CEE) GmbH mit Sitz in Wien trägt die Verantwortung für 32 Länder in Mittel- und Osteuropa sowie in der Region Zentralasien-Kaukasus. Das Unternehmen hält eine führende Markt­position in den Geschäftsbereichen Laundry & Home Care, Adhesive Technologies und Beauty Care.
In Österreich gibt es Henkel-Produkte seit 129 Jahren. Am Standort Wien wird seit 1927 produziert. Zu den Top-Marken von Henkel in Österreich zählen Blue Star, Cimsec, Fa, Loctite, Pattex, Persil, Schwarzkopf, Somat und Syoss.

International, abwechslungsreich, herausfordernd
Mehr als sein halbes Leben in ein und demselben Unternehmen verbracht zu haben, das kann nicht jeder von sich behaupten. Vor allem in der heutigen Zeit! War bis vor wenigen Jahren der Langzeitangestellte noch ein Vorzeigebeispiel, so gehört dieser heutzutage eher zu einer aussterbenden Spezies. Eine Entwicklung, der Georg Grassl entgegenwirkt.
Trotz des Unternehmens als beruflicher Konstante war die Karriere des ambitionierten Geschäftsmanns keineswegs von Stillstand geprägt. Im sicheren Hafen der Henkel CEE GmbH steuerte er immer wieder neue Positionen an. Ein vom Unternehmen durchaus beabsichtigter Vorgang, wie Grassl verdeutlicht: „Die vielen Wechsel der Unternehmensbereiche sind bei Henkel gewollt. Das Schlagwort ‚Triple-Two‘ sieht vor, dass man innerhalb der Unternehmensgruppe in zwei Ländern, zwei Funktionen und zwei Business-Units tätig gewesen sollte. Dies ist in meinem Fall auch so gekommen.“
Durch diese permanente Personalrotation werden immer neue Sicht- und Herangehensweisen in die verschiedenen Unternehmensbereiche gebracht, und der Angestellte selbt profitiert durch fachliche und persönliche Weiter­entwicklung.
Bei der gesamten Karriere von Georg Grassl wurde ein konsequenter Weg verfolgt. Dieser wurde durch eine Mischung aus eigener Leistung, Mut zu unüblichen oder gar gewagten Schritten und dem richtigen Networking im Unternehmen geebnet. Auf solchen Wegen braucht man immer Begleiter, die richtungsweisend unterstützen und leiten. Für Grassl war dies vor allem CE-Präsident Günter Thumser, der seit dem Eintritt ins Unternehmen ein ständiger Begleiter ist und als Motivator und Mentor sicher auch für einige Karrieresprünge verantwortlich war.

Faszination Teamgeist
Am meisten fasziniert Georg Grassl die Führung eines Teams. Diese Faszination begründet sich in der Möglichkeit, mit der richtigen Auswahl von Personen zur richtigen Zeit am richtigen Ort das optimale Leistungsniveau zu erreichen. Hierbei geht es um Faktoren wie Motivation, Teambildung und gegenseitiges Verständnis in allen Lebensbereichen.
Die Herausforderung, all diese Faktoren zusammenzuführen und zu einem stimmigen Ergebnis zu bringen, ist die Aufgabe, die Georg Grassl seit vielen Jahren zu Höchstleistungen auflaufen lässt. Daraus resultierende Kunden­erfolge sind dann schlussendlich der Beweis für seine Führungsqualitäten und sicher auch ein weiterer Motivationsfaktor.

Der Mensch im Fokus
Das Bild eines Unternehmens und sein nachhaltiger Erfolg werden von den Menschen getragen. Enge Beziehungen zu den Menschen sind elementar, um ihre Bedürfnisse zu kennen und verständnisvoll darauf reagieren zu können. Aus diesem Grund steht für Georg Grassl im gesamten Daily Business der Mensch im Vordergrund. Das bedeutet Anerkennung; Respekt und Zuhören sind die Werte, die ihm besonders wichtig sind.
Ziel ist es, nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Mitarbeiter des Unternehmens ein zuverlässiger Partner zu sein.

Fels in der Brandung
Ein Unternehmen zu führen bedeutet auch, Krisenzeiten zu meistern. Es gibt zahlreiche Ursachen, die eine Unternehmenskrise auslösen können. Hier gilt es vor allem, Signale und erste Anzeichen für die Krise frühzeitig zu erkennen und nicht die Augen zu verschließen.
Wenn die handelnden und entscheidenden Personen in einem Unternehmen in Krisenzeiten „kühlen Kopf“ bewahren, sind die Aussichten auf erfolgreiche Bewältigung am besten: „Von Krisen im Allgemeinen sollte man sich nicht zu stark leiten lassen. Tatsache ist, dass die Märkte derzeit stagnieren und damit der Druck sowohl von der Wettbewerbsseite als auch von Kundenseite her steigt. Deswegen ist es wichtig, diesbezüglich einen klaren Kurs zu definieren, der dann auch eingehalten wird. Hierbei halte ich mich an das Motto, was man kann, besser zu machen, und was man noch nicht kann, zu erlernen. Darüber hinaus gilt es immer, die Kosten im Blick zu behalten, vor allem bevor ein Krisenfall eintritt.“

Neun Fragen an Georg Grassl.

Was wollten Sie als Kind werden?
Installateur. Diese Arbeit hat mich schon als Kind beeindruckt, und ich bin heute auch in der Lage, viele Installationsarbeiten und Reparaturen selbst durchzuführen.

Was bedeutet Glück für Sie?
Glück ist Genuss. Um glücklich zu sein, muss man den Moment genießen können.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
„Mut zum Absprung" von der Skisprungtrainer-Legende Alexander Pointner.

Welche Persönlichkeit inspiriert Sie?
Mein Sohn, der von Kindesbeinen an über eine außergewöhnliche Ausstrahlung verfügt.

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie verfolgen?
Es gibt keine Zufälle.

Mit wem würden Sie gerne einen Tag lang tauschen?
Mit einem Schriftsteller.

Was war Ihr bisher größter Erfolg?
Die erfolgreiche Leitung des Geschäfts in Serbien – ein fremdes Land mit einer ganz anderen Kultur. Ich hatte von dort aus mehrere Länder zu steuern und außerdem zwei Fabriken mit insgesamt 500 Mitarbeitern zu managen.

Was ist das Verrückteste, das Sie je in Ihrem Leben getan haben?
Ich habe mit 48 Jahren den Motorradführerschein gemacht.

Worüber haben Sie zuletzt gelacht?
Über einen Spanier, der seinen nonverbalen ­Dialog mit einem Ungarn beim Besuch eines Fußballspiels in Barcelona nachgeahmt hat – das war wirklich sehr lustig.

Zur Person
Mag. Georg Grassl ist seit 1. April 2013 General Manager Wasch-/Reinigungsmittel Österreich von Henkel CEE. Er leitet damit sowohl die Marketing-Aktivitäten als auch den Vertrieb von Marken wie ­Persil, Somat, Silan, Pril oder Blue Star.
Einer Unterhaltung mit dem damaligen Henkel-Personalchef im Rahmen einer Jobmesse ist es zu verdanken dass der Absolvent der Wirtschaftsuniversität Wien 1986 seinen ersten Fulltime-Job bei Henkel antrat. Nach Job-Stationen beispielsweise als General Manager in Ungarn oder als Brand Manager in Spanien wechselte Georg Grassl 2010 nach Serbien. Als Geschäftsführer der Henkel Srbija in Belgrad etablierte er Henkel in Serbien als einen der erfolgreichsten ausländischen Investoren der letzten zehn Jahre.
Georg Grassl ist gebürtiger Wiener, verheiratet und Vater eines Sohnes.

(BO)