Christoph Ungersböck, Geschäftsführer der SICK GmbH © sick/draper
Lebenslang am Puls der Zeit.
Dass lebenslanges Lernen ein entscheidender Faktor ist, um beschäftigungsfähig zu bleiben und beruflichen Erfolg zu haben, ist in der arbeitenden Bevölkerung mittlerweile nahezu unumstritten. Aber auch immer mehr Unternehmen haben die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter als entscheidenden Wettbewerbsfaktor erkannt und investieren kräftig in ihre menschlichen Ressourcen.
Wichtige Bausteine
„Proaktive Mitarbeiterentwicklung wird bei uns großgeschrieben“, bestätigt uns auch Christoph Ungersböck, der seit Ende vergangenen Jahres die Geschicke der österreichischen Vertriebstochter des international führenden Sensor-Herstellers Sick als alleiniger Geschäftsführer leitet. „Es gibt ausgezeichnete Angebote bei Sick, die es ermöglichen, über sich hinauszuwachsen, Schritt für Schritt weiterzukommen. Davon habe auch ich profitiert. Bei mir war es insbesondere die Aufnahme in unser ‚International Leadership Program‘, das mir als Marketingleiter von Sick Österreich die Tür zur erweiterten Geschäftsleitung eröffnet hat. Dann wurde ich zweiter Geschäftsführer und nun bin ich alleiniger Geschäftsführer. Das ‚Leadership Program‘ war ein wichtiger Baustein dieses Weges.“
Sportlicher Unternehmergeist
Mit seiner fundierten Aus- und Weiterbildung konnte Christoph Ungersböck ein stabiles Fundament für seinen beruflichen Erfolg errichten. Seine heutige Position verdankt er jedoch weitaus mehr Faktoren. „Es gibt aus meiner Sicht nicht den einen, alles entscheidenden ‚Goldfaktor‘“, lautet seine Antwort auf die Frage nach seinem Erfolgsrezept. „Erfolg entsteht aus vielen Komponenten. Zum Beispiel Zielstrebigkeit und Ausdauer – das lernt man gut im Sport. Als passionierter Rennradfahrer weiß ich, was es heißt, über sich hinauszuwachsen. Geht’s ums Business, ist unternehmerisches Denken und Handeln natürlich unerlässlich. Vieles davon kann man lernen. In der Praxis gehört dazu aber auch eine direkte und offene Art. Einzelkämpfer haben es in größeren Unternehmen schwer – sie stehen schnell vor Aufgabenstellungen, die sich im Alleingang nicht lösen lassen. Besonders wichtig ist es jedenfalls, innezuhalten und sich über erreichte Ziele zu freuen. Das bringt Energie für die nächsten Herausforderungen.“
Aufmerksame Blicke über den Tellerrand
Und diese Herausforderungen haben es im weltweit hart umkämpften Markt durchaus in sich. „Sick Österreich ist ein ‚Hub‘ für 15 Länder in Südosteuropa“, erklärt Ungersböck. „Das verlangt von unserem Team, weit über den nationalen Tellerrand hinauszuschauen. Als Geschäftsführer ist man da natürlich ebenso gefordert. Wir treffen auf unterschiedliche Kulturen, Mentalitäten, Märkte und wollen gemeinsam erfolgreich sein. Dazu kommen permanente technische Weiterentwicklungen und neue Technologien – Stichwort Digitalisierung. Das macht die Aufgabe spannend und abwechslungsreich. Es heißt aber auch, dass man immer am Ball bleiben muss. Denn wir wollen die besten Antworten für die immer komplexeren Fragestellungen unserer Kunden und Mitarbeiter bieten.“
Weltoffene Neugier als Triebfeder neuer Chancen
Vorausschauende Datenanalysen, kollaborierende Roboter oder selbstlernende Maschinen prägen die weltweite Industrie der heutigen Zeit. Auch im Jahr 2019 hat der technologische Fortschritt wieder Hochkonjunktur. „Die technische Entwicklung bleibt niemals stehen – sie geht immer weiter“, bestätigt auch Christoph Ungersböck den Trend des allgegenwärtigen Wandels. „Es gilt daher, den Status laufend zu hinterfragen, uns immer wieder neu auszurichten und aktiv Impulse zu setzen. Denn wir wollen ein Innovationstreiber sein. Da gibt es wenig Routine – insbesondere in einem sich ständig wandelnden Umfeld. Da sind Agilität und Freiräume gefragt – nur so kann sich Kreativität entfalten.“
Neuen Trends und Herausforderungen begegnet der ambitionierte Geschäftsführer und gelernte Elektrotechniker daher mit Neugier anstatt Angst. „Als Techniker bin ich es gewohnt, mich auf neue Gegebenheiten einzustellen und die Möglichkeiten darin zu sehen. Neues bietet immer Chancen, man muss sie nur ergreifen. Das machen wir gemeinsam im Team. Ich ermittle, entwickle und setze auf die Potenziale unserer Mitarbeiter.“
Die Stärken seiner Mitarbeiter fördert Christoph Ungersböck unter anderem in Form eines kooperativen Führungsstils, der jedem Einzelnen eine eigenverantwortliche Entwicklung ermöglichen soll. „Das verlangt bei uns allen nach den Fähigkeiten für eine gute Zusammenarbeit und einer offenen Gesprächskultur. Dafür darf sich jeder Mitarbeiter eine offene Türe bei mir erwarten, meine Unterstützung, wenn es schwierig wird, und Entscheidungsfreiheiten – inklusive der Möglichkeit, Fehler zu machen und aus ihnen gemeinsam zu lernen. Mir persönlich ist es wichtig, eine gute Atmosphäre zu haben, in der das Arbeiten Spaß macht. Dazu gehört auch eine gute Work-Life-Balance, in der Arbeit, Familie und Freizeit Hand in Hand gehen. “ (BO)
Zwölf Fragen an Christoph Ungersböck.
Was wollten Sie als Kind werden?
Polizist oder Pfarrer – das hat sich dann im Laufe des Lebens aber geändert. Vor allem hat mich Technik schon immer interessiert.
Was bedeutet Glück für Sie?
Zeit zu haben für die Dinge, die man gerne macht.
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Der Club der unsichtbaren Gelehrten von Terry Pratchett, dem Autor der Scheibenwelt-Romane.
Welche Persönlichkeit inspiriert Sie?
Niki Lauda – weil er sehr fokussiert bzw. ehrgeizig ist. Er erkennt Chancen und nutzt sie. Zudem hat er einen guten Sinn für Humor.
Gibt es ein Lebensmotto, das Sie verfolgen?
Die Schmerzen von heute sind die Kräfte von morgen.
Mit wem würden Sie gerne einen Tag lang tauschen?
Mit Sebastian Kurz – es ist bestimmt spannend, zu erleben, wie hier Diskussionen geführt und politische Entscheidungen getroffen werden.
Was war Ihr bisher größter Erfolg?
Der Ötztaler Radmarathon – eine echte Herausforderung!
Was ist das Verrückteste, das Sie je in Ihrem Leben getan haben?
Die Tour Transalp – auf dem Fahrrad mit jemandem eine Woche quer über die Alpen zu fahren, den man erst am Start trifft. Da erfährt man einiges über den Mitfahrer und sich selbst – ohne viel zu reden.
Worüber haben Sie zuletzt gelacht?
Unsere Gruppenverkleidung mit exklusiver Tanzeinlage bei der Faschingsparty unseres örtlichen Fußballvereines (18 Robben).
Gibt es etwas, das Sie schon immer ausprobieren wollten, sich bisher aber nicht getraut haben?
Nein – Grenzen sind da, um überwunden zu werden!
Was motiviert Sie, tagtäglich aufzustehen?
Ich stehe gerne auf, denn ich freue mich auf den Tag!
Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie dann und warum?
Ein Elefant – er ist ein soziales Herdentier und steht mit vier Füßen auf dem Boden.
ZUR PERSON
Christoph Ungersböck
Christoph Ungersböck absolvierte die HTBLuVA Mödling im Fachbereich Elektrotechnik und studierte berufsbegleitend Elektronik & Wirtschaft an der FH Technikum Wien. Seine erste berufliche Station führte ihn zur Watt Drive Antriebstechnik, wo er als Produktmanager-Assistent für das Exportgeschäft für Osteuropa und Deutschland verantwortlich war. Nach weiteren Positionen in Vertrieb und Produktmanagement bei der Schrack Energietechnik GmbH, der Fest GmbH und Schneider Electric wechselte Ungersböck 2009 zur österreichischen Tochtergesellschaft des Sick-Konzerns, wo er im Jahr 2016 zum Mitglied der Geschäftsführung berufen wurde. Nach Ausscheiden seines Geschäftsführungskollegen Helmut Maier im Jahr 2018 ist Christoph Ungersböck mit der alleinigen Geschäftsführung betraut.
INFO-BOX
Facts & Figures
SICK ist einer der weltweit führenden Hersteller von Sensoren und Sensorlösungen für industrielle Anwendungen. Das 1946 von Erwin Sick gegründete Unternehmen mit Stammsitz in Waldkirch im Breisgau nahe Freiburg zählt zu den Technologie- und Marktführern und ist mit mehr als 50 Tochtergesellschaften und Beteiligungen sowie zahlreichen Vertretungen rund um den Globus präsent. Im Geschäftsjahr 2017 beschäftigte SICK knapp 9.000 Mitarbeiter weltweit und erzielte einen Konzernumsatz von rund 1,5 Mrd. Euro.
www.sick.com