Robert Nagele ist der beste Beweis dafür, dass ein Start bei BILLA große Karrierechancen birgt. Er konnte sich vom Trainee bis in den Vorstand weiterentwickeln. © BILLA AG
Österreichische Bilderbuchkarriere.
"Milch ist aus. Egal, ich lauf schnell zum BILLA.“ Was uns heute selbstverständlich erscheint, hat seinen Ursprung in den 1950er-Jahren, als der junge Karl Wlaschek in feinster Start-up-Manier Österreichs erste Diskontlebensmittelkette zum Leben erweckte.
Der Erfolg dieser revolutionären Geschäftsidee weckte in weiterer Folge auch das Interesse aus dem benachbarten Ausland. Mit der Übernahme durch die deutsche REWE-Gruppe erhielt BILLA im Juli 1996 einen neuen Besitzer. Ein denkwürdiges Jahr – sowohl für den Konzern als auch für seinen heutigen Vorstandssprecher.
Beste Voraussetzungen
Die Position ist neu, das Unternehmen kennt Robert Nagele allerdings wie seine Westentasche. Im Jahr 1996 startete der ausgebildete Touristiker seine Karriere bei BILLA als Verkaufstrainee, war danach mit unterschiedlichen Führungspositionen in den Bereichen Verkauf, Einkauf und Organisation betraut und konnte so das Unternehmen in allen Aspekten kennenlernen. „Einen Teil meines Erfolgs verdanke ich mit Sicherheit dem Umstand, dass ich das Geschäft insgesamt von der Pike auf gelernt habe“, ist Robert Nagele überzeugt. „BILLA hat mir von Anbeginn an die Freiheit gegeben, zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen. Meine Vorgesetzten haben mich schon frühzeitig in strategische Projekte eingebunden und dazu ermutigt, Führungsaufgaben zu übernehmen.“
Die unzähligen Erfahrungen, die Nagele im Laufe seiner Bilderbuchkarriere sammeln konnte, kommen ihm bis heute zugute, denn die Herausforderungen in den vergangenen 22 Jahren sind weder weniger noch einfacher geworden. In seiner Position als Vorstand eines der größten Lebensmittelhändler des Landes ist Robert Nagele damit konfrontiert, für viele individuelle Bedürfnisse gute, betriebswirtschaftlich realisierbare Lösungen zu finden. „Ich verstehe meine Aufgabe als großen Spagat zwischen Regionalität und globalen Herausforderungen, zwischen Tradition und Innovation, wobei ich gleichzeitig die Bedürfnisse von 900.000 Kunden und 19.700 Mitarbeitern im Blick habe. Mein Job hat eine wesentliche gesamtökonomische und gesellschaftliche Komponente: BILLA ist gefordert, die heimische Lebensmittelversorgung voranzutreiben und zu verbessern. Wir fühlen uns verpflichtet, mit zukunftsfähigen Konzepten und ganz konkreten Maßnahmen in und für Österreich am langfristigen Erfolg des Landes und der Menschen zu arbeiten“, so Nagele.
Menschliche Vertrauensbasis
Die menschliche Komponente spielt im Hause BILLA seit jeher eine tragende Rolle. Für Robert Nagele bedeutet sie sogar berufliche Erfüllung. „Das Schönste an meinem Job ist die Zusammenarbeit mit so vielen unterschiedlichen und versierten Menschen, wirklichen Spezialisten. Ich verstehe Führen als Coaching. Das heißt, Menschen nach ihrem individuellen Potenzial zu fördern, sie zu begleiten und ihnen auch Raum für ihre ganz persönlichen Entwicklungen zu geben – entsprechend der Lebenssituation und -phase, in der sie sich gerade befinden. Das spiegelt sich auch ganz konkret in unseren besonders flexiblen Arbeitszeitmodellen wider. Ich bin überzeugt davon, dass Geduld und Gelassenheit sowie Gestaltungsfreiheit zu neuen, wertvollen Ideen und Leistungsbereitschaft führen, von der wir alle profitieren.“
Der Erfolg des Unternehmens fußt laut dem erfahrenen Manager auf einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Vertrauen der Kunden. „An erster Stelle steht bei uns das Vertrauen, das unsere Kunden in unser Unternehmen haben dürfen, in die Qualität der Produkte, die Preissicherheit, unseren Fokus auf regionale Produkte und vieles mehr. Das hängt ganz eng mit dem Vertrauen zusammen, das ich in jeden einzelnen Mitarbeiter und sein Können setze. Diese beiden Aspekte können – auch angesichts der Dimensionen, in denen wir uns bewegen – nicht losgelöst voneinander betrachtet werden und sind quasi das Fundament unseres Erfolgs.“
Konstant im Wandel
Der gesamte Handel befindet sich in einem massiven Transformationsprozess. Nach den Bereichen Textil, Elektronik und Medien rollt die digitale Welle mit rasanter Geschwindigkeit auch auf den Lebensmittelhandel zu und stellt Anbieter vor die große Herausforderung, ihre Serviceleistungen auszuweiten und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Bei BILLA versucht man dies mit der Wandlung vom E-Commerce zum Omnichannel-Commerce, einer 360-Grad-Rundumversorgung sowie einer verstärkt personalisierten Lebensmittelversorgung zu meistern. „BILLA denkt und agiert längst über die Grenzen des klassischen Lebensmitteleinzelhandels hinaus und bietet den Kunden als wichtiger Nahversorger unterschiedlichste Zusatzservices im Bereich der Haushaltsversorgung an“, so Nagele. „Konkret bedeutet das beispielsweise, dass der Kunde inzwischen das DHL-Paket bei uns in der Filiale abholen kann, genauso wie die Behebung von bis zu 200 Euro in bar an den Kassen. Auf den Megatrend der Individualisierung reagieren wir unter anderem im BILLA-Onlineshop. Dort haben unsere Kunden beispielsweise die Möglichkeit, Unverträglichkeiten wie Gluten oder Laktose einzustellen, um so die gewünschten Produkte zu finden.“
Dass nichts im Handel so beständig wie der Wandel ist, gilt allerdings nach wie vor. Daher blickt auch Robert Nagele gemeinsam mit seiner Vorstandskollegin Elke Wilgmann weiterhin mit Spannung in die Zukunft. „Es ist eine immens spannende und verantwortungsvolle Aufgabe, die digitale Transformation von BILLA weiter voranzutreiben und gleichzeitig mit dem Team die Nahversorgung von täglich 900.000 Menschen auf höchstem Qualitätsniveau sicherzustellen. Wir wachsen mit den Herausforderungen, und ich traue mich zu behaupten, wir verstehen das Omnichannel-Geschäft mit Lebensmitteln wie kein anderer.“ (BO)
Zehn Fragen an Robert Nagele:
Was wollten Sie als Kind werden?
Hoteldirektor.
Was bedeutet Glück für Sie?
Für mich bedeutet Glück, eine erfüllende Aufgabe zu haben und Zeit mit der Familie zu verbringen.
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
„Feeding the City“ von Sara Roncaglia – ein Buch über die Mumbai-Dabbawalas.
Welche Persönlichkeit inspiriert Sie?
Elon Musk und seine visionäre Kraft.
Gibt es ein Lebensmotto, das Sie verfolgen?
Der Weg ist das Ziel.
Was war Ihr bisher größter Erfolg?
Mein größter Erfolg ist, kontinuierlich über viele Jahre einen erfolgreichen Weg gegangen zu sein und maßgeblich an der Gestaltung eines der spannendsten Unternehmen Österreichs mitgearbeitet zu haben.
Was ist das Verrückteste, das Sie je in Ihrem Leben getan haben?
Ein Fallschirmsprung.
Worüber haben Sie zuletzt gelacht?
Ich lache viel. Das Lachen darf man sich nicht nehmen lassen. Oder wie Charlie Chaplin einst sagte: „Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.“
Gibt es etwas, was Sie schon immer ausprobieren wollten, sich bisher aber nicht getraut haben?
Es mangelt nicht am Mut, aber an der Zeit.
Was motiviert Sie, tagtäglich aufzustehen?
Meine größte Motivation ist sicherlich meine spannende Aufgabe und die Verantwortung für so viele Mitarbeiter und Kunden.
ZUR PERSON
Robert Nagele
Nach Abschluss der HLF Tourismusakademie in Krems, dem Besuch der WU Wien und ersten Berufserfahrungen im In- und Ausland absolvierte Robert Nagele 1996 bei BILLA eine Trainee-Ausbildung. Nach unterschiedlichen Führungspositionen wurde ihm 2003 die Profitcenterleitung für den Feinkostbereich als Direktor überantwortet, und ab 2009 verantwortete er als einer von zwei Vertriebsdirektoren den gesamten Vertrieb mit über 18.000 Mitarbeitern und knapp über 1.000 Standorten in Österreich. Als ausgewiesener und engagierter Experte folgte er dann 2016 dem Ruf in den Vorstand, den er seit diesem Jahr als Vorstandssprecher in Österreich repräsentiert.